Es gibt Vereine, die Fußball spielen. Es gibt Vereine, die sich um Musik kümmern. Und es gibt Vereine wie den U.S.S. Vision e.V., die mit einem Raumschiff durch das Bildungssystem fliegen. Klingt verrückt? Ist es auch, aber auf die allerbeste Art. Im Interview im TV-Studio von „Trude Kuh“ im Saterland stellten sich Björn Redemann, der Initiator und erste Vorsitzende, sowie Britta Lube, zweite Vorsitzende und seit 2024 Mitglied, den Fragen von Redaktionsleiter Georg Mahn. Und dabei wurde schnell klar, dass hier nicht irgendein Verein vorgestellt wurde, sondern eine Idee, die die Köpfe und Herzen von Kindern und Jugendlichen erobern will. Der U.S.S. Vision e.V. mit Sitz in Münster hat sich das Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen Bildung auf eine Weise zu vermitteln, die Spaß macht, inspiriert und den Blick für das große Ganze öffnet. Keine langweiligen Arbeitsblätter, kein bloßes Pauken, sondern Abenteuer, Missionen und Rollenspiele, die auf den Visionen von Gene Roddenberry basieren – dem Mann, der Star Trek erfand. Was nach Science-Fiction klingt, ist ein ganz reales Bildungsprojekt, das inzwischen längst über den Status einer netten Idee hinausgewachsen ist.
Ein Raumschiff als Klassenzimmer
Das Herzstück des Vereins ist die sogenannte mobile Brücke. Sie verwandelt jeden Raum in ein interaktives Raumschiff, auf dem Kinder und Jugendliche in die Rolle einer Crew schlüpfen, gemeinsam Missionen meistern und dabei fast nebenbei lernen. Ob Mathe, Geschichte oder Sozialkunde – die Inhalte werden in ein Abenteuer eingebettet, das Lust macht, mitzumachen. Wenn man plötzlich als Ingenieur auf der Kommandobrücke ein Rätsel lösen muss, merkt man gar nicht, dass man dabei ganz nebenbei mathematische Knobeleien meistert. Genau dieser Ansatz unterscheidet den Verein von herkömmlicher Bildungsarbeit. Die langfristige Vision ist noch größer. Ein eigenes, begehbares Raumschiff soll entstehen, ausgestattet mit Labor, Krankenstation, Maschinenraum und Quartieren. Schon jetzt arbeiten internationale Entwickler aus den USA und Ungarn an der passenden Simulationssoftware. Kinder sollen hier nicht nur etwas über Naturwissenschaften, Technik oder Gesellschaft lernen, sondern auch über Zusammenarbeit, Toleranz und die Kraft von Teamwork. Redemann und Lube machten im Gespräch deutlich, dass es ihnen darum geht, jungen Menschen eine Zukunft zu zeigen, die auf Miteinander statt auf Abgrenzung basiert.
Von Schulen bis Cosplay – ein Verein mit vielen Gesichtern
Der U.S.S. Vision e.V. kooperiert seit 2021 mit Hochschulen und Universitäten, Studierende können sogar Berufsfeldpraktika im Verein absolvieren. Mit dem Programm „VISION für Schule“ haben Lehrkräfte die Möglichkeit, ihre Klassen direkt in das VisionVersum zu entführen. Ob Drittklässler oder Sechstklässler, die Kinder tauchen in eine Welt ein, in der Wissen lebendig wird. Das Ganze ist kostenfrei, das Team arbeitet ehrenamtlich. Einziger Wunsch: rechtzeitig anmelden, damit alles gut vorbereitet werden kann. Doch der Verein beschränkt sich nicht auf Schulen. Mit „Vision Troopers – Charity anders erleben“ gibt es eine Abteilung, die Cosplay und Wohltätigkeit miteinander verbindet. Mitglieder verkleiden sich im Star-Wars-Stil, sammeln Spenden und unterstützen damit kranke Kinder sowie den Karlsson e.V., der sich für Chancengleichheit einsetzt. Wer meint, Bildung und Kostüme passten nicht zusammen, hat die Rechnung ohne die Visionäre aus Münster gemacht. Auch auf Messen und Stadtfesten ist der Verein präsent. Mit dem VisionLab und dem Forscherpass werden Kinder und Jugendliche zu kleinen Wissenschaftlern, die Phänomene erforschen und Themen wie Klimawandel oder Freiheit spielerisch entdecken. Das alles ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit Spaß, Neugier und einer großen Portion Fantasie.
Fantasie trifft Verantwortung
Im Gespräch im Studio wurde deutlich, dass der Verein nicht nur Wissen vermitteln will, sondern auch Verantwortung. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder Lernschwierigkeiten werden bewusst integriert. Mit einem Netzwerk an Sprachen und einem offenen Ansatz gelingt es, jedem Kind eine Rolle in der Crew zu geben. Ganz egal, ob jemand neu in Deutschland ist oder besondere Unterstützung braucht – im U.S.S. Vision e.V. darf jeder ein Teil der Mission sein. Und es geht noch weiter. Mit der „Cadet Academy“ werden Kinder und Jugendliche aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden. Sie sind nicht nur Teilnehmende, sondern auch Gestaltende. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, Projekte zu planen und andere zu unterstützen. Wer schon einmal gesehen hat, wie eine Gruppe Kinder gemeinsam ein Raumschiff durch eine Mission steuert, der versteht sofort, warum Lernen hier mehr ist als Wissensvermittlung – es ist eine Erfahrung, die bleibt. Das Interview mit Björn Redemann und Britta Lube hat gezeigt, dass der U.S.S. Vision e.V. weit mehr ist als ein Verein. Es ist eine Bewegung, die zeigt, dass Bildung Spaß machen darf, dass Fantasie ein Motor für Lernen sein kann und dass eine Vision – so verrückt sie anfangs klingt – Realität werden kann. Wenn also in Münster ein Raumschiff gebaut wird, dann sollte man nicht überrascht sein. Denn genau das ist der nächste logische Schritt für einen Verein, der den Mut hat, Bildung neu zu denken.
Auch Dein Verein bei uns im Studio
Im TV-Studio der „Trude Kuh“ Vereinsförderung haben Vereine die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Egal ob Sportverein, Kulturgruppe, Fördergemeinschaft oder soziales Projekt – wir geben Organisationen eine Bühne, um ihre Ideen, Ziele und Erfolge sichtbar zu machen. Die Interviews werden professionell aufgezeichnet und erreichen ein breites Publikum, sodass Vereine ihre Botschaft weit über die eigene Gemeinde hinaus tragen können. Wer Interesse hat, kann sich unkompliziert bei uns bewerben für ein Vereinsinterview und Teil unseres Studioprogramms werden. So entsteht eine Plattform, auf der Vielfalt, Engagement und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen – authentisch, lebendig und mit echter Reichweite.