Beton riecht nach Regen, irgendwo klappert loser Stahl, und in der Ferne grollt der Verkehr. In solchen Momenten zählt nur eines: Tempo, Präzision und das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Hund. Die Rettungshundestaffel Ruhrgebiet trainiert genau dort, wo andere längst die Schultern zucken – in Trümmerlandschaften, auf Industriegeländen und zwischen Wohnblocks. Wenn Menschen vermisst werden, sind ihre Teams oft die letzte Hoffnung. Es ist die stille Dringlichkeit dieser Arbeit, die das Gespräch im Studio antreibt – geführt von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Vom Sport zur Spezialisierung: Wie ein Verein entstand, der in Extremsituationen hilft
Als Jörg Küper über die Gründungsmomente spricht, wird klar, wie viel Idealismus in der Rettungshundestaffel Ruhrgebiet steckt. Zusammengefunden haben sich engagierte Hundeführerinnen und Hundeführer aus anderen Staffeln – getragen von dem Wunsch, etwas Positives im Ehrenamt zu bewegen und die eigenen Hunde artgerecht und sinnvoll auszulasten. Viele beginnen im Rettungshundesport, merken dann aber, dass ihr Vierbeiner mehr kann: zuverlässig Witterung ausarbeiten, Spuren halten und am Ende Menschen finden, die verschwunden sind. Die logische Konsequenz: der Schritt in den echten Einsatzbetrieb – alarmiert durch Polizei oder Feuerwehr, wenn die Suche nach Vermissten Ernstfall ist.
Während Mantrailing durch TV-Formate bekannt ist, hat sich der Verein auf zwei andere Sparten fokussiert: Flächensuche und Trümmersuche. Die Flächensuche deckt weitläufige Wälder und unübersichtliche Areale ab, wo Hunde ihre Geschwindigkeit und Reichweite ausspielen. Die Trümmersuche bedeutet dagegen Millimeterarbeit: nach Gasexplosionen, Gebäudeeinstürzen oder auf komplexen Industriearealen. Hier wird nicht nur gesucht, hier wird unter erschwerten Bedingungen navigiert – ein Einsatzprofil, das im Ruhrgebiet mit seinen urbanen Strukturen besonders relevant ist.
Trümmersuche heißt Trittsicherheit, Nervenstärke und absolute Konzentration
Trümmerarbeit beginnt bei den Pfoten. Jörg Küper beschreibt, wie wichtig es ist, junge Hunde früh an unterschiedlichste Untergründe zu gewöhnen: Stein, Kunststoff, Holz, Stahl – und alles in wackelnder, rutschender, knirschender Kombination. Wer einmal auf einem frischen Trümmerkegel stand, weiß, wie unberechenbar jedes Aufsetzen ist. Genau dort müssen die Hunde sicher balancieren, ohne ihre Energie in die Begehung zu verlieren. Denn die Hauptaufgabe bleibt die Witterungssuche: der Geruch lebender Menschen, den es im Chaos zu isolieren gilt. Diese Fähigkeit unterscheidet Rettungshundearbeit vom Mantrailing: Die Flächen- und Trümmersuchteams der Staffel brauchen keinen individuellen Geruchsträger. Ihre Hunde filtern den generalisierten Menschengeruch – ein molekulares Grundmuster – aus der Umgebungsluft und zeigen Funde in der Regel durch Bellen an. Das ist hörbar über Distanzen und unschätzbar im Wald, wo der Hund den Menschen bei der Geschwindigkeit weit abhängt.
Im Training zeigt sich, wie taktil und taktisch gearbeitet wird. Eine Szene: Eine Versteckperson liegt in einem gemauerten Erdloch, abgedeckt mit Paletten. Der Hund wird angesetzt, nimmt Witterung auf, arbeitet die Quelle aus, versucht heranzukommen und beginnt zu bellen – das Signal an die Hundeführerin, den Hundeführer. Ist der Fund bestätigt, greift die Einsatzroutine: Lage checken, Erstversorgung, Behörden informieren, Bergung koordinieren. Jede Sequenz ist Teil einer Kette, die im Ernstfall bruchlos funktionieren muss.
Ehrenamt mit Einsatzrückgrat: Kooperation, Ausbildung und Realität im Feld
Einsätze laufen ausschließlich in enger Kooperation mit Polizei und Feuerwehr. Alarmiert wird über diese Behörden, im Suchverlauf greift ein abgestimmtes System: Wenn Personen gefunden werden, leistet das Team Erstversorgung und fordert entsprechende Kräfte nach – vom Rettungswagen bis zur Polizei. Dabei bleibt ein Fakt, den viele übersehen: Die Rettungshundestaffel Ruhrgebiet ist ein Verein, zu 100 Prozent ehrenamtlich. Ausrüstung, Ausbildung, Anfahrt – all das tragen die Mitglieder privat. Einsätze finden oft nachts statt, Ausbildung zieht sich durch Wochenenden und Wochentage. Und die Liste der Qualifikationen ist lang: Erste Hilfe am Menschen, Erste Hilfe Hund, GPS-Nutzung, Kynologie, Einsatztaktik – dazu Prüfungen, die alle zwei Jahre erneuert werden müssen, für Mensch und Hund gleichermaßen.
Auch körperlich ist das kein Spaziergang. Ein Beispiel verdeutlicht die Dimensionen: Ein geübter Hund kann 50.000 Quadratmeter Wald in 30 Minuten absuchen – eine Fläche, die Menschen ohne Hund in dieser Zeit nicht im Ansatz schaffen. Während die Hunde häufig Lernraketen sind, braucht der Mensch meist länger: Fitness, Funkdisziplin, Lesen von Gelände und Witterung, Teamarbeit, Stressresilienz – alles wächst erst durch konsequentes Training. Wer neu einsteigt, kommt deshalb zuerst ohne Hund zum Zuschauen. Passt das, folgen mehrere gemeinsame Trainingseinheiten mit Hund. Schnell zeigt sich, ob Team und Aufgabe zueinander finden. Für die Hunderassen gilt ein pragmatisches Prinzip: zu klein funktioniert nicht, zu groß auch nicht – dazwischen entscheidet das Individuum.
Bilder im Kopf: Schicken, Anzeigen, Anrücken
Larissa Gehling schildert eindrücklich die Teamarbeit in der Fläche. Das Schicken des Hundes – gezielt von rechts nach links, sektorweise – sorgt für eine systematische Abdeckung. Wird eine Person gefunden, bellt der Hund und bleibt am Fundort, damit das Team ihn akustisch orten kann. Diese klare Kommunikation ist im Wald Gold wert. Ergänzend nutzt die Staffel Babypuder, um die Witterungssituation zu lesen: Woher kommt der Wind, wie verteilt sich Geruch? Davon hängt ab, wo der Hund angesetzt wird und wie der Suchfächer geöffnet wird. Das klingt technisch – und ist es auch. Genau diese Mischung aus Instinkt der Hunde und Taktik des Teams macht den Unterschied im Einsatz.
Finanzierung, Wünsche, Zusammenhalt: Warum Unterstützung so viel bewirkt
Weil die Staffel ehrenamtlich arbeitet, ist Finanzierung ein Dauerthema. Ausrüstung ist teuer, Einsätze und Trainings kosten Zeit, Wege und Verschleiß. Ein zentrales Ziel der nächsten Jahre: ein eigenes Einsatzfahrzeug. Technisch ist vieles an Bord, die Ausbildung steht – doch ohne verlässliche Logistik bleibt die Schlagkraft begrenzt. Darum ist jede Spende spürbar, vom privaten Obolus bis zur Firmenunterstützung. Zusätzlich gibt es den Faktor Teamkultur. Je länger Staffeln bestehen, desto wichtiger werden Respekt, gegenseitiges Verständnis und die Freude am gemeinsamen Ziel. Für Jörg Küper und Larissa Gehling ist das Herz der Sache unübersehbar: Motivation, Ehrgeiz und der Blick auf das Wesentliche – Menschen zu finden und Leben zu retten.
Deine Einladung: Mehr erfahren, mitmachen, Reichweite nutzen
Wir von „Trude Kuh“ durften die Rettungshundestaffel Ruhrgebiet in unseren Studios kennenlernen und haben gehört, wie Mensch und Hund in Flächen- und Trümmersuche zusammenarbeiten, warum Trittsicherheit und Witterungslesen entscheidend sind, wieso die Ausbildung für beide Seiten anspruchsvoll ist und weshalb Spenden – etwa für ein Einsatzfahrzeug – die Einsatzfähigkeit direkt stärken; wenn Du Deinen Verein sichtbar machen möchtest, freuen wir uns auf Dich im TV-Studio von „Trude Kuh“, denn wir erreichen über 14,5 Mio. Kontakte im Monat und bieten damit starke Werbemöglichkeiten für Unternehmen, während wir in unseren Formaten gleichzeitig ehrenamtliche Arbeit und besondere Geschichten in den Mittelpunkt rücken, also melde Dich gerne bei uns, wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen möchtest; mehr über uns, unsere Sendungen und Kontaktmöglichkeiten findest Du jederzeit direkt bei „Trude Kuh“.


