Melanie Mönck und Oliver Kiesé vom Lebensanker e.V. zu Gast bei „Trude Kuh“

Ein Anker. Er hält Schiffe sicher im Hafen, gibt Halt in stürmischen Zeiten und schenkt Sicherheit, wenn die Wellen hochschlagen. Für die meisten von uns ist er ein starkes Symbol, doch für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien ist genau dieser Halt überlebenswichtig. Jeder braucht einen Anker, einen sicheren Ort zum Leben und zur persönlichen Entfaltung. Der Alltag für Menschen mit Beeinträchtigungen ist jedoch oft rauer, als viele es sich vorstellen können. Kleine Aufgaben werden zu großen Herausforderungen, und Einsamkeit kann zu einem ständigen Begleiter werden. Genau hier setzt der Verein Lebensanker e.V. aus Esens an. Menschen schaffen Ankerpunkte im Leben anderer, Orte der Sicherheit und Gemeinschaft. Mit Wohnprojekten, Freizeitangeboten und Begleitung im Alltag ermöglicht der Verein Teilhabe, Selbstbestimmung und echte Verbundenheit. Es geht darum, Menschen nicht nur zu unterstützen, sondern ihnen die Kraft zu geben, ihren eigenen Weg zu gehen. Über diesen einzigartigen Verein mit seinen besonderen Herausforderungen und Zielen sprach Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“ mit Melanie Mönck, Gründungsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des Behindertenrats im Landkreis Wittmund, sowie Oliver Kiesé, Schriftführer des Vereins.

Wenn das Leben plötzlich eine andere Richtung einschlägt

Die Gründung des Vereins Lebensanker e.V. im Jahr 2017 entsprang einer tiefen, existenziellen Frage, die viele Eltern von Kindern mit Behinderung umtreibt: „Wo sollen unsere zu Betreuenden hin, wenn die Eltern mal nicht mehr sind?“, fasst Melanie Mönck die damalige Motivation zusammen. Ein Pflegeheim sei oft nicht der richtige Ort, doch Alternativen waren rar. Hinzu kam die Frage nach sinnvollen Freizeitangeboten, besonders an den Wochenenden, wenn das gesellschaftliche Leben für viele pulsiert, für Menschen mit Beeinträchtigungen aber oft unzugänglich bleibt. Melanie Mönck spricht aus eigener Erfahrung. Ihr Sohn Jonas erlitt im Kleinkindalter mehrere Schlaganfälle, eine Diagnose, die das Familienleben von einem Moment auf den anderen veränderte. „Ein Schock“, beschreibt sie die Situation, gefolgt von unzähligen Fragen nach der Zukunft: Kindergarten, Schule, Beruf und die alles überschattende Sorge, was passiert, wenn die Eltern einmal nicht mehr da sind. Ähnlich erging es Oliver Kiesé und seiner Familie. Sein Sohn Torben kam mit dem Down-Syndrom zur Welt. Auch hier stand die Frage im Raum: „Wie geht es jetzt weiter?“ Vor vier Jahren fand die Familie zum Lebensanker e.V., weil Torben nach sinnvollen Freizeitaktivitäten suchte. Heute ist die ganze Familie ein aktiver Teil der Vereinsgemeinschaft.

Ein Zuhause und ein Ort der Begegnung

Der Verein hat bereits beeindruckende Projekte realisiert, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein zentraler Baustein ist das „Haus Christian“, das 2020 entstand. Hier leben sechs Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen in fünf Apartments. „Sie wohnen selbstständig, gehen tagsüber arbeiten und nachmittags kommen dann ihre Bezugsbetreuungskräfte und unterstützen sie im Alltag“, erklärt Melanie Mönck. Oliver Kiesé betont die zentrumsnahe Lage des Hauses in Esens, die gelebte Inklusion im besten Sinne ermöglicht. Die Bewohner sind mitten in der Stadt und nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil, immer mit so viel Betreuung wie nötig und so viel Selbstständigkeit wie möglich. Ein weiterer wichtiger Ankerpunkt ist die „Lebensanker Insel“, eine Begegnungsstätte mitten in Esens. Hier finden Beratungen, Austausch, aber auch konkrete Angebote wie Kochkurse oder ein gemeinsamer Singkreis statt, den Oliver Kiesé mitleitet. Die Insel öffnet ihre Türen auch bei Stadtfesten, lädt jeden auf Kaffee und Kuchen ein und schafft so ganz selbstverständlich Berührungspunkte. „Wir wollen uns da nicht verstecken, sondern wollen eigentlich auch unser Anliegen in die Stadt, in die Gemeinschaft reintragen“, so Kiesé. Diese Öffnung nach außen ist entscheidend, um Toleranz zu schaffen und zu zeigen, dass ein Leben mit Behinderung ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft ist.

Gemeinsame Erlebnisse und große Zukunftspläne

Die Kraft der Gemeinschaft zeigt sich besonders bei den zahlreichen Aktivitäten und Ausflügen, die der Verein organisiert. Ob ein Ausflug zu den Seehundbänken, gemeinsame Disco-Abende, kreative Angebote oder die Teilnahme an lokalen Festen – die Freude und der Zusammenhalt sind spürbar. Diese gemeinsamen Erlebnisse sind nicht nur für die Betreuten, sondern auch für die Familien und Geschwisterkinder von unschätzbarem Wert. Sie erleben, dass sie nicht allein sind und dass ihre Familiensituation in der Gemeinschaft des Vereins Normalität ist. Doch der Verein blickt auch ambitioniert in die Zukunft. Für das Frühjahr 2027 ist ein großes Wohnprojekt in der Nähe der Esenser Burg geplant. Entstehen sollen zwei Wohngruppen für jeweils fünf Menschen mit höherem Betreuungsbedarf sowie acht Apartments, teilweise mit 24-Stunden-Betreuung. „Wir merken das immer wieder, es gibt einen ganz großen Bedarf für erwachsene Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen“, erklärt Oliver Kiesé. Auch für seinen Sohn Torben könnte dieses Projekt ein zukünftiges Zuhause werden. Die Vorbereitungen laufen bereits, und die zukünftigen Bewohner und ihre Angehörigen lernen sich schon jetzt kennen, um eine starke Gemeinschaft zu bilden. Damit diese und alle anderen Angebote weiterhin bestehen können, ist der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen. „Wir sind auf Spenden angewiesen“, betont Melanie Mönck, denn Personalkosten, Mieten und Material müssen finanziert werden.

Werde auch Du Teil der „Trude Kuh“ Gemeinschaft

Wir von „Trude Kuh“ waren tief beeindruckt von dem Engagement und der Herzlichkeit des Lebensanker e.V. aus Esens. Das Gespräch mit Melanie Mönck und Oliver Kiesé hat gezeigt, wie wichtig solche Ankerpunkte für Menschen mit Behinderung und ihre Familien sind. Wenn auch Du einen Verein oder eine Initiative hast, die Du gerne einem breiten Publikum vorstellen möchtest, dann melde Dich bei uns! Wir bieten Dir die Möglichkeit, Deinen Verein im Interview vorstellen zu können, direkt bei uns im professionellen TV-Studio von „Trude Kuh“. Nutze unsere Reichweite, um Deine Botschaft zu verbreiten und Unterstützung für Deine gute Sache zu finden. Aber nicht nur Vereine sind bei uns an der richtigen Adresse. Mit über 14,5 Millionen Kontakten pro Monat ist „Trude Kuh“ auch eine äußerst attraktive Plattform für Unternehmen. Wenn Du nach effektiven Werbemöglichkeiten für Unternehmen suchst, um Deine Produkte oder Dienstleistungen einer großen und interessierten Zielgruppe zu präsentieren, dann bist Du bei uns genau richtig. Wir bieten vielfältige Formate, um Deine Firma ins beste Licht zu rücken und nachhaltige Werbeerfolge zu erzielen. Kontaktiere uns und lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir Deine Ziele unterstützen können – sei es durch die Vorstellung Deines Vereins oder durch eine maßgeschneiderte Werbekampagne.