Anja Friedrich und Sandra Voogd von Little Angel zu Gast bei „Trude Kuh“

Manchmal ist es nur ein kurzer Augenblick, eine unerwartete Begegnung, die ein ganzes Leben auf den Kopf stellt und ihm eine neue, tiefere Richtung gibt. Für Anja Friedrich war dieser Moment eine Reise nach Kenia. Ein Land, das sie nicht nur mit seiner Schönheit, sondern vor allem mit den Herzen seiner Menschen berührte. Was als Gefühl begann, etwas tun zu müssen, wuchs zu einer Lebensaufgabe heran. Vor fast 15 Jahren gründete sie den Verein Little Angel, eine Initiative, die heute weit mehr ist als nur ein Hilfsprojekt. Sie ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung, das Bildung, Selbsthilfe und Umweltschutz fördert, um Kindern, Jugendlichen und alleinerziehenden Müttern in Kenia eine gerechtere Zukunft zu ermöglichen. Über die Anfänge, die Herausforderungen und die Visionen dieser beeindruckenden Arbeit sprach Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“ mit der Vereinsgründerin Anja Friedrich und der Vorstandsvorsitzenden Sandra Voogd.

Von einer Reise zur Lebensaufgabe: Die Gründung von Little Angel

Der Wunsch zu helfen schlummerte schon lange in Anja Friedrich. Auf zahlreichen Fernreisen mit ihrem Mann sah sie nicht nur die Schönheit der Welt, sondern auch die allgegenwärtige Armut. Die Reise nach Kenia im Jahr 2009 war jedoch anders. Die Fröhlichkeit der Menschen, mit der sie ihr hartes Leben meisterten, faszinierte sie zutiefst. Dieses Gefühl ließ sie nicht mehr los, und so übernahm sie zunächst eine Patenschaft. Die eigentliche Initialzündung folgte 2011, als sie die Möglichkeit für einen dreimonatigen unbezahlten Urlaub nutzte, um vor Ort zu sein. Was sie dort sah, abseits der touristischen Pfade, war prägend. Sie stieß auf etwa 35 Kinder, die buchstäblich im Dreck lebten. Dieser Anblick war der Wendepunkt. Zurück in Deutschland war für sie klar: Wegschauen ist keine Option. Sie erzählte ihrer langjährigen Freundin Sandra Voogd von ihren Erlebnissen, die sofort spürte, dass Anja als ein veränderter Mensch zurückgekehrt war. Mit dem Satz „Ich kann jetzt nicht so tun, als hätte ich das nicht gesehen“ überzeugte sie nicht nur Sandra, sondern auch acht weitere Freunde. Gemeinsam gründeten sie den Verein Little Angel. Mit einer Mischung aus Idealismus und Tatendrang, aber wie sie selbst sagen, auch einer Portion Naivität, starteten die zehn Gründungsmitglieder ihr Vorhaben. Das erste konkrete Ziel war, ein Grundstück zu kaufen, um eine neue, stabile Schule und ein Heim für die Kinder zu bauen, da die bestehenden Gebäude baufällig waren. Nur ein halbes Jahr nach ihrer Rückkehr war Anja Friedrich bereits wieder in Kenia, um diesen Plan in die Tat umzusetzen.

Hilfe zur Selbsthilfe: Vielfältige Projekte für eine bessere Zukunft

Was mit 35 Kindern in einem Heim und rund 100 Schülern begann, hat sich in den letzten 15 Jahren zu einer Organisation mit beeindruckender Reichweite entwickelt. Heute leben zwar nur noch acht Kinder im Heim, doch die Schule besuchen mittlerweile 170 Kinder. Doch der Verein Little Angel ist weit mehr als nur ein Kinderheim und eine Schule. In enger Zusammenarbeit mit einer kenianischen Partnerorganisation wurden über die Jahre zehn zusätzliche Projekte ins Leben gerufen, die auf dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe basieren. Ein besonderer Fokus liegt seit 2020 auf der Förderung von Mädchen und alleinerziehenden Müttern. Eine großzügige Zuwendung ermöglichte es dem Verein, seine Arbeit in diesem Bereich massiv auszubauen. So entstand das „Likoni Woman Center“, eine zentrale Anlaufstelle, die eine Vielzahl von Programmen bündelt. Hier werden beispielsweise Nähkurse angeboten, die den Frauen eine berufliche Perspektive geben. Einige der ausgebildeten Näherinnen stellen waschbare Monatshygieneartikel her, die im Rahmen von Aufklärungskampagnen an Mädchen verteilt werden. Andere Projekte umfassen die Ausbildung von „Eco-Guides“, die im Dorf über Umweltschutz aufklären, oder die Unterstützung von Frauen durch Mikrokredite, die ihnen den Aufbau eines eigenen kleinen Geschäfts ermöglichen. Über 70 Frauen konnten so bereits den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Ein weiteres drängendes Problem ist der Hunger, besonders während der Schulferien, wenn die tägliche Schulmahlzeit wegfällt. Um dem entgegenzuwirken, betreibt der Verein eine Suppenküche, die dreimal pro Woche rund 100 Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Zwischen Dankbarkeit und Verantwortung: Persönliche Einblicke und Zukunftsvisionen

Die Arbeit für Little Angel ist für alle Beteiligten zu einer Herzensangelegenheit geworden, die weit über ein normales Ehrenamt hinausgeht. Anja Friedrich verbringt jedes Jahr rund zehn Wochen in Kenia, um die Projekte vor Ort zu begleiten, Gespräche zu führen und sicherzustellen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Ihr ist es wichtig, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger aus Europa aufzutreten, sondern partnerschaftlich und auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort zusammenzuarbeiten. Diese enge Verbindung spiegelt sich in der herzlichen Aufnahme wider, die sie erfährt. „Komm in dein zweites Zuhause“, wird sie begrüßt. Diese Erfahrungen haben auch ihren Blick auf das eigene Leben in Deutschland verändert. „Was Glück und Zufriedenheit bedeutet, habe ich in Kenia gelernt“, sagt sie. Die Dankbarkeit für Selbstverständlichkeiten wie sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn ist tief in ihr verankert. Für die Zukunft wünscht sich der Verein, in kleinen, nachhaltigen Schritten weiterzuwachsen. Es gibt keinen starren Fünfjahresplan, sondern die Flexibilität, dort zu helfen, wo die Not am größten ist. Das Ziel ist klar: Noch mehr Menschen aus der Armutsspirale zu befreien. Die Erfahrung zeigt, dass die Unterstützung einzelner Familienmitglieder oft positive Auswirkungen auf die gesamte Familie hat. Sandra Voogd wünscht sich vor allem, noch mehr Paten zu finden, um möglichst vielen Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Denn eine Patenschaft, die beispielsweise die Schulbildung, Verpflegung und Unterkunft für ein Kind sichert, kostet rund 60 Euro im Monat – eine Investition, die ein ganzes Leben verändern kann.

Werden Sie Teil der „Trude Kuh“ Gemeinschaft

Das Gespräch mit Anja Friedrich und Sandra Voogd von Little Angel hat uns von „Trude Kuh“ wieder einmal tief beeindruckt und gezeigt, wie viel Engagement und Herzblut in gemeinnützigen Vereinen steckt. Diese Geschichten sind es, die wir einem breiten Publikum zugänglich machen möchten. Wenn auch Du in einem Verein tätig bist und eine ebenso spannende Geschichte zu erzählen hast, dann zögere nicht, Dich bei uns zu melden. Wir bieten Dir die perfekte Plattform, um Deinen Verein im Interview vorstellen zu können. In unserem professionell ausgestatteten TV-Studio von „Trude Kuh“ setzen wir Euer Anliegen ins richtige Licht. Unsere Plattform ist aber nicht nur für Vereine interessant. Mit einer Reichweite von über 14,5 Millionen Kontakten pro Monat sind wir auch ein starker Partner für die Wirtschaft. Wenn Du nach einer effektiven Möglichkeit suchst, Deine Marke oder Dein Produkt einer großen und engagierten Zielgruppe zu präsentieren, solltest Du unbedingt unsere Werbemöglichkeiten für Unternehmen entdecken. Wir bieten vielfältige Formate, um Deine Botschaft authentisch und wirkungsvoll zu platzieren. Stöbere gerne auf unserer Webseite und erfahre mehr über die Welt von „Trude Kuh“. Wir freuen uns darauf, von Dir zu hören – sei es als Verein mit einer Mission oder als Unternehmen mit einer Vision.