Corinna Ertl, die erste Vorsitzende des Vereins Freestyle Horse Agility Pferdefreunde Modautal Germany, war live zugeschaltet bei „Trude Kuh“, um Einblicke in einen tierischen Sport zu geben, der immer beliebter wird und therapeutisch wirkt. Der vorgestellte Sport vereint Gegensätze wie Kontrolle und Freiheit, Führung und Partnerschaft zwischen Mensch und Tier und bewegt nicht nur Pferde, sondern auch Menschen.
Von Dressur zu Freestyle – Die Philosophie hinter Horse Agility
Im klassischen Reitsport ist der Reiter der unverkennbare Chef im Sattel, das Pferd folgt den Kommandos, alles läuft nach festen Regeln. Doch Corinna Ertl und ihr Verein setzen auf einen anderen Ansatz: Freestyle Horse Agility. Hier geht es nicht um Schleifen und Pokale, sondern um Vertrauen, Kommunikation und gemeinsames Wachstum. Der Verein bildet Trainer aus, um das Angebot flächendeckend in Deutschland und über die Grenzen hinaus zu verbreiten. Die Inspiration stammt vom Hunde Agility – Hindernisse werden in einer speziellen Reihenfolge, vom Leichten zum Schweren, aufgebaut, und das Pferd wird am Boden geführt. Ob ein ganz junges Pferd, das gerade halfterführig ist, ein altes Rentnerpferd zur Muskelerhaltung oder ein verletztes, gehandicaptes Tier – jedes Pferd kann mitmachen. Auch Menschen mit Handicap können sinnvoll mitarbeiten. Die Mensch-Pferd-Teams trainieren gemeinsam, lernen voneinander und wachsen über sich hinaus.
Corinna erklärt, dass die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd weit über das hinausgeht, was viele erwarten. Pferde kommunizieren über Körper, Körperbewegung, Mimik, Gestik, aber auch mit Stimme, indem sie wiehern oder blubbern. Im Freestyle Horse Agility e.V. lernen die Teilnehmer, diese Pferdesprache zu verstehen und umzusetzen. Es geht darum, dem Pferd beizubringen, auf Stimmkommandos zu reagieren, doch die Verständigung über die Pferdesprache ist einfacher und effektiver. Selbst Shetty-Ponys, die am liebsten den Kopf ins Gras stecken, lassen sich mit klarem Training motivieren, den Parcours zu meistern. Der Slalom kann im Schritt, Trab, Galopp, in Seitengängen oder sogar rückwärts absolviert werden, auch im fliegenden Galoppwechsel ohne Seil. Die Interaktion zwischen Mensch und Pferd ist dabei besonders wichtig, da das Tier die Ausstrahlung des Menschen, wie Hektik oder Unsicherheit, wahrnimmt. Es ist eine vertrauensbildende Maßnahme, bei der das Loslassen des Pferdes Vertrauen schafft. Obwohl der Roundpan (16 Meter Durchmesser) bekannt ist, wird im Verein darauf geachtet, nicht ständig im Kreis zu gehen, um Sehnen und Bänder der Pferde zu schonen. Stattdessen liegt der Fokus auf der Gesundheit, Mechanik und Bemuskelung der Pferde.
Training, Vertrauen und Teamwork – So läuft es im Verein
Das Training findet meist auf der Wiese statt, wo Corinna alle Hindernisse aufstellt, die sie selbst entwickelt oder nach und nach gekauft hat, auch vom schwedischen Möbelhaus, um sie erschwinglich zu machen. Viele Übungen beginnen auf dem Gras. Manchmal wird auch eine Reithalle in der Nachbargemeinde genutzt, die dem Verein nicht gehört, aber genutzt werden darf. Corinna hat um die 56 Hindernisse selbst kreiert, entwickelt und getestet, vom Slalom bis zum Halbreifen und der seitlichen Begrenzung, die auch für Verladetraining oder bei Problemen in der Stallgasse genutzt werden können. Die Übungen sind vielseitig und individuell an die Bedürfnisse der Pferde angepasst. Am Anfang wird das Pferd noch am Seil geführt, um die Kommunikation über den Menschen zu etablieren, später läuft es frei durch den Parcours. Es gibt keinen Zwang; wenn ein Pferd keine Motivation zeigt, wird nicht gedrängt, sondern die Pferdesprache umgesetzt.
Ein Video zeigte Corinna mit ihrem Pferd Paula, das den Slalom absolvierte, zunächst am Seil, dann nur durch Andeutung. Es geht darum, Prozesse und Bewegungsabläufe zu trainieren, um Vertrauen aufzubauen. Der Mensch ist dabei der Partner des Pferdes, aber auch „Rang höher“. Es ist eine Win-Win-Situation: Die Pferde werden bewegt und sensibler auf Gegenstände, und der Mensch wird bewegt. Corinna, die früher selbst eine „Schleifenjägerin“ im Dressurreiten war, betont, dass man Pferden durch Agility viel Druck ersparen kann, da sie lernen, mit unerwarteten Objekten wie Blumentöpfen unter einem Sprung oder aufklappenden Regenschirmen umzugehen, die Dressurpferde oft erschrecken. Agility kann als Gelassenheitstraining oder Trail (wie im Westernreiten) verstanden werden.
Die Geschichte hinter dem Verein – Von Paula zum Agility-Trend
Corinna Ertl hat den Verein 2010 gegründet, doch ihre Leidenschaft für Horse Agility begann bereits 2003 mit einem ganz besonderen Pferd: Paula. Corinna hatte nie ein eigenes Pferd, sondern ritt immer Pferde anderer Leute. 2003 kam Paula in ihr Leben, als ihr eine Tierärztin, bei der Corinna ausgeholfen hatte, das Pferd „völlig umsonst, topfit, kerngesund, geschenkt“ anbot. Corinna war zunächst zögerlich und fuhr drei Stunden, um das Pferd anzusehen. Sie sah acht Pferde auf einer Wiese und dachte beim Anblick von Paula: „Oh, wird es hart.“ Paula war ein Fohlen, dessen Mutter „völlig Gaga“ war und das eigentlich geschlachtet werden sollte. Da Paula aber ein „tolles und hübsches“ Fohlen war, suchte die Tierärztin jemanden mit Erfahrung und Herz am richtigen Fleck. Paula war nicht einfach, aber gerade das machte sie zur perfekten Partnerin für die Entwicklung des Freestyle Horse Agility. Mit viel Herz, Geduld und Erfahrung baute Corinna ein Trainingskonzept auf, das heute immer mehr Anhänger findet.
Ein Verein mit Herz – Gemeinschaft, Helfer und Zukunftswünsche
Im Interview betont Corinna, wie wichtig die Unterstützung durch die Mitglieder und Helfer ist. Ohne das Engagement der „Mädels und Jungs“ wäre vieles nicht möglich. Der Verein lebt von der Gemeinschaft, vom gegenseitigen Lernen und von der Begeisterung für den tierischen Sport. Der Verein hat mittlerweile rund 30 Mitglieder. Corinna wünscht sich für die Zukunft viele Interessierte, die ihrem Pferd das Leben leichter machen wollen, die einmal schnuppern kommen und sich das ansehen. Der Verein hat Pferde vor Ort, mit denen Interessierte arbeiten können. Ihr Ziel ist es, den Pferden Stress zu ersparen oder Probleme einfach mit Vertrauen, Freundschaft und einem ganz anderen Training zu lösen. Auch das Thema Finanzen kommt zur Sprache, da solche Aktivitäten Kosten verursachen. Daher freut sich der Verein über Spenden, die für einen guten Zweck eingesetzt werden. Wer mehr über den Verein erfahren möchte, sollte die Webseite besuchen. Die Webseite von „Trude Kuh“ (trudekuh.de) stellt diesen und viele weitere Vereine vor.
Einladung an Vereine und Unternehmen – Werde Teil der „Trude Kuh“-Community
Wir von „Trude Kuh“ freuen uns immer, wenn wir engagierte Vereine wie Freestyle Horse Agility Pferdefreunde Modautal Germany vorstellen dürfen. Wenn Du selbst einen Verein hast und Lust hast, ihn im TV-Studio von „Trude Kuh“ zu präsentieren, dann melde Dich gerne bei uns! Wir bieten Dir die Möglichkeit, Deine Leidenschaft einem großen Publikum zu zeigen – denn „Trude Kuh“ erreicht monatlich über 14,5 Millionen Kontakte. Das ist nicht nur für Vereine spannend, sondern auch für Unternehmen, die auf der Suche nach Werbemöglichkeiten für Unternehmen sind. Unsere Plattform bietet vielfältige Chancen, um Deine Botschaft zu verbreiten und neue Mitglieder oder Kunden zu gewinnen. Die wichtigsten Inhalte des Interviews mit Corinna Ertl und ihrem Verein findest Du natürlich auch auf unserer Webseite „Trude Kuh“. Wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen möchtest oder einfach neugierig bist, was andere Vereine machen, dann schau vorbei – wir freuen uns auf Dich und Deine Geschichte!