Wenn die Tage kürzer werden und die Kälte durch die Gassen kriecht, ziehen sich die meisten Menschen in ihre warmen Wohnungen zurück. Die Heizung wird aufgedreht, ein Tee aufgesetzt und eine Decke über die Beine gelegt – ein ganz normaler Abend für viele. Doch während in den Fenstern der Stadt die Lichter leuchten, sitzen andere draußen, ohne Dach über dem Kopf, mit leerem Magen und einem Rucksack als einzigem Zuhause. Gerade in der dunklen Jahreszeit wird das Leid dieser Menschen oft unsichtbar. Genau hier beginnt die unermüdliche Arbeit der Oldenburger Straßenengel. Wo andere wegsehen, bleiben sie stehen. Wo Worte fehlen, handeln sie mit warmen Mahlzeiten, Kleidung oder einfach nur einem offenen Ohr. Sie geben den Menschen, die fast alles verloren haben, das Kostbarste zurück: ihre Würde. Über diese wichtige Arbeit, die aktuelle Situation auf den Straßen und die Zukunftspläne des Vereins sprachen Vera Ackermann und Liane Neumann mit Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“.
Vom Bollerwagen zum Verein: Die Anfänge der Straßenengel
Was heute eine feste Institution in der Oldenburger Hilfslandschaft ist, begann ganz bescheiden. Wie die erste Vorsitzende Liane Neumann im Gespräch erzählte, waren die Oldenburger Straßenengel bereits sieben Jahre als Bürgerinitiative aktiv, bevor im Jahr 2020 die offizielle Vereinsgründung erfolgte. Der wachsende Zuspruch aus der Bevölkerung und die zunehmenden Spenden machten diesen Schritt aus bürokratischen Gründen notwendig. Die Anfänge waren dabei so hemdsärmelig, wie man es sich vorstellt: Mit Bollerwagen zogen die Helfer durch die Straßen, um die Bedürftigen zu versorgen. Für Vera Ackermann, die seit 2021 dabei ist, war das Engagement eine Herzensangelegenheit und zugleich ein Mittel gegen die Einsamkeit während der Corona-Pandemie. Als „Sozialtäterin“, wie sie sich selbst humorvoll bezeichnet, fand sie im Verein eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten und eine sinnstiftende Aufgabe. Die Dankbarkeit, die sie von den Menschen auf der Straße erfährt, ist für sie der größte Lohn und eine stetige Motivation.
Zwischen Rouladen und Realität: Der Alltag der ehrenamtlichen Helfer
Die Arbeit der rund 60 Ehrenamtlichen ist klar strukturiert und doch von tiefem Mitgefühl geprägt. Zweimal pro Woche wird gekocht: mittwochs im Gemeindezentrum der Kreuzkirche und samstags in der Schule Kleiststraße. In WhatsApp-Gruppen organisieren sich die Teams, planen die Gerichte, kaufen ein und bereiten alles vor. Gekocht werden stets um die 60 Portionen, die dann sorgfältig verpackt und am Bahnhofsvorplatz verteilt werden. Was einst mit zwei kleinen Tischen begann, ist heute eine beeindruckende, bis zu zwölf Meter lange Ausgabestelle. Dieser Zuwachs spiegelt den gestiegenen Bedarf wider. Liane Neumann berichtet von einer exponentiellen Zunahme der Hilfesuchenden seit 2020, mit wöchentlich drei bis fünf neuen Gesichtern, die frisch auf der Straße gelandet sind. Die Schicksale dahinter sind vielfältig: Jobverlust, Scheidung oder bürokratische Hürden beim Jobcenter können Menschen schnell aus der Bahn werfen. Besonders auffällig sei in letzter Zeit der Anstieg junger Männer unter den Bedürftigen. Die Helfer bauen dabei eine Beziehung auf, die von Respekt und einer freundlichen Distanz geprägt ist, wie Vera Ackermann beschreibt. Sie ist für viele zur „Mama und Oma“ geworden, eine Vertrauensperson, die sich sorgt und nachfragt.
Mehr als nur eine Mahlzeit: Würde, Wahrnehmung und Wünsche
Die Hilfe der Straßenengel geht weit über die reine Versorgung mit Essen und Kleidung hinaus. Es geht um die Wiederherstellung von Würde. Ein freundliches Wort, die einfache Frage „Möchtest du einen Kaffee?“ kann bereits Welten bewegen, denn sie signalisiert: „Ich nehme dich wahr.“ Dieser Aspekt der menschlichen Anerkennung ist die eigentliche DNA des Vereins. Doch die Nähe zu den Schicksalen hinterlässt auch Spuren bei den Helfern. Nach emotional belastenden Einsätzen ist der Austausch im Team unerlässlich, um das Erlebte zu verarbeiten und die notwendige professionelle Distanz zu wahren. Diese Distanz ist entscheidend, um selbst gesund zu bleiben und die Arbeit langfristig leisten zu können, wie Liane Neumann betont. Gleichzeitig äußern beide Frauen klare Wünsche für die Zukunft. Sie kritisieren die oft heuchlerisch wirkenden Foto-Aktionen von Politikern, die die ehrenamtliche Arbeit herabwürdigen, anstatt nachhaltig zu unterstützen. Konkret wünscht sich Liane Neumann beispielsweise ein öffentliches Urinal am Bahnhof, eine simple, aber wirkungsvolle Maßnahme für mehr Hygiene und Würde. Vera Ackermann hofft auf mehr Mitstreiter und eine selbstverständlichere finanzielle Unterstützung von offizieller Seite, da die Spendenbereitschaft spürbar nachgelassen hat. Ein besonderes Highlight ist das Projekt „Weihnachten für alle“, bei dem Obdachlose und einsame Menschen an Heiligabend an festlich gedeckten Tischen ein Weihnachtsessen genießen und persönliche Geschenke erhalten – ein leuchtendes Beispiel für gelebte Gemeinschaft und Menschlichkeit.
Ihre Bühne bei „Trude Kuh“: Vereine und Unternehmen im Rampenlicht
Wir von „Trude Kuh“ sind tief beeindruckt von dem Engagement und der Herzlichkeit, die uns im Gespräch mit Vera Ackermann und Liane Neumann von den Oldenburger Straßenengeln begegnet sind. Ihr unermüdlicher Einsatz zeigt, wie viel eine Gemeinschaft bewegen kann, wenn sie zusammensteht und für die da ist, die oft übersehen werden. Dieses Gespräch hat uns einmal mehr darin bestärkt, wie wichtig es ist, solchen Initiativen eine Plattform zu geben. Wenn auch Du in einem Verein tätig bist und eine Geschichte zu erzählen hast, die gehört werden sollte, dann möchten wir Dich herzlich einladen. Nutze die Chance, Deinen Verein im Interview vorstellen zu können und so eine breite Öffentlichkeit für Deine Ziele zu begeistern. In unserem professionell ausgestatteten TV-Studio von „Trude Kuh“ bieten wir Dir den perfekten Rahmen, um Deine Botschaft wirkungsvoll zu präsentieren. Mit einer Reichweite von über 14,5 Millionen Kontakten im Monat schaffen wir eine enorme Sichtbarkeit, die nicht nur für gemeinnützige Organisationen von unschätzbarem Wert ist. Diese Reichweite ist auch für Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, ihre Marke authentisch und zielgerichtet zu positionieren. Entdecke unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen und profitiere von einem positiven und reichweitenstarken Umfeld. Wir glauben an die Kraft guter Geschichten und daran, Menschen zu verbinden. Ob Verein oder Unternehmen – bei uns findet Deine Botschaft Gehör. Besuche unsere Webseite „Trude Kuh“, um mehr über unsere Formate zu erfahren und mit uns in Kontakt zu treten. Wir freuen uns darauf, von Dir zu hören und vielleicht schon bald Deine Geschichte zu erzählen.