Wenn am Ende eines Lebens die Zeit langsamer wird, zählen plötzlich die leisen Dinge: eine ruhige Hand, ein vertrauter Blick, ein Raum, der Schmerz und Angst aus dem Fokus nimmt. Genau solche Bilder prägten das Gespräch im „Trude Kuh“ TV-Studio, in dem Udo Stallkamp und Mark Castens vom Förderverein Stationäres Hospiz Wesermarsch über ihre Vision eines ländlichen Hospizes sprachen. Sie erzählten von Versorgungslücken, langen Fahrtwegen, fehlenden Einrichtungen – und davon, warum ein würdevoller Abschied kein Luxus sein darf, sondern ein Angebot nahe an den Menschen der Region. Mit Feingefühl, klaren Fakten und einem unerschütterlichen „Wir machen das“ entstand im Studio ein Bild davon, wie aus einem persönlichen Impuls ein verbindender Plan für die Wesermarsch wird. Moderiert wurde das Gespräch von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Von der persönlichen Erfahrung zur regionalen Aufgabe
Für Udo Stallkamp begann alles mit der Begleitung eines Freundes in einem Bremer Hospiz. Aus dieser unmittelbaren Begegnung wuchs erst Engagement in der ambulanten Hospizarbeit – und schließlich die Idee, selbst einen geschützten Ort zu schaffen. Zusammen mit Mark Castens verdichtete sich die Vision zur konkreten Aufgabe: Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Die zwei Vorsitzenden vereinten ihre Erfahrungen, ihr Netzwerk und die Erkenntnis, dass im Landkreis Wesermarsch ein stationäres Hospiz nicht nur wünschenswert, sondern nötig ist. Der Ansatz ist pragmatisch und menschlich zugleich: Ein Haus des Lebens, das Schmerzen lindert, Ängste auffängt, Angehörige trägt und die letzte Lebensphase nicht einsam enden lässt.
Planung, Standort und partnerschaftliches Netzwerken
Die Planungen sind greifbar: Besuche in bestehenden Häusern, konkrete Zeichnungen, zwei junge Architektinnen, die den Entwurf voranbringen. Das Hospiz soll im Süden von Ovelgönne entstehen – mit Blick ins Grün der Wesermarsch, eingebettet in bestehende Wohngebiete. Ruhe und Integration verbinden sich hier. Der Bebauungsplan wird von der Gemeinde Ovelgönne zügig vorangetrieben, der Landkreis unterstützt. Zusätzlich baut der Verein auf ein starkes Netzwerk: Ambulante Hospizdienste, Palliativstationen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Ehrenamt – alle sind Teil einer gemeinsamen Struktur. Ein besonders schönes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Stiftung Uwe Günner Mühle, deren Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen später Garten, Küche und soziale Angebote mit Leben füllen sollen. Das Haus soll nicht am Rand stehen, sondern im Mittelpunkt einer Gemeinschaft, die trägt.
Fakten zum Bau: Betreiber, Bettenzahl und Finanzierung
Ein Meilenstein: Der Träger ist gefunden. Mit der Mission Lebenshaus hat der Förderverein einen erfahrenen Partner an der Seite, der bereits fünf stationäre Hospize für Erwachsene sowie ein Kinder- und Jugendhospiz in Wilhelmshaven betreibt. Das geplante Haus wird zunächst mit acht Plätzen starten – die Mindestplatzzahl der Bundesrahmenvereinbarung. So bleibt das Risiko kalkulierbar, während sich das Angebot aufbaut und Erfahrungen im Betrieb gesammelt werden. Zusätzlich sind Räume für Angehörige vorgesehen sowie ein Familienzimmer, das gemeinsames Abschiednehmen ermöglicht. Zielmarken sind gesetzt: Baustart im Jahr 2026, die Eröffnung perspektivisch zwei Jahre später. Die Finanzierung ist anspruchsvoll: Baukosten von drei bis vier Millionen Euro, davon etwa die Hälfte aus Eigenmitteln. Der Verein hat bereits über 300.000 Euro Spenden gesammelt – ein starkes Zeichen aus der Bevölkerung, das mit Klein- und Großspenden gleichermaßen gewachsen ist. Ohne weitere Unterstützung, insbesondere durch Privatpersonen, Unternehmen und Fördermittel, lässt sich ein solches Projekt jedoch nicht realisieren. Das klare Signal aus dem Studio: Jede Spende hilft, jeder Beitrag bringt das Hospiz näher an die Menschen.
Bedarf jenseits der Formel: Aufklärung statt Rechenwege
Wie groß der Bedarf ist, lässt sich nicht seriös über einfache Faustformeln definieren. Die Praxis zeigt, dass starre Quoten die Wirklichkeit verfehlen. Bremen etwa galt nach früheren Berechnungen einst als ausreichend versorgt – heute stehen in Bremen-Stadt vier stationäre Häuser, in Bremerhaven ein weiteres. Entscheidend sind nicht Durchschnittswerte, sondern Angebote, Information und Erreichbarkeit. Ein Hospiz schafft Wahlmöglichkeiten in einer sehr persönlichen Lebensphase. Es ist ein Türöffner für Gespräche, Entlastung und Begleitung – und es wirkt erst dann in der Region, wenn die Menschen davon wissen und Vertrauen fassen. Genau hier setzt der Förderverein an: erklären, vernetzen, anbieten. Nicht mit Zahlen überzeugen, sondern mit Zugänglichkeit und Menschlichkeit.
Ehrenamt als tragende Säule
Ohne Ehrenamt keine Hospizarbeit – diese Realität benennt Mark Castens klar. Ehrenamtliche begleiten, entlasten, hören zu, sind da, wenn Nähe gebraucht wird. Ihr Einsatz trägt die ambulanten Dienste und wird auch im stationären Betrieb unverzichtbar sein. Der Förderverein baut auf dieses Engagement, würdigt bestehende Strukturen und möchte mit dem stationären Haus eine Ergänzung und Stärkung der ambulanten Angebote in Brake und Nordenham schaffen. Gemeinsamkeit ist das Prinzip: ambulant und stationär, medizinisch und sozial, professionell und ehrenamtlich.
Ausblick: Meilensteine, Zusammenarbeit und Haltung
Die nächsten Schritte sind deutlich: Die Planungen werden konkretisiert, die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Landkreis fortgeführt, das Netzwerk aus Diensten und Einrichtungen weiter verdichtet. Mit der Mission Lebenshaus als Träger ist die Betriebskompetenz gesichert. Der Verein strebt an, 2026 den Spatenstich zu setzen und das Haus 2028 zu eröffnen. Die Haltung bleibt dabei unverändert: ein Angebot schaffen, das die Menschen erreicht, Angehörigen Raum gibt und die letzte Lebensphase als Teil des Lebens denkt. Denn am Ende wird ein Hospiz nicht für Zahlen gebaut, sondern für Menschen, die Schutz, Nähe und Würde brauchen.
Deine Einladung: Mitmachen, mitwerben, mitgestalten
Wir von „Trude Kuh“ haben den Förderverein Stationäres Hospiz Wesermarsch in unseren Studios vorgestellt, und wenn Du Deinen Verein, Dein Projekt oder Dein Unternehmen im TV-Studio von „Trude Kuh“ präsentieren möchtest, melde Dich gern bei uns – wir erreichen monatlich über 14,5 Mio. Kontakte und bieten damit ideale Reichweite für Geschichten, die bewegen, und für Unternehmen, die klug werben wollen; in diesem Gespräch ging es um den Bau eines stationären Hospizes in Ovelgönne, um die Kraft des Ehrenamts, um verlässliche Partner wie die Mission Lebenshaus, um einen Baustart in 2026 und um die Bedeutung von Spenden und Netzwerken, und wenn Du jetzt neugierig bist, schau direkt bei „Trude Kuh“ vorbei, entdecke unser TV-Studio von „Trude Kuh“, erfahre, wie Du Deinen Verein im Interview vorstellen kannst, und informiere Dich über unsere Werbemöglichkeiten für Unternehmen – wir freuen uns auf Dich und Deine Geschichte.


