Ein Name wie ein Versprechen: Arche – das klingt nach Rettung, Neuanfang und dem beherzten Ja zum Leben. Genau dieses Bild wurde im Gespräch lebendig, als Geschichten von verletzten Igeln, verwaisten Feldhasen, ausgesetzten Katzen und geretteten Hunden zu einem bewegenden Mosaik des Tierschutzes wurden. Hinter all dem steht Arche Oyten, ein Verein, der mit Herz, Verstand und einem robusten Putzwagen täglich das Unmögliche ein Stück möglich macht. In den Studios von „Trude Kuh“ erzählt die erste Vorsitzende Ivonne Sommer, wie aus einem Meerschweinchen namens Erna eine Bewegung wurde, und warum ohne Ehrenamt, Netzwerk und einen langen Atem kaum ein Fell trocken bliebe. Das Interview wurde geleitet von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Wie aus Erna eine Arche wurde
Der Anfang war klein, wuschelig und hieß Erna. Ein Meerschweinchen, dessen Geschichte den Impuls gab, der schließlich zur Vereinsgründung führte. Als immer mehr Tiere eintrafen – Abgabetiere aus finanzieller Not, „Corona-Tiere“, für die plötzlich keine Zeit mehr blieb, verletzte Wildtiere wie Igel und Eichhörnchen – stand eine Entscheidung an: die finanzielle Last zu tragen und die Verantwortung zu vergrößern oder zurückzurudern. Arche Oyten entschied sich für den großen Schritt, um den Tieren weiterhin helfen zu können. 2020 wurde der Verein gegründet – mit dem Ziel, Schicksale zu wenden, nicht wegzusehen und Tieren ein Zuhause, Pflege und Zukunft zu bieten.
Heute kümmern sich rund 15 Ehrenamtliche um etwa 70 Tiere – vom Esel bis zur Kaisergans, vom Hund aus dem Tierheim Bremen bis zur trächtigen Fundkatze. Das Prinzip: helfen, vernetzen, verantwortungsvoll vermitteln. Und dabei realistisch bleiben, denn Tierschutz ist kein romantischer Luftballon, sondern tägliche, körperliche, manchmal bittere Arbeit.
Ehrenamt mit Herz und Hand: Elke und die Realität hinter den Kulissen
Elke Dykhoff beschreibt den Moment, an dem für sie alles klar war: Schafe, ihr Lieblingstier, standen auf der Weide – und plötzlich stimmte der Kompass. Seitdem ist sie frühs um sieben im Einsatz: ausmisten, Heu nachlegen, versorgen. Zunehmend übernimmt sie die Pflege von Igeln – inklusive Medizin, Auswilderung und dem ruhigen Gefühl, dass jedes Tier eine faire Chance verdient. Bei der Auswilderung geht es ums Ankommen: Höhle, kleiner Zaun, Zufütterung, Zeit. Dann öffnet sich ein Türchen – und der Igel entscheidet selbst.
Die oft unterschätzte Wahrheit: Ehrenamt im Tierschutz heißt nicht Kätzchen kraulen, wann immer einem danach ist. Es bedeutet Hygiene, Fütterungszeiten, Tierarztfahrten, Putzarbeit und Verlässlichkeit. Ja, es gibt Kuschelmomente – aber sie sind das Sahnehäubchen, nicht der Kuchen.
Netzwerke, Tierärzte, Tierheime: Warum Zusammenarbeit Leben rettet
Arche Oyten ist eng vernetzt – mit dem Tierheim Bremen, anderen Tierschützern, Pflegestellen, Polizei und Feuerwehr. Die Wege eines Tieres sind oft verschlungen: Manchmal ist es eine Übergabe, manchmal eine Direktaufnahme, oft ein Notruf auf der Fahrt ins Studio – wie im Fall eines Katzenbabys. Das Team der Tierärzte arbeitet partnerschaftlich mit dem Verein zusammen, gewährt Rabatte, bleibt aber wirtschaftlich: Leistungen müssen bezahlt werden, Medikamente auch. Ein Igel verursacht schnell 100 Euro pro Monat an medizinischen Kosten. Eine Fundkatze, mit Untersuchungen, Impfungen, Kastration und Grundimmunisierung, kann im ersten Jahr 400 bis 600 Euro kosten – ohne Futter. Spenden sind daher essenziell, aber unplanbar. Deshalb arbeitet Ivonne Sommer Vollzeit – und springt privat ein, wenn nötig.
Vermitteln – aber richtig: Verantwortung statt Schnellschuss
Wer ein Tier aus Arche Oyten übernehmen möchte, beginnt mit einem ehrlichen Gespräch: Erfahrung, Haltungsform, Umfeld. Meerschweinchen gehen beispielsweise nur in Außenhaltung, nicht ins Kinderzimmer – sie sind keine Kuscheltiere. Vor der Abgabe steht der Gesundheitscheck beim Tierarzt; eine moderate Abgabegebühr hilft, die Kosten teilweise aufzufangen. Es gibt Nachkontrollen, und falls es nicht passt, kehren die Tiere in den Vereinsbesitz zurück. Ziel ist nie die schnelle Vermittlung, sondern die richtige.
Gefahren im Garten: Mähroboter, Sensen und fatale Missverständnisse
Sie wirken praktisch – sind es für Wildtiere aber nicht: Mähroboter bremsen nicht zuverlässig, verletzen Igel schwer, verursachen Schnittwunden oder Amputationen. Auch Tellersensen richten furchtbare Schäden an. Wer einen Garten hat, trägt Verantwortung: mähen mit Sicht, Hecken und Ränder vorher kontrollieren, Igeln keine Milch hinstellen, sondern Wasser und artgerechtes Futter. Ein kurzer Moment der Achtsamkeit kann ein ganzes Tierleben retten.
Zwischen Wut und Würde: Wenn Tiere wie Müll behandelt werden
Die Geschichte der trächtigen Katze Mia, über den Zaun geworfen, steht für eine Grenze, die keiner überschreiten darf. Ivonne Sommer findet klare Worte: Strafen für Tierquälerei sind zu gering. Tiere haben ein Recht auf Leben, auf Hilfe, auf Respekt. Elke ergänzt die leise, aber wichtige Wahrheit: Nicht alle können gerettet werden – doch viele hatten dank des Vereins noch eine gute Zeit, statt namenlos zu verenden. Das tröstet – und spornt an.
Familie, Team, Durchhalten: Wie Arche Oyten jeden Tag möglich wird
Ohne das Team geht es nicht. Ohne Ivonnes Eltern schon gar nicht: Der Vater repariert, was der Alltag abnutzt, die Mutter teilt Nachtfütterungen und frühe Wecker. Das Ehrenamtliche-Team trägt mit – verlässlich, belastbar, mit Humor. Und natürlich mit dem klaren Blick: Tierschutz ist 365 Tage im Jahr. Wer mitmachen möchte, sollte das wissen – und ist umso willkommener, wenn er genau das will.
Zum Abschluss ein Blick nach vorn: Die Pferdewirtin in Ivonne bleibt eine Herzensseite – doch der Beruf ist körperlich zu fordernd. Was bleibt, ist der Traum vom eigenen Pferd für Seelen-Ausritte. Bis dahin übernehmen die Hunde den Job als Energietank – lange Spaziergänge, Waldluft, Freiheit.
Im Interview wurden Themen vertieft, die man sich nicht oft genug sagen kann: verantwortungsvolle Tierhaltung, echte Kosten, echte Arbeit – und echte Liebe.
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