Der Handball riecht nach Harz, Herz und Hallenluft – und in Vechta nach einer Gemeinschaft, die anpackt, anfeuert und miteinander wächst. Wenn 100 Kinder im grün-weißen Trikot beim Stoppelmarkt-Umzug strahlen, wenn in den Ferien die Camps die Hallen füllen und wenn eine erste Damenmannschaft nach nervenaufreibender Relegation zurück in die 3. Liga springt, dann ist das mehr als Sport. Es ist ein Versprechen an die Region. Im „Trude Kuh“ TV-Studio erzählt Maike Deeben, Vorständin für Jugend und Sport bei den Sportfreunden Niedersachsen, Vechta, kurz SFN, wie aus einer Handballabteilung ein Magnet für Begeisterung wurde – und warum ausgerechnet Hallenzeiten der größte Gegner sind. Moderation: Redaktionsleiter Georg Mahn.
Handball als Herzenssache: Von der Hallenkindheit zur Jugendvorständin
Maike Deeben sagt von sich, Handball sei noch untertrieben ihre Leidenschaft. Kein Wunder: Mit einer Mutter als frühere Bundesliga-Spielerin beim VfL Oldenburg wurde die Halle zum zweiten Zuhause. Die klassischen Wege über Kreisauswahl, Bezirksauswahl, Weser-Ems-Auswahl bis hin zum Landeskader und Einsätzen in der Jugendnationalmannschaft formten die Spielerin – und schärften die Sicht der Funktionärin. Heute bündelt sie diese Erfahrung im SFN Vechta, wo sie Kinder und Jugendliche für den Sport begeistert, Talente begleitet und zugleich eine Kultur der Zugehörigkeit pflegt. Handball ist hier kein Einbahnstraßen-Projekt für Ergebnisse, sondern eine Bühne für Entwicklung, Teamgeist und Haltung.
Nachwuchsboom dank Konzept: Camps, Community und Vertrauen der Eltern
Während viele Vereine um Nachwuchs ringen, hat der SFN Vechta ein Luxusproblem: Es kommen mehr Kinder, als Hallenzeiten da sind. Der Schlüssel liegt in Verlässlichkeit, Vielfalt und Haltung. Nach Corona hat die Abteilung Strukturen neu gedacht, ein starkes Rahmenprogramm geschaffen und in jeder Ferienzeit Handballcamps organisiert – weil Hallen oft wegen Personal- oder Sanierungsthemen schließen müssen und Bewegung trotzdem möglich sein soll. Das bindet Kinder, entlastet Eltern und schafft Identität. Die Außenwirkung gehört fest zum Plan: der gemeinsame Auftritt beim Stoppelmarkt, einheitliche Trikots, Turnierfahrten, Bundesligaspiele als Teamexkursion. Kinder werben Kinder – und die Eltern sehen: Hier stimmt der Mix aus Betreuung, Spaß und sportlicher Perspektive. So entstehen zehn Mädchen- und sieben Jungenmannschaften plus Minis und Superminis – eine richtige Dynastie in der Weser-Ems-Region.
Spielphilosophie mit Tempo: Von „Köpfe einschlagen“ zu 38 Toren
Auf dem Feld setzt der SFN Vechta auf schnellen, zackigen Handball. Weg von zähen 19:20-Schachpartien, hin zu Dynamik und hoher Torquote. Das belegt auch das Aufstiegsvideo der ersten Damen: physisch präsent, clever im Binden der Gegenspielerinnen, konsequent im Abschluss. Sportlich war die Achterbahnfahrt zuletzt intensiv: 2023/24 der Abstieg, dann die Rückkehr – nicht mehr über einen simplen Meistertitel, sondern über eine lange Relegation mit Hin- und Rückspiel gegen Teams aus Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein und Ostsee-Spree. Die Meisterschaft wurde am letzten Spieltag gegen Badenstedt 2 fixiert, die Relegation mit zwei Siegen stark begonnen, und am Ende stand der Aufstieg sogar „auf der Couch“, weil der Gruppengegner Schützenhilfe leistete. Im Juni durfte das Team buchen, was in Vechta selten auf dem Trainingsplan steht: Malle. Ein Wochenende, das die Gemeinschaft festigt – und die Vorfreude auf die 3. Liga beflügelt.
Herren, Jugend und die Kunst des Miteinanders
Auch die Herren sind im Aufwind: Aufgestiegen, nun in der Verbandsliga, sechste Spielklasse, mit einem stimmigen Mix aus Routiniers und „jungen Wilden“. Die ersten Spiele deuten Potenzial an, Top 5 sind im Bereich des Möglichen – Verletzungen ausgenommen. Hinter den Seniorenteams arbeitet die Jugendsparte mit Breite und Tiefe: Erstmals gibt es zwei männliche C-Teams, was leistungsorientiertes Training (C1) und gleichzeitig ein offenes Angebot (C2) ermöglicht. Der Ansatz des Vereins setzt auf Kooperation statt Konkurrenz. Gemeinsame Einheiten mit Wasserball, Fußball oder der B-Jugend anderer Sparten stärken das Wir-Gefühl und öffnen Horizonte. Der SFN Vechta denkt die Abteilungen nicht als Inseln, sondern als Teile eines Ganzen.
Ehrenamt als Motor: 45 Trainer, ein Guardians Cup und gelebte Familie
Viele Vereine nennen sich Familie – der SFN füllt das mit Leben. Eltern ehemaliger Spielerinnen und Spieler übernehmen Eintritt, Verkauf und Aufbau bei Heimspielen, stellen Sponsorenwerbung, Bänke, Ordnung und Atmosphäre sicher. Parallel wächst die Trainerbasis aus den eigenen Reihen: Ab der C- und B-Jugend werden Jugendliche behutsam als Betreuer oder Co-Trainer an Minis und E-Jugend herangeführt. Jährlich finanziert der Verein mindestens drei Trainerlizenzen – mit Mitteln aus Camps und dem Guardians Cup, einem Turnierformat, das inzwischen 60 bis 70 auswärtige Teams nach Vechta zieht. Diese Investition in Ausbildung zahlt doppelt: Kinder bekommen qualitativ gutes Training, und die Seniorenmannschaften werden nachhaltig aus dem Nachwuchs gespeist. So bleibt der SFN „frisch“, wie es auf der Vereinswebseite augenzwinkernd heißt.
Baustelle Hallenzeiten: Kapazität bremst Wachstum – noch
Der Erfolg bringt neue Sorgen: Hallenzeiten sind knapp. Aus Rücksicht auf Qualität meldet der SFN bewusst weniger Teams, als Kinder theoretisch spielen könnten. Manchmal stehen freitags 45 Minis zwischen sieben und acht Jahren in einer Einheit – organisatorisch machbar, pädagogisch anspruchsvoll, akustisch grenzwertig. Stadt und Landkreis sitzen zwischen Budget, Reinigung, Sanierung und Personal. Maike Deeben bleibt freundlich hartnäckig: 2026 kommt der Ganztag an Grundschulen verpflichtend, und Vereine sind prädestiniert, Bewegungsangebote zu verankern. Dafür braucht es mehr Offenheit, pragmatische Lösungen und politische Unterstützung. Denn Sport in der Breite ist Gemeinwohl – und jeder Euro in Hallenzeit ist eine Investition in Gesundheit, Teilhabe und ein soziales Netz, das trägt.
Inklusion mit Mut: Berührungsängste abbauen, Liga nutzen
Besonders am Herzen liegt Deeben die 2023 gegründete Inklusionsmannschaft. Noch trainieren sechs bis acht Spielerinnen und Spieler zweiwöchentlich sonntagvormittags. Der Landesverband hat bereits eine Inklusionsliga installiert – wunderbar, doch es fehlen Mitspielende. Die Hürden liegen weniger in der Organisation, mehr im Kopf: Angst, ausgelacht zu werden, Sorge um Leistungsunterschiede, Unsicherheit rund um Mobilität und Hilfsmittel. Die Praxis zeigt das Gegenteil: Herzlichkeit, Humor, echter Teamgeist. Ein Beispiel ist Tim: Er spielt im vereinsinternen Bundesligaturnier, trainiert mit der dritten Herren, wischt bei den Frauen – mittendrin statt dabei. Was es braucht, ist Ermutigung und Begegnung. Der SFN zeigt: Inklusion ist nicht das „Extra“, sondern ein selbstverständlicher Teil der Vereinsrealität.
Einladung, Zusammenfassung und Deine Chancen bei „Trude Kuh“
Wir von „Trude Kuh“ haben heute gezeigt, wie der SFN Vechta Handball als Lebensgefühl lebt: mit Camps in jeder Ferienzeit, einem Nachwuchsboom trotz knapper Hallenzeiten, einer ersten Damenmannschaft zurück in der 3. Liga, aufstrebenden Herren in der Verbandsliga, einer starken Ehrenamtskultur mit 45 Trainerinnen und Trainern, einem Guardians Cup als Highlight und einer Inklusionsmannschaft, die Mut macht – wenn Du Deinen Verein, Deine Abteilung oder Dein Projekt im TV-Studio von „Trude Kuh“ vorstellen willst, melde Dich bei uns und nutze die enorme Reichweite von über 14,5 Mio. Kontakten im Monat für Aufmerksamkeit, Mitgliedergewinnung und Partnerakquise; informiere Dich über „Trude Kuh“ unter „Trude Kuh“, schau Dir unser TV-Studio von „Trude Kuh“ an, vereinbare einen Termin, um Deinen Verein im Interview vorstellen zu lassen, und wenn Du als Unternehmen smarte Kampagnen planst, findest Du hier unsere Werbemöglichkeiten für Unternehmen – wir freuen uns auf Dich und setzen Deine Geschichte so in Szene, dass sie Menschen erreicht, bewegt und verbindet.