Katja Kuhlmann vom Freilicht- und Heimatmuseum-Haselünne zu Gast bei „Trude Kuh“

Wenn Worte nach Holz duften und Erinnerungen über Kopfsteinpflaster laufen, dann entsteht dieser Moment, in dem Heimat nicht mehr nur ein Ort, sondern ein Gefühl ist. Genau davon handelt das Gespräch aus den Studios von „Trude Kuh“: Von Menschen, die das Gestern bewahren, um dem Heute Tiefe zu geben. Von einer Kapelle, einer Schmiede und einem Backhaus, die nicht bloß Gebäude sind, sondern Herzstücke einer lebendigen Erzählung. Vom Klang der Blaskapelle, dem Knistern eines Ofens und der Hand, die Butter stampft, damit die Vergangenheit schmeckt, riecht und greifbar bleibt. Redaktionsleiter Georg Mahn führte durch ein Gespräch mit Kulturmanagerin Katja Kuhlmann, die auf sympathische, klare Weise erklärt, warum das Freilicht- und Heimatmuseum-Haselünne kein staubiges Archiv ist, sondern ein vibrierendes Kleinod am Stadtrand – getragen von Ehrenamt und dem unwiderstehlichen Willen, Geschichte zu fühlen statt zu lagern.

Ein Kleinod, das lebendig atmet: Häuser, Handwerk und Herzblut

Das Freilicht- und Heimatmuseum-Haselünne wirkt wie eine Zeitreise mit offenen Fenstern. Acht historische Gebäude, zwei davon unter Denkmalschutz, sind sorgfältig transloziert und neu aufgebaut worden – nicht ursprünglich aus Haselünne, und doch so überzeugend integriert, dass sie aussehen, als wären sie immer dort gewesen. Niederdeutsche Hallenhäuser, ein Backhaus, eine Kapelle, eine Schmiede, die Zehenscheune mit Kutschensammlung und das Haus Büter als Vereinsheim ergeben ein Ensemble, das Tradition bewohnbar macht. Wer das Gelände betritt, sieht nicht bloß Vitrinen, sondern versteht, wie die Gegenwart aus der Vergangenheit wächst. Das Prinzip des Museums ist bewusst nahbar: Restaurieren, Erzählen, Erleben – damit das, was war, Teil des Heute wird.

Katja Kuhlmann beschreibt Heimat als das warme Gefühl, an dem man weiß, was hinter der nächsten Straße liegt. Diese Nähe ist Programm: Der Verein sammelt, restauriert und belebt, denn Vergangenheit muss in die Gegenwart geholt werden – inklusive jener Aspekte, die kritisch sind und heute anders aufgearbeitet werden können. Das Museum ist deshalb kein Endlager der Erinnerung, sondern ein Übungsraum für Kompetenzen, Kultur und Miteinander.

Veranstaltungen, die berühren: Adventszauber, Handwerkertag und „Mit dem Bier ins Museum“

Lebendigkeit zeigt sich besonders im Veranstaltungsprogramm. Der Weihnachtsmarkt – der Adventszauber – kehrt mit stimmungsvollen Bildern und guten Hefezöpfen wieder. Drinnen wie draußen demonstrieren Kunsthandwerker ihr Können, begleitet von einer Blaskapelle, die Weihnachtslieder zum Erklingen bringt. Beim Handwerkertag ist das Motto „über die Schulter schauen“ wörtlich zu nehmen: Die Schmiede Eberhard und Mike lassen Funken fliegen, das Backhaus wird zum duftenden Treffpunkt, Imker erklären Bienenwissen, und sogar textiles Handwerk wird erlebbar, wenn Flachs verarbeitet und der Weg „vom Flachs zum Leinen“ nachgespürt wird. Waschen wie früher, Butter selber machen, eine Rallye über das Gelände und naturpädagogische Aktionen wie das Anlegen eines Sandariums runden das Bild ab.

Ein besonders charmantes Format ist „Mit dem Bier ins Museum“. Weil klassische Führungen manchen zu trocken erscheinen, wird die normale Führung mit einem Biergarten-Erlebnis verbunden: Vorab ein kühles Getränk, danach ein Absacker – und mittendrin Themen, die ins Gespräch führen. Dass das Museum über den Sommer sogar einen Biergarten etablieren konnte, zeigt, wie sehr die Verbindung aus Kultur und Begegnung funktioniert. Hier ist Geschichte nicht nur sichtbar, sondern sozial anschlussfähig.

Lernen, das bleibt: Kooperationen mit Schulen und niederschwellige Angebote

Damit das Erleben in Köpfen und Herzen bleibt, setzt das Museum auf kluge Bildungsarbeit. Eine neue Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft ist zum idealen Partner geworden. Mit einem Museums-ABC können Erstklässler den Stoff ihres Unterrichts buchstäblich greifen und sehen. Lernen am Buchstaben M führt in die Münzsammlung, aber immer in kleinen, machbaren Einheiten von etwa 15 Minuten, damit Lehrpläne nicht ins Wanken geraten. Diese Niedrigschwelligkeit ist bewusst gewählt: Es geht darum, das „Was hat das mit mir zu tun?“ sichtbar zu machen und zugleich Selbstwirksamkeit zu fördern. Wer an der Quere Mehl mahlt, formt ein Brötchen und streicht die selbstgestampfte Butter darauf, versteht plötzlich, wie Luxus entsteht – und warum Handwerk Wertschätzung verdient.

Dieses Prinzip gilt nicht nur für Kinder. Auch Erwachsene entdecken, wie sehr die eigene Gegenwart nach Tradition schmeckt. Das Museum schafft Sensibilisierung für Handwerk, indem es Praktiker sichtbar macht: Fliesenleger werden zu Bäckern, Ehrenamtler zu Schmieden, und ihre Lust am Tun ist ansteckend. So entsteht ein Ort, der Talente aktiviert und Kompetenzen weitergibt.

Ehrenamt als Fundament: 300 Mitglieder, 60 Aktive und das unschätzbare Wissen

Ohne Ehrenamt ginge nichts – das ist die klare Botschaft. Über 300 Mitglieder tragen den Verein, etwa 60 von ihnen sind aktiv im Einsatz. Der Bautrupp pflegt und entwickelt das Gelände, Bäcker und Schmiede arbeiten an Erlebnisstationen, Menschen backen Kuchen und schenken Kaffee aus, andere führen Besucher über das Areal. Katja Kuhlmann ist hauptamtlich nur in der Unterzahl – und das ist keine Schwäche, sondern das Wesen des Projekts: Das Gelände wurde ehrenamtlich ins Leben gerufen und wird aus dieser Energie heraus weiter betrieben.

Eine zentrale Herausforderung ist die Bewahrung von implizitem Wissen. Seit der Vereinsgründung 1964 hat sich Erfahrung angesammelt, die nicht vollständig in Ordner passt. Viele ältere Ehrenamtliche sind heute weniger aktiv, manche im Pflegeheim, doch ihr Wissen ist Gold wert. Die Aufgabe besteht darin, dieses Wissen niedrigschwellig an neue Engagierte weiterzugeben, ohne sie mit Papierbergen zu überfordern. Deshalb setzt der Verein auf Lernen durch Tun, Mentoring und verständliche Formate.

Zukunftsaufgaben: Barrierefreiheit, Finanzierung und Vermietung

Die Zukunft braucht Ressourcen. Historische Gebäude zu erhalten ist anspruchsvoll und teuer, das weiß jeder, der einmal selbst renoviert hat. Der Verein begegnet dieser Realität mit einem engagierten Vorstand und einem Förderkreis, der lokale Unterstützung mobilisiert. Dennoch bleibt der Bedarf hoch – auch, weil neue Anforderungen hinzukommen. Barrierefreiheit ist heute selbstverständlich, war es aber in den 1960er Jahren nicht. Das Gelände mit seinem schönen, aber anspruchsvollen Kopfsteinpflaster stellt gerade für Seniorengruppen eine Hürde dar. Lösungen sind gefragt, damit Inklusion nicht nur eine Idee bleibt, sondern passiert.

Gleichzeitig eröffnet das Museum Möglichkeiten, die auch wirtschaftlich helfen: Das Haus Büter dient als Vereinsheim und kann gemietet werden – für Hochzeiten, Geburtstage und andere Feiern. Mitglieder und örtliche Bürgende nutzen die Räume, und gelegentliche Kooperationen mit Gastronomie, inklusive Biergarten, beleben das Ensemble zusätzlich. So entsteht ein Kreislauf aus Kultur, Gemeinschaftserlebnis und nachhaltiger Finanzierung.

Deine Einladung: Mehr erfahren, mitmachen, vorstellen und werben bei „Trude Kuh“

Wir von „Trude Kuh“ haben im Gespräch mit Katja Kuhlmann vom Freilicht- und Heimatmuseum-Haselünne gezeigt, wie ein Museum Heimat greifbar macht: mit lebendigen Veranstaltungen vom Adventszauber bis zum Handwerkertag, mit Bildungsformaten wie dem Museums-ABC, mit starken Ehrenamtsteams und dem Mut, Zukunftsthemen wie Barrierefreiheit und Finanzierung aktiv anzugehen. Wenn Du einen Verein vorstellen möchtest, Lust auf einen Dreh im TV-Studio von „Trude Kuh“ hast oder einfach mehr über uns erfahren willst, schau auf „Trude Kuh“ vorbei; wir erzielen über 14,5 Mio. Kontakte im Monat und bieten damit große Reichweite für Geschichten, Projekte und Partner. Du willst Deinen Verein ins Rampenlicht bringen? Dann nutze unsere Möglichkeit, Deinen Verein im Interview vorzustellen und erziele Aufmerksamkeit in einem professionellen TV-Setting. Und wenn Du als Unternehmen Werbepotenzial suchst, findest Du bei uns vielfältige Werbemöglichkeiten für Unternehmen – von klassischer Spot-Schaltung bis zu Content-Partnerschaften mit hoher Sichtbarkeit. Wir von „Trude Kuh“ verbinden relevante Inhalte mit echter Reichweite und laden Dich ein: Wenn Du Kultur, Gemeinschaft und Handwerk unterstützen willst oder Dein Unternehmen wirkungsvoll präsentieren möchtest, dann melde Dich bei uns und lass uns gemeinsam eine Bühne bauen, auf der Deine Geschichte Menschen erreicht.