Sommer, Sonne, Meeresrauschen – Italiens Postkartenidylle klingt nach Zitronenhainen, Gelato und dem süßen Nichtstun. Doch hinter dem Bild eines unbeschwerten Urlaubsalltags verbirgt sich an vielen Orten eine leise Tragödie: Ausgesetzte Hunde an Müllstationen, Welpen in Plastiktüten, Tiere, die nie geliebt wurden und in überfüllten Tierheimen verlernen, was Vertrauen ist. Genau hier setzt die Arbeit von Amato Cane an. Erste Vorsitzende Ingrid Meister erzählt im Gespräch von einer Realität, die vielen Urlaubern verborgen bleibt, und von Menschen, die nicht nur hinschauen, sondern handeln. Denn ein Leben ist ein Leben – egal ob Mensch oder Tier. Moderiert wurde das Gespräch von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Zwischen Gardasee und Kanälen: Wie unterschiedlich Italien mit Hunden umgeht
Italien ist nicht gleich Italien. Während der Norden sich häufig moderneren Ansichten öffnet, hält der Süden vielerorts an Traditionen fest, die Tierschutz erschweren. Kastrationen gelten mancherorts als „widernatürlich“, Hunde werden häufig als Nutztiere gesehen, nicht als Familienmitglieder. Ingrid Meister differenziert bewusst: Es gibt engagierte Menschen, die Großes leisten, aber auch Fälle, in denen Hunde als Gebrauchsgegenstand betrachtet werden – funktioniert ein Tier nicht, landet es wie Müll auf der Straße. In dieser Spannweite aus alten Gewohnheiten und engagierter Aufklärung arbeitet Amato Cane, lokal vernetzt und mit langen Atem.
Von der Müllstation ins Leben: Rettungen, Pflege und Widerlegung von Vorurteilen
Perla, Hermes und Baggi – drei Namen, stellvertretend für hunderte Geschichten. Die drei wurden im Alter von 10 bis 20 Tagen in einer Tüte an einer Müllstation gefunden, die Augen noch geschlossen. Tierschützer nahmen sie mit nach Hause und päppelten sie in mühevoller Kleinarbeit auf. Solche Fälle sind keine Ausnahme, sie sind Alltag. Umso wichtiger sind Momente der Hoffnung: Anfang des Jahres brachte Amato Cane ehemalige Tierschutzhunde aus Italien in Deutschland zu einem großen Treffen zusammen. Auch die italienischen Helferinnen und Helfer waren dabei – um zu sehen, wie sich die Hunde entwickelt haben. Vorurteile gegenüber Tierschutzhunden, sie seien „aggressiv“ oder „geschädigt“, lösten sich sichtbar auf: Bunte, entspannte Hundegruppen, friedliches Miteinander, ein Tag, der zeigte, wie sehr Zuwendung und Stabilität verändern.
Aufklären, kastrieren, vermitteln: Der Kampf auf zwei Ebenen
Amato Cane arbeitet in Deutschland und Italien zugleich. Hierzulande wird informiert, sensibilisiert, Spenden werden gesammelt und Adoptionen vorbereitet. Vor Ort in Italien klärt der Verein auf: Wer wiederholt Welpen abgibt, wird eindringlich gebeten, die Hündin oder den Rüden kastrieren zu lassen. Das ist mühsam, aber notwendig – Steinchen auf Steinchen. Dabei spielt das System eine widersprüchliche Rolle: Offiziell können Bürger ihre Tiere beim Veterinäramt kostenfrei kastrieren lassen, sofern sie gechippt und registriert sind. Doch viele Besitzer verweigern das Chippen, um bei Unfällen nicht haftbar gemacht werden zu können. Die Folge: keine Registrierung, keine Kastration, ein Kreislauf, der Leid befeuert. In kommunalen Tierheimen werden eingefangene Hunde zwar kastriert, doch die Tierheime sind voll, die Realität bleibt hart.
Drei Gruppen, viele Hunde: Zusammenarbeit in Italien und Adoption in Deutschland
Amato Cane arbeitet mit drei Tierschutzgruppen, jeweils mit kleinen Refugien von etwa 15 bis 25 Hunden. Zusätzlich gehen die Teams in kommunale Tierheime, sichten Tiere, holen medizinische Härtefälle und gut vermittelbare Hunde heraus und bringen sie in die Refugien. Private Tierheime sind oft schwieriger, da sie finanziell pro Hund profitieren und Kooperationen scheuen – doch auch hier gibt es Ausnahmen. In Deutschland laufen die Vermittlungen strukturiert: Interessenten melden sich, es gibt lange Gespräche, um zu prüfen, ob Hund und Mensch zusammenpassen. Eine Vorkontrolle vor Ort stellt sicher, dass Lebensumfeld und Verantwortungsbewusstsein stimmen. Einmal im Monat organisiert Amato Cane einen Transport mit einem renommierten Transportunternehmen aus Bayern, damit die Hunde sicher ankommen. Die Schutzgebühr von derzeit 480 Euro deckt nur einen Teil der entstandenen Kosten für medizinische Versorgung, Impfen, Chippen und Transport – Gewinn wird keiner erzielt. Der Verein finanziert sich zu 100 Prozent aus Spenden und Schutzgebühren, gemeinnützig anerkannt, transparent im Einsatz.
Ein eigener Ort der Sicherheit: Vom gepachteten Gelände zum eigenen Schutzraum
Ein neuralgischer Punkt im Tierschutz ist die Abhängigkeit von gepachteten Flächen. Wenn der Eigentümer plötzlich beschließt, das Land anderweitig zu nutzen, steht ein kleines Tierheim mit 25 Hunden vor dem Nichts. Genau dieses Risiko will Ingrid Meister minimieren. Ein zweckgebundener Großbetrag einer älteren Spenderin ermöglichte den Kauf eines eigenen Geländes mit kleinem Gebäude. Der Vertrag ist unterschrieben, die Kasse leer, aber das Fundament gelegt. Nun beginnt der Aufbau: Zäune, Zwinger, Infrastruktur, Wasser, Strom, Abstimmung mit Gemeinde und Nachbarn. Es soll ein Ort werden, der mehr ist als ein Durchgang für vermittelbare Hunde. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf jenen, die kaum Chancen haben: sehr alte Tiere, chronisch Kranke, sogenannte Listenhunde, die nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen. Für sie will Amato Cane einen würdigen Lebensabend schaffen – fern von trostlosen Kanälen, nah an Fürsorge und Ruhe. Das Projekt ist groß, vielleicht fünf Jahre Arbeit, doch der Anfang ist gemacht.
Deine Chance mitzuwirken: Einladung an Vereine und Unternehmen
Wir von „Trude Kuh“ haben Ingrid Meister und Amato Cane eingeladen, weil ihr Einsatz uns berührt und weil ihre Arbeit zeigt, wie konsequente Hilfe Leid in Hoffnung verwandelt. Wenn Du einen Verein führst oder ein Projekt hast, das Aufmerksamkeit verdient, melde Dich bei uns – wir stellen Dich gerne in den TV-Studios von „Trude Kuh“ vor. Du erreichst uns über „Trude Kuh“, bekommst einen Eindruck vom TV-Studio von „Trude Kuh“ und kannst direkt einen Verein im Interview vorstellen. Gleichzeitig bieten wir Unternehmen starke Reichweite: Über 14,5 Mio. Kontakte im Monat eröffnen Dir vielfältige Werbemöglichkeiten für Unternehmen. In Kürze: Amato Cane rettet Hunde aus Italien, klärt vor Ort auf, kastriert, versorgt, vermittelt und baut ein eigenes Gelände für langfristige Sicherheit – finanziert durch Spenden und Schutzgebühren, getragen von Engagement und Vernetzung. Wenn auch Du mit Deinem Verein sichtbar werden willst oder als Unternehmen Reichweite mit Haltung suchst, dann komm zu uns. Wir von „Trude Kuh“ geben Dir Bühne, Kamera und Publikum – und freuen uns, wenn Du Deine Geschichte mit uns teilst.