Das Studiolicht taucht die Kulisse in sanftes Gold, als zwei Frauen mit ruhigen Stimmen über einen der schwersten Wege sprechen, den Familien gehen können: den Weg durch die Trauer. Es geht um Momente, in denen der Alltag bricht wie dünnes Eis, in denen Routinen verschwinden und die Welt sich anfühlt wie ein Haus ohne Fundament. Petra Geerds, Trauerbegleiterin und langjährige Pflegemutter, und Daniela Meinders, systemische Therapeutin und Heilpädagogin, sind zu Gast, um das Unsagbare in Worte zu fassen: Trauer ist lebensnah, normal und braucht Raum. Sie stehen für Die Brückenbauer:innen, ein stetig wachsendes Netzwerk in Norddeutschland, das Familien mit schwerkranken, sterbenden oder verstorbenen Kindern begleitet – mit Ritualen, Musik, Naturerfahrungen und tiergestützten Angeboten. Moderiert wird das Gespräch von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Warum Trauer Raum braucht und Brücken ins Leben baut
In einer Gesellschaft, die Leistung belohnt und Tränen oft verbergen will, bleibt Trauer ein Tabuthema. Daniela Meinders betont, dass es genau daran scheitert: Es fehlt die Zeit, der Ort, die Erlaubnis, Trauer zu leben. Die Brückenbauer:innen schaffen diesen Raum. Sie bauen Brücken zurück in den Alltag, behutsam und im Tempo der Betroffenen. Denn Kinder und Erwachsene reagieren unterschiedlich – manchmal folgen Muster, oft aber entstehen individuelle Wege. Familien kommen zu den Brückenbauer:innen direkt über die Medien oder die Website. In Hannover, der Zentrale, koordiniert eine Ansprechpartnerin die Anfragen, ordnet die Fälle zu und kontaktiert Trauerbegleiterinnen mit passenden Kapazitäten. Ein Netzwerk von rund 60 Begleiterinnen ist in Norddeutschland aktiv, spezialisiert auf verschiedene Schwerpunkte und in stetiger Entwicklung.
Kindertrauer im geschützten Raum: Offenheit, Rituale und magische Momente
Ein Herzstück der Arbeit sind die Kindertrauergruppen. Geschwisterkinder und Kinder, deren Elternteil verstorben ist, treffen sich einmal im Monat. Es gibt vorbereitete Impulse und zugleich viel Platz für das, was die Kinder in die Gruppe bringen. Es wird gespielt, gebastelt, gelacht, geweint – und es entsteht etwas, das Petra Geerds schlicht „magisch“ nennt: Kinder, die schon länger dabei sind, zeigen neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass man überleben kann, dass Freude wieder möglich ist, ohne die Tiefe der Trauer zu verlieren. Der geschützte Raum lässt zu, dass Weinen und Glück nebeneinander existieren. Oben die Kinder, unten die Eltern in einer Gesprächsrunde – eine wachsende Gemeinschaft, die sich gegenseitig stützt. Alle wissen: Die Brücke führt nicht weg von der Trauer, sondern zurück ins Leben mit der Trauer.
Prävention durch Trauerkultur: Hilfe annehmen, bevor es krank macht
„Eine gesunde Trauerkultur bedeutet aktive Gesundheitsvorsorge“, heißt es bei den Brückenbauer:innen. Dahinter steht die Erfahrung, dass nicht gelebte Trauer später krank machen kann. Wer Gefühle beiseiteschiebt, entwickelt häufig psychische Belastungen – hier setzt die Begleitung an, präventiv und individuell. Vertrauensbeziehungen zu Begleiterinnen entstehen nicht sofort, sie wachsen. Doch wenn sie da sind, tragen sie weit über die eigentliche Begleitung hinaus. Das zeigt auch die filmische Begleitung von Eltern, die ihr Kind verloren haben: Die Offenheit der Betroffenen, die Sensibilität der Begleitenden und die Tiefe der Prozesse lassen erkennen, wie viel Halt dieses Netzwerk geben kann. Zugleich ist Selbstfürsorge im Team zentral. Supervision in festen Gruppen, Austausch unter Kolleginnen und das Wissen, nicht allein zu sein, stabilisieren die Arbeit.
Mut-Gruppe: Miteinander unser Trauern
Besonders eindrücklich ist die Mut-Gruppe, Petras Herzensprojekt. Mut steht für „Miteinander unser Trauern“ und verbindet Stärke mit Zugehörigkeit. Schon die kleinen Rituale am Eingang – Schuhe aus, Socken an, Begrüßung, erste Fragen – markieren die Schwelle in den geschützten Raum. Dann folgt der Kreis: Wie geht es euch heute, mit welchem Gefühl seid ihr da? Was die Kinder sagen, wird situativ aufgegriffen. Es gibt Freispiel, kreative Angebote, Gäste, die besondere Aktivitäten ermöglichen. Danach geht es zurück in den Kreis, und zum Abschluss treffen sich alle mit den Eltern zum Snack. Dieses Miteinander ist lebendig, fröhlich, ernst, zart – und vor allem entwicklungsstark. Über anderthalb Jahre wachsen Kinder hinein in ein Leben mit der Trauer, nicht dagegen. Sie helfen sich gegenseitig, geben Optionen, werden zu Vorbildern für andere, die erst am Anfang stehen. Die Räume der Mut-Gruppe sind verbunden mit einer besonderen Geschichte der Familie Feenkerzen, die ihre Tochter „Hummelchen“ verloren hat; das Maskottchen der Gruppe heißt „Plüschmoors“ – ein Symbol für Nähe, Wärme und Humor, der Trost spenden kann.
Qualifikation, Notfallkoffer und Wege zum Mitmachen
Die Arbeit mit Trauer braucht Haltung, Herz und Handwerk. Deshalb legen die Brückenbauer:innen großen Wert auf Qualifikation. Seminare, Fortbildungen und Weiterbildungen werden regelmäßig angeboten – oft vergünstigt, finanziert durch Spenden. Inhalte reichen von Selbstfürsorge über Begleitung in unterschiedlichen Trauersituationen bis hin zu Spezialisierungen für Unfälle oder Suizidfälle. Wer Trauerbegleiterin werden möchte, erhält fundierte Ausbildung, wie Petra Geerds berichtet: Ihre Qualifizierung in Bremen bei „Trauerland“ dauerte anderthalb Jahre mit Wochenendblöcken alle vier bis sechs Wochen, intensiv und lohnend. Praktische Tools gehören ebenfalls dazu: Ein Notfallkoffer enthält Materialien, die vor Ort helfen können – Stressbälle, Kinderliteratur, Stifte, Handpuppen, Sandsäckchen, Musik. All das ist flexibel einsetzbar, weil jede Situation anders ist. Und weil das gesamte Angebot spendenfinanziert ist, braucht der Verein kontinuierliche Unterstützung, von Geld- bis Sachspenden, von Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur aktiven Mitwirkung. Wichtig ist vor allem, dass viele Menschen überhaupt erfahren, dass es die Brückenbauer:innen gibt.
Einladung, Infos und Werbung mit Reichweite: Das kannst Du jetzt tun
Wir von „Trude Kuh“ haben Petra Geerds und Daniela Meinders von Die Brückenbauer:innen in den „Trude Kuh“ TV-Studios getroffen, um über die Kraft von Trauergruppen, die Bedeutung von Ritualen, die präventive Wirkung gelebter Gefühle und die Möglichkeiten zur Unterstützung zu sprechen; wenn Du einen Verein vorstellen möchtest oder als Unternehmen Werbemöglichkeiten suchst, dann laden wir Dich herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen, denn mit über 14,5 Mio. Kontakten im Monat bieten wir starke Reichweiten und vielfältige Präsentationsflächen. Du findest alle Infos über „Trude Kuh“, unser Angebot und die Studioproduktionen direkt auf „Trude Kuh“, Einblicke hinter die Kulissen und Buchungsdetails zum TV-Studio von „Trude Kuh“, den direkten Weg, um Deinen Verein im Interview vorstellen zu lassen, sowie alle Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Du hast heute erfahren, wie Die Brückenbauer:innen Familien mit schwerkranken, sterbenden oder verstorbenen Kindern begleiten, wie Kinder im geschützten Raum der Mut-Gruppe Trauer leben und Kraft finden, warum Supervision und Fortbildung für das Team unverzichtbar sind und weshalb Spenden und Öffentlichkeit diese Arbeit tragen. Wenn Du mit Deinem Verein ein wichtiges Thema hast, das Sichtbarkeit verdient, meld Dich – wir setzen Dich professionell ins Bild, journalistisch, warmherzig und mit Reichweite. Und wenn Du als Unternehmen den passenden Platz für Dein Markenbild suchst, bieten wir Dir Formate mit messbarer Wirkung. Wir freuen uns auf Dich, Deine Geschichte und Deine Ideen für starke Partnerschaften im Studio von „Trude Kuh“.


