Grelles Licht, das von der Decke flirrt, leise dudelnde Musik, die sich mit Werbedurchsagen und dem ständigen Piepen an den Kassen vermischt. Für die meisten Menschen ist der wöchentliche Einkauf im Supermarkt ein alltäglicher, kaum beachtenswerter Vorgang. Doch für unzählige andere ist genau diese Szenerie eine kaum zu bewältigende Reizüberflutung, eine unsichtbare Barriere, die den Alltag zur Qual macht. Menschen mit Autismus, ADHS, chronischen Schmerzerkrankungen oder Erschöpfungszuständen ziehen sich oft zurück, weil die Welt da draußen zu laut, zu hell und zu hektisch ist. Genau hier setzt das Projekt „Stille Stunde“ des Vereins ‚Gemeinsam zusammen‘ an. Es ist eine leise Revolution für mehr Inklusion, die aus einer einfachen Idee zu einer bundesweiten Bewegung gewachsen ist. Über dieses wichtige Engagement und die vielfältige Arbeit des Vereins sprach Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“ mit der Projektleiterin der Stillen Stunde, Rebecca Lefèvre, und der ersten Vorsitzenden des Vereins, Anne Olschewski.
Vom Lebensmittelretten zur gesellschaftlichen Bewegung
Am Anfang stand eine Freundschaft und der gemeinsame Wunsch, mehr zu bewirken. Anne Olschewski und Rebecca Lefèvre lernten sich über das Foodsharing, das Retten von Lebensmitteln, kennen. Doch schnell wurde ihnen klar, dass ihr Engagement über das Thema Nachhaltigkeit hinausgehen sollte. Sie wollten mehr für die Menschen tun und gründeten 2020 den Verein ‚Gemeinsam zusammen‘. Ihr Leitfaden sind dabei die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die ein breites Spektrum gesellschaftlicher Herausforderungen abdecken. So vielfältig wie diese Ziele sind auch die Projekte des Vereins. Eines der ersten widmete sich dem Thema Flucht. Mit einer großen Ausstellung in Diez und Limburg machten sie auf das Leid geflüchteter Menschen aufmerksam, insbesondere im Kontext des Lagers Moria. Andere Aktionen umfassten ein Wasserfest, um für die Kostbarkeit dieser Ressource zu sensibilisieren, oder die Unterstützung für traumatisierte Kinder im Ahrtal. Der Verein beweist damit eindrücklich, dass Engagement viele Gesichter hat und oft dort ansetzt, wo die Gesellschaft dazu neigt, wegzusehen.
Die „Stille Stunde“: Wenn der Alltag zur unsichtbaren Barriere wird
Das wohl bekannteste Projekt des Vereins ist die „Stille Stunde“. Die Idee entstand aus einer persönlichen Betroffenheit heraus, wie Projektleiterin Rebecca Lefèvre berichtet. Sie selbst hatte schon immer Probleme mit der Reizüberflutung in Supermärkten. Was als kleine Kampagne begann, löste eine Welle an Rückmeldungen aus und offenbarte ein tiefgreifendes gesellschaftliches Problem. Anfänglich dachte man vor allem an Menschen mit Autismus oder ADHS. Doch ein Aufruf machte deutlich, wie viele Menschen von sogenannten „invisiblen Barrieren“ betroffen sind. Dazu zählen Personen mit psychischen Erkrankungen, bei denen Lärm und Licht zusätzlichen Leidensdruck erzeugen, Krebspatienten während oder nach einer Chemotherapie, Menschen mit neurologischen Problemen, Post-Covid, chronischen Schmerzen oder ME/CFS. Rebecca Lefèvre, selbst Autistin mit ADHS, erklärt die Problematik eindrücklich mit der Metapher eines fehlenden Filters. Während neurotypische Menschen einen Großteil der Umgebungsreize ausblenden können, prasseln bei neurodivergenten Personen alle Eindrücke – Farben, Gerüche, Geräusche – ungefiltert auf das Gehirn ein. Ein einfacher Einkauf wird so zu einer extremen Belastung, die in Erschöpfung oder Panik enden kann. Es geht dabei nicht darum, sich „zusammenzureißen“ – ein Satz, der für Betroffene oft traumatisierend wirkt –, sondern um die Anerkennung einer realen, gesundheitlichen Belastung, die zur sozialen Isolation führen kann.
Aufklärung, Aktionen und der Wunsch nach weniger Arbeit
Die Arbeit des Vereins ‚Gemeinsam zusammen‘ geht weit über die Organisation von Stillen Stunden in Geschäften hinaus. Ein zentraler Pfeiler ist die Aufklärungs- und Bildungsarbeit. Rebecca Lefèvre hält Vorträge und Seminare vor Kommunen, Vereinen und Unternehmen, um für die Thematik zu sensibilisieren. Ziel ist es, die „Stille Stunde“ als festes Element in der Gesellschaft zu manifestieren. Das bedeutet konkret: gedimmtes Licht, reduzierte Geräusche und keine lauten Verräumungsarbeiten in Geschäften zu bestimmten Zeiten. Doch es geht um mehr. Es geht darum, sichere Räume, sogenannte „Safe Spaces“, zu schaffen. Ein einfacher Stuhl in einem Geschäft kann für einen Menschen mit einer Erschöpfungserkrankung den Unterschied machen, ob er den Einkauf schafft oder nicht. Der Verein hat sogar den 20. Oktober zum „Tag der nicht sichtbaren Behinderung“ ausgerufen, um das Bewusstsein in allen Lebensbereichen zu schärfen. Das fängt im Kindergarten mit „Zauberräumen“ als Rückzugsort statt Strafbereichen an und geht über Schulen, in denen Fidget Toys zur Selbstregulation akzeptiert werden, bis hin zur Arbeitswelt. So paradox es klingen mag: Der größte Wunsch der beiden engagierten Frauen für die Zukunft ist, dass ihre Arbeit eines Tages nicht mehr in diesem Maße gebraucht wird, weil Inklusion zur Selbstverständlichkeit geworden ist und staatlich finanzierte Stellen diese Aufgaben übernehmen.
Dein Verein oder Unternehmen bei „Trude Kuh“
Wir von „Trude Kuh“ finden, dass solch ein Engagement eine große Bühne verdient. Das Gespräch mit Rebecca Lefèvre und Anne Olschewski vom Verein ‚Gemeinsam zusammen‘ hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen und konkrete Lösungen wie die „Stille Stunde“ zu schaffen. Es hat uns einmal mehr die Augen für die unsichtbaren Barrieren geöffnet, mit denen viele Menschen täglich zu kämpfen haben. Wenn auch Du in einem Verein aktiv bist, der Großartiges leistet und eine wichtige Botschaft hat, dann möchten wir Dir diese Bühne ebenfalls bieten. Wir laden Dich herzlich ein, Dich bei uns zu melden. Nutze die Chance, Deinen Verein im Interview vorstellen zu können. Die Aufzeichnung findet in unserem professionellen TV-Studio von „Trude Kuh“ statt, wo wir Deine Geschichte ins beste Licht rücken. Wir von „Trude Kuh“ bieten eine enorme Reichweite von über 14,5 Millionen Kontakten im Monat – eine ideale Plattform, um auf Deine Anliegen aufmerksam zu machen und neue Unterstützer zu gewinnen. Diese Reichweite ist selbstverständlich auch für Unternehmen hochinteressant. Wenn Du Deine Firma, Deine Produkte oder Dienstleistungen einem breiten und interessierten Publikum präsentieren möchtest, dann schau Dir unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen an. Wir bieten maßgeschneiderte Konzepte, um Deine Werbebotschaft effektiv zu platzieren. Melde Dich bei uns – wir freuen uns darauf, von Dir zu hören und gemeinsam etwas zu bewegen!