Es sind Geschichten voller Herz, die bewegen. Geschichten von alten Pferden, die nach einem harten Leben einen würdevollen Platz finden sollen. Geschichten von engagierten Menschen, die ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Kreativität in den Dienst des Tierschutzes stellen. Im TV-Studio von „Trude Kuh“ waren Stefanie Schüler aus Leer und Amelie aus Detern zu Gast – beide aktive Mitglieder des Vereins „Pferdeengel – Wir für Pferde e.V.“. Gemeinsam mit Redaktionsleiter Georg Mahn gaben sie einen bewegenden Einblick in ihre Arbeit, die Sorgen der Pferdehalterinnen und Pferdehalter und die Vision einer Welt, in der auch alte und kranke Pferde Zuwendung, Futter und Fürsorge erfahren. Gegründet wurde der Verein 2021 von Marita Keßler-Blunk in Gedenken an ihren Vater, Alwin Friedrich Blunk. Er war ein großer Liebhaber der Friesenpferde – und seine Leidenschaft lebt heute weiter in der Initiative „Pferdeengel“. Was als persönliche Herzensangelegenheit begann, ist inzwischen ein eingetragener, gemeinnütziger Verein geworden, der bundesweit tätig ist, mit regionalen Schwerpunkten in Rostock, Flensburg und Leer. Die Mission ist klar: Pferden helfen, die von anderen längst aufgegeben wurden – ob durch Krankheit, Alter oder Misshandlung.
Pferde in Not – und Menschen, die Verantwortung übernehmen
Viele Pferdebesitzer stehen irgendwann vor einer Herausforderung: Was passiert, wenn das geliebte Tier alt wird, wenn Tierarztkosten explodieren oder Spezialfutter notwendig wird? Manche geraten durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder andere Schicksalsschläge in Not. Genau an diesem Punkt setzt der Verein Pferdeengel an. „Wir möchten verhindern, dass Pferde in solchen Situationen einfach aufgegeben werden müssen“, erklärte Stefanie Schüler im Gespräch bei „Trude Kuh“. Gemeinsam mit Amelie schilderte sie, wie der Verein Halterinnen und Halter unterstützt – mit Futterspenden, der Übernahme von Tierarztkosten, Zubehör oder praktischer Hilfe in Notlagen. Auch Beratung gehört dazu: Fragen zu artgerechter Fütterung, zur Haltung oder zur Finanzierung von Gnadenbrotpferden werden individuell beantwortet. So entsteht ein Netzwerk, das Pferd und Mensch gleichermaßen trägt. Und es geht nicht nur um materielle Hilfe, sondern auch um emotionale Unterstützung. „Viele fühlen sich allein gelassen mit ihren Sorgen“, erzählte Amelie. „Wir wollen zeigen, dass sie nicht alleine sind.“
Ehrenamt, Kreativität und Solidarität
Das Besondere an den Pferdeengeln ist, dass ihre Arbeit vollständig ehrenamtlich getragen wird. Kein Cent fließt in Verwaltung oder Bürokratie – alles kommt den Pferden zugute. Und die Ideen, wie Gelder gesammelt werden können, sind so vielfältig wie die Mitglieder selbst. Ob Flohmarktverkäufe vor Ort oder online, Altgoldsammlungen, Pfandflaschenaktionen in Schulklassen oder handgenähte Artikel für den vereinseigenen Basar: Jeder bringt sich mit dem ein, was er kann. Auch Online-Verkaufswochen und Verlosungen gehören dazu, oft unterstützt von großzügigen Firmen, die Sachpreise oder Produkte zur Verfügung stellen. Ein besonderes Highlight sind die Kutschfahrten eines Vereinsmitglieds, bei denen Spenden gesammelt werden. Es sind Aktionen wie diese, die zeigen, wie stark Kreativität und Zusammenhalt wirken können. „Wir sind immer offen für neue Ideen“, betonte Stefanie Schüler im Interview. „Jeder, der Lust hat, kann mitmachen – egal ob durch eine Spende, eine Aktion oder handwerkliches Geschick.“ Das Ziel ist klar: so viel Unterstützung wie möglich zu generieren, damit kein Pferd leiden muss. Dabei sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Wer Pferdezubehör übrig hat, wer Kalender oder Postkarten gestalten kann, wer etwas Schönes für eine Versteigerung schaffen möchte – alles wird gebraucht. „Jede Gabe ist wichtig“, unterstrich Amelie im Studio.
Ein Verein mit Herz – und Perspektive
Dass der Verein Pferdeengel in kurzer Zeit so viel bewegt hat, liegt nicht zuletzt an der emotionalen Bindung zu seiner Gründungsgeschichte. Marita Keßler-Blunk gründete den Verein im April 2021 in Erinnerung an ihren Vater. Heute ist sie 1. Vorsitzende und sorgt gemeinsam mit einem engagierten Team dafür, dass die Vision Wirklichkeit wird: alten und kranken Pferden ein Leben in Würde zu ermöglichen. Die Resonanz wächst, die Zahl der Unterstützer steigt, und auch die Öffentlichkeit nimmt den Verein zunehmend wahr. Auf Facebook – sowohl über die offizielle Seite „Pferdeengel – Wir für Pferde e.V.“ als auch in der lebendigen Basar-Gruppe – informiert das Team regelmäßig über Aktionen, Spendenaufrufe und Erfolgsgeschichten. Für Georg Mahn war im Gespräch bei „Trude Kuh“ klar: Der Verein ist ein Paradebeispiel dafür, wie Engagement aus einer persönlichen Geschichte heraus zu einer Bewegung werden kann, die vielen hilft. Und er stellte die entscheidende Frage: „Wie kann man selbst ein Pferdeengel werden?“ Die Antwort ist einfach: indem man mitmacht. Ob mit Zeit, Kreativität, Spenden oder durch das Teilen von Informationen – jeder Beitrag zählt.