Ingo de Jonge vom KBV Ant Moor Lang Eversmeer zu Gast bei „Trude Kuh“

Der Wind pfeift über die endlosen Wege Ostfrieslands, die Wolken ziehen wie langsame Segel über den weiten Himmel, und irgendwo zwischen Feld, Dorfstraße und Treffpunkt am Vereinsheim rollt eine kleine Kugel – begleitet von Jubel, Gelächter und kurzen Kommandos auf Plattdeutsch. Genau hier, in dieser Mischung aus Natur, Gemeinschaft und uralter Tradition, lebt ein Sport, der Generationen zusammenbringt: Boßeln und Klootschießen. In den „Trude Kuh“ TV-Studios sprach Redaktionsleiter Georg Mahn mit Ingo de Jonge, dem zweiten Vorsitzenden des KBV Ant Moor Lang Eversmeer, über Leidenschaft, Nachwuchs, Strukturen und die Zukunft eines Sports, der in Ostfriesland mehr ist als Wettbewerb – er ist Identität.

Boßeln und Klootschießen: Zwei Disziplinen, ein Herz für Heimat

Boßeln ist die Straßendisziplin, bei der Teams oder Einzelstarter eine vordefinierte Strecke auf Neben- und Landstraßen mit möglichst wenigen Würfen bewältigen. Gewonnen hat, wer mit den wenigsten Würfen ins Ziel kommt; die Unterschiede werden in Stirt und Metern festgehalten. Es ist sportlich, gesellig, und eng verbunden mit der Heimatsprache Plattdeutsch. Beim Klootschießen, dem noch traditionelleren Feld-Wettbewerb, geht es um Weite: Über ein Brett als kleine Sprungrampe wird eine mit Blei durchgossene Holzkugel – im Erwachsenenbereich 475 Gramm schwer – möglichst weit “geflüchtet”. Beide Disziplinen sind Festpunkte im Vereinsleben, verbinden Technik mit Gefühl, und fordern sowohl Präzision als auch Teamgeist.

Der KBV Ant Moor Lang Eversmeer hält diese Tradition seit mehr als 30 Jahren lebendig, organisiert Wettkämpfe und bietet über 350 Mitgliedern ein Zuhause. Im Gespräch wird klar: Der Verein trägt Werte, die weit über Sport hinausgehen – Verlässlichkeit, Gemeinschaft und das Bewusstsein, Teil einer gewachsenen Kultur zu sein.

Nachwuchsarbeit: Zwischen Treckerfahrt und Teamgeist

Bilder aus dem Vereinsleben zeigen Kinder, Jugendliche und Familien: eine Nachwuchsmannschaft, die an der Klootliga des FKV teilnimmt, Vereinsfeste mit den Kleinsten im Park, Treckerfahrten durchs Dorf – Impressionen, die belegen, wie selbstverständlich Geselligkeit und Mitmachen zusammengehören. Ingo de Jonge betont, dass der Nachwuchs zentrale Bedeutung hat. Kinder sollen an den Heimatsport herangeführt werden, mit Freude und Verbindlichkeit. Er trainiert eine erfolgreiche Jugendtruppe, in der sein eigener Sohn spielt; die Jugendlichen halten Ansprachen auf Plattdeutsch und übernehmen Bräuche, etwa den traditionellen Boßelgruß am Ende eines Durchgangs. Wer den Sport als cool und nahbar vermittelt, erreicht junge Leute – Voraussetzung ist Engagement der Erwachsenen, Trainerinnen und Betreuer, die Spaß, Struktur und Werte gleichermaßen transportieren.

Strukturen, Gleichberechtigung und Ligaalltag

Organisatorisch ist der Verein im Kreisverband 8 Esens eingebunden. Ostfriesland zählt rund 20.000 Mitglieder im Landesverband; die Vereine sind in Kreisverbänden organisiert, die den Spielbetrieb sichern. Auf der ersten Ebene spielen die Teams im Kreis gegeneinander, darüber hinaus folgt der Landesspielbetrieb – mit Auf- und Abstiegen vergleichbar einer Liga. Auf der höchsten Ebene werden im FKV, dem Dachverband der oldenburgischen und ostfriesischen Boßlerinnen und Boßler, die Meister gekürt. Historisch wurde der Verein am 6. Februar 1960 in der Gastwirtschaft Eversmeer gegründet, am 13. Februar 1971 kam die Frauenabteilung dazu. Heute ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Jugend- und Damenmannschaften spielen im Regelfall am Samstagnachmittag, die Herren am Sonntag; sportlich gebe es keine Unterschiede, die Leistungsdichte sei bei allen hoch – gelebte Gleichberechtigung, getragen durch gemeinsames Training und Wettkampf.

Winter, Wetter, Wirklichkeit: Boßeln findet draußen statt

Boßeln ist ein Wintersport. Der erste Spieltag kann regnerisch und windig sein – und dennoch wird geworfen. Regen oder Wind sind kein Absagegrund. Nur bei Glätte oder Schnee pausiert der Wettbewerb. Nach dem Klischee von Bollerwagen und Grünkohl gefragt, räumt Ingo de Jonge mit Vorurteilen auf: Ja, Geselligkeit gehört dazu und wird gerne gelebt, aber der aktive Vereinssport steht im Vordergrund. Grünkohl-Essen und Bollerwagen-Touren sind nicht Bestandteil des regulären sportlichen Programms; wichtig sind Training, Wettkampf und das Miteinander, das sich auch abseits der Strecke zeigt.

Feste, Dorf, Zusammenhalt: Mehr als nur Wettkampf

Der Verein richtet regelmäßig Feste und Veranstaltungen aus. Im Sommer steht das große Dörpfest im Mittelpunkt, zu dem Gäste aus allen Himmelsrichtungen kommen. Es ist eine Gelegenheit, die Gemeinschaft zu stärken und gleichzeitig Einnahmen für Jugend- und Vereinsarbeit zu generieren. Hinzu kommen interne Veranstaltungen, Vereinsmeisterschaften und Ausflüge: mit der “Bimmelbahn” hinter dem Traktor, in Freizeitparks, zum Schwimmen – Angebote, die Kinder und Jugendliche über den Sport hinaus binden. So entsteht ein starkes Miteinander, das den Verein auch in herausfordernden Zeiten trägt.

Blick nach vorn: Tradition in die nächste Generation tragen

Für die Zukunft sieht der zweite Vorsitzende die zentrale Aufgabe darin, Tradition und Sport in die nächste Generation zu tragen. Das gelingt nur gemeinsam. Ein einzelner Verein kann das nicht allein leisten; Konkurrenz und Gegnerinnen braucht es für einen lebendigen Spielbetrieb. Deshalb braucht es mehr Kinder, mehr Erwachsene, die bereit sind, zu betreuen und zu begeistern. Viele Initiativen seien bereits gestartet, nicht nur in Eversmeer. Die Szene sei wach und auf einem guten Weg. Wesentlich bleibt: den Sport modern erzählen, Social Media als Hilfsmittel nutzen und gleichzeitig die Authentizität der Heimatkultur bewahren.

Deine Einladung: Komm ins TV-Studio und erzähl Deine Vereinsgeschichte

Wir von „Trude Kuh“ laden Dich ein: Wenn Du mit Deinem Verein, Deinem Unternehmen oder Deiner Gemeinschaft etwas zu sagen hast, dann komm ins TV-Studio von „Trude Kuh“ und stell Dich vor – so wie der KBV Ant Moor Lang Eversmeer in diesem Gespräch seine Tradition, seine Nachwuchsarbeit, seine Liga-Strukturen und die Leidenschaft für Boßeln und Klootschießen gezeigt hat. Wir erzielen über 14,5 Mio. Kontakte im Monat, das heißt für Dich: enorme Reichweite, starke Sichtbarkeit und vielfältige Werbemöglichkeiten für Unternehmen, die Deine Botschaft genau zu den Menschen bringt, die Du erreichen willst. Wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen möchtest, findest Du alle Infos hier: Verein im Interview vorstellen. Und wenn Du einfach neugierig bist, was wir sonst noch alles machen, klick Dich durch unsere Welt und lerne uns besser kennen: „Trude Kuh“. Wir von „Trude Kuh“ freuen uns auf Dich – wenn Du Tradition, Teamgeist und echte Geschichten liebst, dann lass uns gemeinsam Deine Story erzählen und Deine Ziele sichtbar machen.