Von einer gescheiterten Autoreise zur bewegenden Spendenaktion
Was als Frustmoment begann, wurde zur Inspiration: Dennis Mackenthum und Florian Fokken sind die Gesichter hinter AVAVENTURA – einer Fahrradtour, die weit mehr bedeutet als bloß Kilometerzählen. Als Dennis 2023 zusammen mit seinem Kollegen Andre kurz vor der portugiesischen Grenze mit dem Auto liegen blieb, keimte in ihm der Gedanke, dieselbe Strecke ein Jahr später aus eigener Kraft zu bewältigen. Und zwar mit dem Fahrrad.
Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Unterstützt von Radwelt Emsland und motiviert durch seine Familiengeschichte – Vater und Onkel sammeln ebenfalls für das Kinderhospiz Leer – entschied er sich, die Reise zu einem wohltätigen Projekt zu machen. Florian Fokken kam auf ungewöhnliche Weise dazu: Als Spontanradler stieß er mitten in Frankreich zur Tour dazu – seine Schwester hatte ihn kurzerhand hingefahren. Mit leichtem Gepäck, viel Entschlossenheit und der Bereitschaft, unterwegs Ballast abzuwerfen – buchstäblich wie sinnbildlich – fuhren die beiden durch Europa, immer mit dem Ziel vor Augen: Aufmerksamkeit für das Kinderhospiz und Leukin e.V. und möglichst viele Spenden.
Freiheit, Freundschaft und das Wesentliche auf zwei Rädern
Was bleibt, wenn alles Unnötige weggelassen wird? Diese Frage beantwortet AVAVENTURA auf eine eindrucksvolle Weise. Bei ihrer ersten Tour merkten Dennis und Florian schnell, dass 50 Kilo Gepäck nicht nur unnötig, sondern auch hinderlich sind. Zwei Outfits, ein Zelt, eine Luftmatratze – mehr braucht es nicht, um eine intensive Reise zu erleben. Die Tage begannen früh, endeten oft erst nach über 100 Kilometern und suchten stets nach einem passenden Schlafplatz. Die Einfachheit brachte Klarheit: Der Kopf wurde frei, die Gespräche tief und der Sinn der Reise spürbar.
Dass dabei nicht alles immer komfortabel war – etwa bei 38 Grad Hitze ohne Dusche – schmälerte nicht den Wert des Erlebten. Im Gegenteil: Diese Tour war eine Lektion im Loslassen und im Menschsein. Und es war die erste von mehreren.
Die nächste Etappe führt die beiden nach Irland – zwei Wochen, rund 1000 Kilometer, diesmal mit einem Side-by-Side-Fahrrad. Der Startschuss fällt offiziell am 30. August in Papenburg, doch die eigentliche Tour beginnt erst kurz darauf. Florian ist diesmal von Anfang an dabei. Die Route wurde so geplant, dass auch freie Tage zum Durchatmen eingeplant sind. Der Weg führt sie durch grüne Landschaften, aber auch durch die emotionale Tiefe eines Projekts, das weit über sportliche Leistung hinausgeht.
Persönliche Motivation, starke Botschaft und mediale Begleitung
Die Wurzeln von AVAVENTURA liegen tief. Dennis möchte ein Held für Kinder sein – ein Wunsch, der aus seiner eigenen Kindheit erwachsen ist. In einer Zeit, in der er sich jemanden gewünscht hätte, der für ihn da ist, will er nun genau dieser Mensch für andere sein. Für seine Nichte ist er es bereits – mit ganzem Herzen. Florian hingegen findet in der gemeinsamen Zeit mit Dennis nicht nur Freundschaft, sondern auch die Gelegenheit, konkret Gutes zu tun. Ihre gemeinsame Mission: Aufmerksamkeit und Spenden für benachteiligte Kinder generieren.
Dabei sind sie keineswegs allein. Die Aktion erfährt Unterstützung durch die Bürgermeister von Ostrhauderfehn und Papenburg, durch Spendenwillige aus der Region und durch mediale Plattformen. Besonders wichtig: die Nutzung von Social Media. Über Instagram und Videos halten sie ihre Community auf dem Laufenden, teilen Geschichten, zeigen reale Eindrücke – ohne Filter, aber mit viel Herz.
Auch das TV-Studio „Trude Kuh“ im Saterland ist mit an Bord. Moderator Georg Mahn begleitete die beiden kürzlich in einem Interview, das nicht nur die Fakten, sondern vor allem die Emotionen hinter dem Projekt sichtbar machte. Die regelmäßige Berichterstattung über die Tour und die Videos, die sie von unterwegs schicken werden, stärken die Reichweite ihrer Botschaft.
Nicht zu vergessen ist das humorvolle Maskottchen, das sie auf der nächsten Etappe begleitet: Die Stoffkuh „Trude Kuh“ ersetzt diesmal die Hündin Ava, die der Initiative ihren Namen gab. Ein kleiner, aber liebevoller Begleiter, der ebenfalls Aufmerksamkeit erzeugt – und Schmunzeln bei Groß und Klein.
Was bleibt, ist die Gewissheit, dass Engagement, Menschlichkeit und Mut auch in einer komplexen Welt den Unterschied machen können. AVAVENTURA ist nicht nur eine Reise mit dem Fahrrad – es ist ein Weg zu mehr Mitgefühl, Solidarität und Hoffnung.