Ein einziger Satz kann ein ganzes Leben auf den Kopf stellen. „Sie haben einen Tumor.“ Für unzählige Menschen beginnt mit diesen Worten eine Reise ins Ungewisse, geprägt von Angst, Ohnmacht und unzähligen Fragen. Besonders einschneidend ist diese Diagnose, wenn der Krebs eine Region betrifft, die für unsere grundlegendsten menschlichen Fähigkeiten verantwortlich ist: das Atmen, Sprechen, Essen und Lächeln. Tumore im Kopf-Hals-Bereich sind nicht nur eine medizinische, sondern auch eine zutiefst soziale und psychische Herausforderung. Inmitten dieser turbulenten Zeit bietet das Selbsthilfe-Kompetenz Zentrum für Kopf-Hals-Tumore in Bremen einen Anker. Gegründet aus eigener Betroffenheit, schenkt der Verein den Erkrankten und ihren Angehörigen genau das, was im klinischen Alltag oft zu kurz kommt: ein offenes Ohr, gelebte Erfahrung und das Gefühl, nicht allein zu sein. In den TV-Studios von „Trude Kuh“ sprach Redaktionsleiter Georg Mahn mit dem ersten Vorsitzenden und der treibenden Kraft des Vereins, dem Psychoonkologen Frank Denecke, über seinen persönlichen Weg, die Tücken der Krankheit und die unschätzbare Kraft der Gemeinschaft.
Vom Schock der Diagnose zur treibenden Kraft
Für Frank Denecke selbst war das Jahr 2013 ein Wendepunkt. Die Diagnose Kehlkopfkrebs traf ihn, wie so viele andere, völlig unvorbereitet. Das Gefühl, dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, kennt jeder, der eine solche Nachricht erhält. Man fühlt sich unbesiegbar, bis die Realität einen einholt. Doch anstatt sich zurückzuziehen, entschied sich Denecke, offen mit seiner Erkrankung umzugehen und seine Erfahrungen zu nutzen, um anderen zu helfen. Nach der operativen Entfernung des Kehlkopfes lernte er, mithilfe eines Shunt-Ventils wieder zu sprechen – ein Vorgang, der für Außenstehende faszinierend und für Betroffene ein Stück zurückgewonnene Normalität ist. Diese persönliche Erfahrung war der Zündfunke für sein Engagement. Er erlebte die damalige Selbsthilfelandschaft als unzureichend, oft beschränkt auf monatliche Kaffeerunden. Er wollte mehr. Gemeinsam mit einem Freund gründete er das Selbsthilfe-Kompetenz Zentrum, um eine echte Schnittstelle zwischen Patienten, Ärzten und Kliniken zu schaffen – eine Begleitung auf Augenhöhe, die weit über einen Flyer und gute Wünsche hinausgeht.
Mehr als nur Reden: Ein Netzwerk gegen Stigma und Unsichtbarkeit
Kopf-Hals-Tumore sind in der öffentlichen Wahrnehmung kaum präsent. Während Brust- oder Darmkrebs durch große Kampagnen eine hohe Sichtbarkeit genießen, bleiben Erkrankungen im Gesicht, Mund und Rachen oft ein Tabuthema. Frank Denecke erklärt dies zum einen mit den vergleichsweise geringeren Fallzahlen, zum anderen aber auch mit einer tiefsitzenden Stigmatisierung. Die Erkrankung wird fälschlicherweise oft ausschließlich mit starkem Rauchen oder Alkoholkonsum in Verbindung gebracht, obwohl auch Viren oder genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Diese Vorurteile führen dazu, dass sich viele Betroffene aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Die Krankheit ist, anders als bei inneren Organen, oft sichtbar oder hörbar, was die soziale Teilhabe erschwert. Ein gemeinsames Essen im Restaurant oder eine Familienfeier werden zur emotionalen Belastung, wenn man selbst auf Sondenkost angewiesen ist. Der Verein setzt genau hier an: Er schafft einen geschützten Raum, fördert den Austausch und kämpft für mehr Akzeptanz. Die enge Zusammenarbeit mit dem Diako Bremen, wo der Verein sogar im Ärztehaus angesiedelt ist, ist dabei ein entscheidender Baustein. Professor Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt der HNO-Klinik, bezeichnet die Kooperation als große Bereicherung, da eine authentischere Beratung kaum möglich sei.
Zwischen Klinikalltag und Wohnwagen-Traum: Konkrete Hilfe, die ankommt
Die Arbeit von Frank Denecke als Psychoonkologe ist die eines Patientenbegleiters. Er stellt keine Diagnosen, sondern bietet Orientierung und teilt seine Erfahrungen. Er hilft Patienten, eine für sie passende Entscheidung zu treffen, ohne ihnen die Last abzunehmen. Dieser Balanceakt zwischen medizinischer Information und persönlicher Erfahrung ist der Kern seiner Tätigkeit. Doch die Vereinsarbeit geht über die seelische Unterstützung hinaus. Ein aktuelles Projekt zeigt, wie praxisnah und lebensbejahend die Hilfe ist: der Traum von einem eigenen Vereins-Wohnwagen. Für viele Patienten ist ein normaler Urlaub undenkbar. Die Mitnahme von medizinischen Geräten wie Absaug- und Inhalationsgeräten, Bergen von Sondenkost und Dialyseutensilien macht eine Flug- oder Bahnreise unmöglich. Ein Wohnwagen würde den Mitgliedern die Freiheit geben, eine Auszeit zu nehmen, selbst zu entscheiden, wie viel Kontakt sie zur Außenwelt möchten, und dabei alle notwendigen medizinischen Hilfsmittel dabeizuhaben. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Es ist ein Projekt, das zeigt, dass es oft die vermeintlich kleinen Dinge sind, die ein großes Stück Lebensqualität zurückgeben und beweisen, dass eine Krebsdiagnose heute kein Todesurteil mehr sein muss.
Werde auch Du Teil der „Trude Kuh“ Community
Wir von „Trude Kuh“ finden, dass Geschichten wie die von Frank Denecke und dem Selbsthilfe-Kompetenz Zentrum für Kopf-Hals-Tumore gehört werden müssen. Sie machen Mut, klären auf und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und Engagement sind. Das Gespräch mit Frank Denecke hat uns tief beeindruckt und einmal mehr verdeutlicht, welche Kraft in der Selbsthilfe steckt und wie wichtig es ist, Tabuthemen in die Öffentlichkeit zu tragen. Wenn auch Du einen Verein oder eine Organisation vertrittst, die eine wichtige Botschaft hat und Menschen hilft, dann möchten wir Dich herzlich einladen, Dich bei uns zu melden. Nutze die Chance, Deinen Verein im Interview vorstellen zu können und Deine Arbeit einem großen Publikum zu präsentieren. Unser modernes TV-Studio von „Trude Kuh“ bietet den perfekten Rahmen dafür. Wir möchten engagierten Menschen und ihren Projekten eine Bühne geben und ihre Geschichten erzählen. Mit einer Reichweite von über 14,5 Millionen Kontakten im Monat sorgen wir dafür, dass Deine Botschaft ankommt. Diese enorme Reichweite macht „Trude Kuh“ auch für Geschäftskunden zu einem hochinteressanten Partner. Wenn Du Dein Unternehmen einer breiten und aufgeschlossenen Zielgruppe präsentieren möchtest, dann entdecke unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Sprich uns an und werde Teil unserer wachsenden Gemeinschaft. Wir freuen uns darauf, von Dir zu hören und vielleicht schon bald Deine Geschichte zu erzählen.