Silke Bednarz und Pascal Gdakowska von RSC Oldenburg zu Gast bei „Trude Kuh“

Ein quietschender Reifen, ein schneller Pass, ein Wurf, der im Korbnetz landet – Stille ist ein Fremdwort, wenn auf dem Spielfeld alles gegeben wird. Es ist die pure Leidenschaft für den Sport, die Menschen verbindet, ganz gleich, welche persönlichen Herausforderungen sie im Alltag meistern. Dieser Gedanke war bereits die treibende Kraft, als 15 Pioniere im November 1974 den Rollstuhlsportclub Oldenburg, kurz RSC, gründeten. Sie schufen damit nicht nur den ersten selbstständigen Rollstuhlsportverein in Niedersachsen, sondern auch eine Heimat für gelebte Inklusion und sportlichen Ehrgeiz. Heute, fast 50 Jahre später, ist der Verein mit seinen rund 60 Mitgliedern ein leuchtendes Beispiel dafür, was mit Gemeinschaftssinn und dem unbedingten Willen, Barrieren zu überwinden, möglich ist. Über die einzigartige Arbeit des Vereins, die Faszination des Rollstuhlbasketballs und die Pläne für die Zukunft sprachen Silke Bednarz und Pascal Gdakowska in den TV-Studios von „Trude Kuh“ mit Redaktionsleiter Georg Mahn.

Zwei persönliche Wege, eine gemeinsame Leidenschaft

Die Geschichten von Silke Bednarz und Pascal Gdakowska könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch eint sie die Liebe zum Rollstuhlbasketball beim RSC Oldenburg. Silke Bednarz, die als Ärztin tätig ist, erhielt 2013 die Diagnose einer chronischen, unheilbaren Erkrankung. Der Rollstuhl wurde für sie zu einem notwendigen Hilfsmittel, um weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. Anstatt auf dem Sofa zu verharren, entschied sie sich bewusst dafür, den Rollstuhl anzunehmen, um im Kopf wieder frei für Neues zu sein. Seit 2020 ist sie Teil des Vereins und erlebt durchweg positive und interessierte Reaktionen, wenn sie von ihrem sportlichen Engagement erzählt. Pascal Gdakowska hingegen ist seit seiner Geburt querschnittsgelähmt. Für ihn ist die oft gut gemeinte Floskel, er kenne es ja nicht anders, eine der unglücklichsten Aussagen. Nach einer längeren sportlichen Pause fand er über ein Bundesligaspiel der EWE Baskets den Weg zurück zum Basketball und schloss sich vor eineinhalb Jahren dem RSC an. Für ihn ist der Gemeinschaftssinn im Team von unschätzbarem Wert, ebenso wie der Austausch mit anderen Rollstuhlfahrern, der ihm zuvor gefehlt hatte.

Gelebte Inklusion und die Hürden des Alltags

Der RSC Oldenburg ist weit mehr als nur ein Sportverein. Mit einem Einzugsgebiet, das von Emden bis Delmenhorst reicht, füllt er eine wichtige Lücke im Nordwesten. Neben dem Aushängeschild Rollstuhlbasketball für Erwachsene bietet der Verein auch gezielten Rehasport und eine vielseitige Kinder- und Jugendgruppe an. Dort stehen nicht nur Sportarten wie Tischtennis oder Tanzen auf dem Programm, sondern auch essenzielles Mobilitätstraining. Die Kinder lernen, mit alltäglichen Hindernissen wie Kopfsteinpflaster oder Bordsteinen umzugehen und sogar eine Rolltreppe zu nutzen, wenn der Aufzug mal wieder streikt. Diese Inklusion zeigt sich auch in der Zusammensetzung der Teams: Fußgänger, die beispielsweise nach einer Knieverletzung ihren bisherigen Ballsport nicht mehr ausüben können, spielen Seite an Seite mit Menschen mit Behinderung. Doch der Weg ist nicht frei von Hindernissen. Eine der größten Herausforderungen ist die Finanzierung der speziellen Sportrollstühle. Ein solches hochtechnisiertes und stabiles Gerät kostet schnell 7.000 Euro oder mehr. Krankenkassen übernehmen diese Kosten für Erwachsene in der Regel nicht, was es für den Verein unerlässlich macht, auf Spenden und Förderungen, wie etwa von der LzO-Stiftung oder der Aktion Mensch, angewiesen zu sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch Neulinge die Möglichkeit haben, den Sport auszuprobieren, ohne sofort eine riesige Investition tätigen zu müssen.

Mit Teamgeist und Visionen in die Zukunft

Der sportliche Ehrgeiz kommt beim RSC Oldenburg keinesfalls zu kurz. Die Basketballmannschaft spielt ihre dritte Saison in der Regionalliga und misst sich an mehreren Spieltagen pro Saison mit anderen Teams. Die Regeln sind dabei fast identisch mit denen des Fußgänger-Basketballs. Pascal Gdakowska, der im Verein auch für Social Media zuständig ist, betont die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit. Die Präsenz in den sozialen Medien hilft, den Sport bekannter zu machen, Vorurteile abzubauen und neue Mitglieder zu gewinnen. Der Erfolg gibt ihm recht: Der Verein verzeichnet einen massiven Zuwachs an Spielern, sodass beim Training die Rollstühle langsam knapp werden. Für die Zukunft wünscht sich Silke Bednarz, dass die öffentliche Aufmerksamkeit weiter wächst, mehr Publikum zu den Spieltagen kommt und die Unterstützung durch Freunde und Sponsoren anhält. Es geht darum, Kindern und Erwachsenen zu zeigen, dass das Leben auch mit einer Behinderung Spaß macht und man durch Sport Selbstvertrauen in den eigenen Körper zurückgewinnen kann. Pascal blickt ebenfalls optimistisch nach vorn und hat ein klares persönliches Ziel: eines Tages mit dem Team in der zweiten oder sogar ersten Bundesliga zu spielen und den RSC als festen Bestandteil der Oldenburger Sportlandschaft zu etablieren.

Werde auch Du Teil der „Trude Kuh“ Gemeinschaft

Wir von „Trude Kuh“ sind immer wieder tief beeindruckt von dem Engagement und der Leidenschaft, die Menschen in ihren Vereinen an den Tag legen. Das Gespräch mit Silke Bednarz und Pascal Gdakowska vom RSC Oldenburg hat eindrucksvoll gezeigt, wie Sport nicht nur körperlich fit hält, sondern auch Gemeinschaft stiftet, Selbstvertrauen schenkt und Barrieren im Kopf und in der Gesellschaft einreißt. Solche Geschichten verdienen eine große Bühne, und genau diese Bühne bieten wir hier bei „Trude Kuh“. Das Interview wurde, wie alle unsere Gespräche, in unserem professionell ausgestatteten TV-Studio von „Trude Kuh“ aufgezeichnet, das den perfekten Rahmen für inspirierende Erzählungen bietet. Wenn auch Du in einem Verein aktiv bist und eine ebenso spannende Geschichte zu erzählen hast, dann zögere nicht, Dich bei uns zu melden. Wir geben Euch die Möglichkeit, Euren Verein im Interview vorstellen zu können und so eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Und für alle Unternehmen, die nach einer wirksamen Plattform suchen, um ihre Botschaft zu platzieren: Mit einer Reichweite von über 14,5 Millionen Kontakten im Monat bieten wir ein enormes Potenzial. Nutze unsere Werbemöglichkeiten für Unternehmen und präsentiere Deine Firma einem großen und interessierten Publikum. Werde Teil unserer wachsenden Gemeinschaft und lass uns gemeinsam großartige Geschichten erzählen und Erfolge feiern.