Ein leiser Wind streicht über weite 55.000 Quadratmeter Offenstallhaltung, Schafe heben neugierig die Köpfe, zwei betagte Mulistuten blinzeln in die Sonne. Idylle? Nur auf den ersten Blick. Denn hinter den ruhigen Bildern stehen Geschichten von Abschiebung, Alter, Krankheit und Rettung im letzten Moment – Geschichten, die auf dem Gnadenhof Stolberg eine zweite Chance bekommen. Genau darüber spricht Melanie Baltes, Vorsitzende des Tierschutzverein Kreis Aachen, im „Trude Kuh“ TV-Studio. Mitgebracht hat sie Bilder, Fakten und vor allem Gefühle aus einem Alltag, in dem Mitgefühl keine Kür, sondern Pflicht ist. Und durch das Gespräch führt Redaktionsleiter Georg Mahn.
Ein Hof der letzten Chancen: Wie aus einer Idee ein Zuhause wurde
Der Ursprung des Vereins reicht in das Jahr 1995 zurück. Damals begann alles mit einem einzigen Pferd, aufgenommen von einem engagierten Ehepaar. Aus der kleinen Rettung wurde Schritt für Schritt eine große Aufgabe, bis der Gnadenhof Stolberg gegründet wurde – primär für Großtiere, die anderswo kaum eine Perspektive haben. Später stiegen die Eheleute Geiss ein, gaben ihren Beruf auf und bauten über Jahre das auf, was heute wie ein leiser Rettungsanker für Nutztiere wirkt. Ein Ort, an dem Mama-und-Kind-Zwergschafe wie Molly, Shaggy, Lotte und Elmo ebenso leben wie die größeren Claudius und Liron. Ein Ort, an dem die 29-jährige Muli Stute Pauline und ihre 33-jährige Freundin Mausi ihren Lebensabend verbringen – vermittelt über die Noteselhilfe, nachdem die ursprünglichen Besitzer erkrankten. Eine tierische Patchworkfamilie der besonderen Art, getragen von Ehrenamt und Herzblut.
„Betreutes Wohnen für Tiere“: Medizinpläne, Spezialfutter und viel Geduld
Melanie Baltes nennt es „betreutes Wohnen für Tiere – mit Altenheim und Hospiz“. Das beschreibt die Realität exakt: Jedes Tier hat seinen eigenen Medikamenten- und Futterplan. Manche brauchen Spezialfutter und Schafpellets, andere Augensalben, Messungen und Masken. Der Esel Felix etwa hat nur noch ein Auge, sein Augendruck muss regelmäßig geprüft werden – eine Messung, die nicht jeder Tierarzt leisten kann und mit 160 Euro zu Buche schlägt, noch bevor die Behandlung beginnt. Dazu kommen Hausbesuchsgebühren, Wegegelder und die Tatsache, dass gerade ältere und kranke Großtiere selten in die klassische Praxis fahren können. Seit den Kostenreformen vor einigen Jahren ist alles teurer geworden. Unterstützung von öffentlicher Seite? Fehlanzeige. Daher sind Spenden, Patenschaften und kreative Aktionen wie ein Jahreskalender essenziell, um die Versorgung aufrechterhalten zu können.
Ehrenamt zwischen Beruf und Berufung: Wie ein Sommerfest zum Wendepunkt wurde
2008 infizierte Melanie Baltes sprichwörtlich „der Virus“. Der Gnadenhof lag nur fünf Gehminuten von ihrem Zuhause entfernt, doch der Blick hinter die Türen offenbarte mehr als nur Tiere auf der Weide. Was als kleines Ehrenamt begann, wurde zum „Vollzeit-Hobby“ neben dem Vollzeitjob, inklusive Nacht- und Notdienste – im Zweifel auch 24 Stunden am Stück. Weihnachten, Silvester, Feiertage: Tiere kennen keine Terminpläne, aber sie brauchen Menschen, die da sind. Als Ausgleich zum Bürojob ist die Arbeit auf dem Hof zwar körperlich, vor allem aber seelisch bereichernd. Die Belohnung, sagt Baltes, ist sichtbar: Wenn Tiere wieder Vertrauen fassen, wenn das Ankommen nicht nur ein Wort, sondern ein Gefühl wird.
Zwischen Wut und Verantwortung: Warum Tierleben keine Wegwerfprodukte sind
So klar die schönen Momente sind: Der Alltag konfrontiert den Verein mit härterer Wirklichkeit. „Tier wird älter, Tier wird teurer, Nutzen nicht mehr da – auf Wiedersehen“: Sätze wie diese hört das Team immer öfter. Umzüge „morgen“, Jobwechsel „sofort“ – und das Tier? „Nehmt es, sonst geht es zum Schlachter.“ Solche Gleichgültigkeit macht wütend, aber sie motiviert auch zum Appell: Ein Pony lebt bis zu 40 Jahre. Wer ein Tier anschafft, übernimmt Verantwortung für ein halbes Leben und braucht mindestens einen Plan B. Abstumpfung ist keine Option. Der Verein versucht zu helfen, wenn echte Not besteht, doch er vermittelt nicht, sondern ist in aller Regel die Endstation für Tiere mit Geschichte – oft mit Trauma und Verletzung, aber immer mit einer Chance auf Ruhe und Pflege.
Vertrauen hat Instinkt: Wie sensible Tiere Menschen lesen
Viele Bewohner des Gnadenhofs sind sensibel – besonders Pferde und Esel. Sie spüren, wem sie vertrauen können, und zeigen das mit feinen Signalen. Neue Ehrenamtliche erleben deshalb oft einen stillen Test: Manche Tiere nähern sich, andere bleiben auf Distanz. Das Team nimmt diese Zeichen ernst und findet Wege, mit Geduld und Zeit Beziehungen aufzubauen. Nicht jede Biografie ist bekannt, nicht jedes frühere Zuhause lückenlos dokumentiert – gerade deshalb hilft die offene Haltung auf großer Fläche. Die Offenstallhaltung mit viel Freiraum schafft wichtige Bedingungen, damit traumatisierte Tiere die Kontrolle über Nähe und Distanz selbst mitgestalten können.
Patenschaften, Kalender und Realität der Kosten: Wie Hilfe konkret wirkt
Die Wahrheit der Pflege ist teuer. Besonders die Versorgung alter und kranker Großtiere treibt die Ausgaben: Spezialfutter, Heu für Hufrehe, Medikamente, Tierärzte mit Spezialisierung, oft lange Wege – und nicht selten passieren die wichtigen Dinge abends oder am Wochenende. Der Verein finanziert sich ohne Zuschüsse und ist auf Spenden, Förderungen und Patenschaften angewiesen. Patenschaften funktionieren persönlich: Wer etwa „sein Herz an Hannes verloren“ hat, unterstützt mit einem monatlichen Betrag genau dessen Bedarf und kann das Tier nach Absprache besuchen. Kuscheltage und Begegnungen schaffen Nähe – und der Jahreskalender, abgegeben für einen Euro pro Monat, begleitet Unterstützer durch das Jahr und zeigt, wie jede Hilfe sichtbar wird.
Deine Einladung: Mehr Reichweite für Vereine, starke Bühne für Unternehmen
Wir von „Trude Kuh“ bringen solche Geschichten ins Rampenlicht – und wenn Du mit Deinem Verein ebenfalls ein Herzensprojekt hast, das vorgestellt werden sollte, melde Dich gerne bei uns für ein Interview in unserem TV-Studio von „Trude Kuh“. In diesem Gespräch mit Melanie Baltes vom Tierschutzverein Kreis Aachen ging es um Rettung vor der Schlachtung, die Pflege alter und kranker Großtiere, um die sensible Vertrauensarbeit mit Pferden, Eseln und Schafen sowie um die harten Kosten der Medizin und die Bedeutung von Patenschaften und Spenden. Wir erzielen über 14,5 Mio. Kontakt im Monat – das ist eine enorme Reichweite, von der Vereine profitieren und die für Unternehmen vielfältige Optionen für Sichtbarkeit bietet. Wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen möchtest, findest Du alle Infos unter Verein im Interview vorstellen, und als Werbepartner erhältst Du starke Platzierungen und individuelle Formate unter Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Schau auch auf unserer Hauptseite vorbei, lerne unsere Formate kennen und sieh Dir an, was wir tun: „Trude Kuh“. Wir von „Trude Kuh“ geben Deiner Geschichte eine professionelle Bühne mit journalistischem Anspruch und sympathischem Ton – wenn auch Du Reichweite suchst, Wirkung erzielen willst und Dein Projekt sichtbar machen möchtest, dann lass uns sprechen und nutze die Kraft unseres Netzwerks im TV-Studio von „Trude Kuh“.