Peter Losch vom Verein “Rock und Rhythmen gegen Krebs“ zu Gast bei „Trude Kuh“

Wenn das Leben plötzlich aus dem Takt gerät, braucht es manchmal mehr als nur medizinische Hilfe – es braucht Hoffnung, Gemeinschaft und eine Prise Musik. Im TV-Studio von „Trude Kuh“ wurde genau darüber gesprochen: Wie Musik und Engagement helfen können, wenn die Diagnose Krebs das Leben auf den Kopf stellt. Redaktionsleiter Georg Mahn begrüßte Peter Losch, den Gründer des Vereins Rock und Rhythmen gegen Krebs, der live aus Dahme/Mark im südlichen Brandenburg zugeschaltet war. Gemeinsam tauchten sie ein in die bewegende Geschichte eines Vereins, der mit Rockmusik und bunten Aktionen gegen die Schwere der Krankheit ankämpft. Zuvor wurde die ernste Realität des Themas beleuchtet: Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts werden alleine in Deutschland pro Jahr rund eine halbe Million Neufälle registriert. Brust-, Lungen-, Darm- und Prostatakrebs sind dabei führend. Es wird geschätzt, dass 30 bis 40% aller Erkrankungen durch einen veränderten Lebensstil oder Prävention, wie Darmspiegelungen, vermieden werden könnten.

Wie alles begann: Persönliche Betroffenheit als Antrieb

Peter Losch gründete Rock und Rhythmen gegen Krebs im Jahr 2020 – aus einer sehr persönlichen Motivation heraus. Der Verlust eines nahen Angehörigen an Krebs war der Auslöser, sich zu fragen: Was kann man tun, um Betroffenen und ihren Familien das Leben ein wenig zu erleichtern und den Klinikalltag so angenehm wie möglich zu gestalten? Schnell wurde klar, dass der Klinikalltag oft trist und belastend ist, besonders auf Onkologiestationen, wo weiße Wände die Atmosphäre bestimmen. Peter und sein Team wollten genau hier ansetzen und mit Farbe, bewegten Bildern und Aktionen für mehr Lebensfreude sorgen. Besonders in der Kinderonkologie in Cottbus konnten sie mit Hilfe von Spendengeldern, die von ihrem Verein sowie anderen Vereinen und Firmen gesammelt wurden, bereits viel bewegen – etwa durch die Gestaltung von Räumen mit bunten Bildern und bewegten Motiven.

Rockmusik, Rhythmen und bunte Aktionen: Das Konzept des Vereins

Doch warum gerade Rock und Rhythmus? Peter Losch erklärt, dass Musik Menschen verbindet und positive Energie freisetzt – egal ob Rock, Oper, Theatervorstellungen oder das Lachen von Kindern. Der Verein setzt deshalb auf ein breites Portfolio an Veranstaltungen, von Benefizkonzerten mit Bands und DJs aus ganz Deutschland, die oft für eine geringere oder keine Gage auftreten, bis hin zu Theatervorstellungen und Clownsprechstunden. Die Benefizkonzerte sind ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Leider mussten viele Events in den letzten Jahren pandemiebedingt und aufgrund der Herausforderungen im ländlichen Raum, wo die Mobilisierung von Menschen durch weite Anfahrtswege und eine Vielzahl anderer Veranstaltungen erschwert wird, ausfallen oder konnten nicht mehr in der ursprünglichen Form durchgeführt werden. Der Verein refinanziert sich ausschließlich über Spenden. Dennoch bleibt das Konzept bestehen: Mit Musik und Engagement Spenden sammeln, um gezielt Projekte wie die Kinderkrebsstation in Cottbus oder den Arbeitskreis der Kinder von Tschernobyl zu unterstützen.
Wer sich für die „Trude Kuh“ Vereinsförderung interessiert, findet hier weitere Informationen zu Möglichkeiten der Teilnahme.

Hilfe, die ankommt: Von Clownsprechstunden bis Kindernachmittag

Ein besonderes Highlight im Vereinsprogramm ist die Clownsprechstunde. Ausgebildete Clowns aus Potsdam besuchen regelmäßig die Kinderkrebsstation und bringen mit Humor und Herzlichkeit Licht in den Klinikalltag. Es ist erwiesen, dass solche Angebote zur Genesung beitragen – leider werden sie von den Krankenkassen nicht übernommen. Hier springt Rock und Rhythmen gegen Krebs ein und finanziert diese wichtigen Momente aus Spendengeldern, oft in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Die Entscheidung, wohin die Hilfe fließt, trifft der Verein gemeinsam: Meist gehen 80 bis 90 Prozent der Mittel direkt an Projekte in Cottbus, wie die Elterninitiative für krebskranke Kinder und der Förderpreis für Kinder- und Jugendpflege, wodurch das Geld direkt der Kinderonkologie zugutekommt. Auch Hospize in der Region werden unterstützt, da auch dort nicht alles von offizieller Seite abgedeckt wird. Zudem treibt der Verein eigene Projekte wie den Kindernachmittag in Cottbus und das Cars-Projekt voran. Bei kleineren, individuellen Hilfsanfragen, die an den Verein herangetragen werden, wird ebenfalls versucht zu helfen, sofern die finanziellen Mittel dies zulassen. Der TV-Studio von „Trude Kuh“ bietet regelmäßig Raum für solche inspirierenden Gespräche und stellt engagierte Vereine vor.

Gemeinschaft, Austausch und Zukunftspläne

Im Verein engagieren sich rund 25 Mitglieder – darunter Erzieher, Lehrer, Mütter, Großmütter, Genesene und Krankenschwestern. Dieses breite Spektrum sorgt dafür, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene immer einen passenden Ansprechpartner finden und die emotionale Verarbeitung der Schicksale innerhalb des Teams unterstützt wird. Besonders bewegend sind die Kindernachmittage, die meist im November im Rahmen der Benefizkonzerte stattfinden. Hier können Kinder kostenfrei spielen, sich austoben und einfach mal vergessen, was die Krankheit bedeutet. Lediglich Essen und Getränke müssen bezahlt werden, alle Aktivitäten sind kostenfrei. Für die Eltern ist es eine Gelegenheit, sich auszutauschen, Kraft zu tanken und zu erleben, wie ihre Kinder wieder lachen, während sie wissen, dass ihre Kinder sicher untergebracht sind. Der Zusammenhalt wächst, und die Gemeinschaft wird gestärkt, während die Kinder soziale Kompetenzen entwickeln.
Peter Losch hat für die Zukunft große Pläne: Die bestehenden Veranstaltungen sollen weiter verbessert werden, mehr Mitglieder gewonnen und die Spendenbereitschaft in der Stadt und im Land weiter gesteigert werden. Ziel ist es, kulturelle Highlights zu setzen und vor allem weiterhin Menschen zu helfen. Die ehrenamtliche Arbeit neben der Freizeit ist eine Herausforderung, aber die Grundlage des Teams ist stark. Der Verein soll stabil weiterwachsen und für weitere Highlights sorgen. Die größte Hoffnung ist, dass der Verein irgendwann überflüssig wird, weil Krebs seinen Schrecken verloren hat und sich der Verein dann anderen Themen widmen kann. Bis dahin heißt es: Portemonnaie aufmachen und unterstützen, denn jede Spende zählt. Wer selbst einmal sein Herzensprojekt vorstellen möchte, kann Jetzt Interview-Termin für Vereinsvorstellung anfragen.

Musik als Medizin und Gemeinschaft als Kraftquelle

Das Gespräch im TV-Studio von „Trude Kuh“ zeigte eindrucksvoll, wie viel Herzblut und Engagement in Rock und Rhythmen gegen Krebs steckt. Peter Losch und sein Team beweisen, dass Musik nicht nur verbindet, sondern auch heilt – zumindest ein Stück weit. Mit bunten Aktionen, viel Empathie und einer starken Gemeinschaft setzen sie Zeichen gegen die Schwere der Krankheit und für mehr Lebensfreude. Der Verein leistet zudem eine starke Öffentlichkeitsarbeit, die sich in Zeitungsartikeln und anderen Veröffentlichungen widerspiegelt. Wer mehr erfahren oder unterstützen möchte, findet alle Infos auf trudekuh.de. Ein Verein, der Hoffnung macht – und vielleicht irgendwann überflüssig wird, weil die Welt ein bisschen gesünder und bunter geworden ist.