Frank Hupe und Thomas Klotzhuber von Ambulanz Service Nord zu Gast bei „Trude Kuh Television“

Wir alle bestehen aus Sternenstaub, ein Gedanke so unermesslich wie das Universum selbst. Doch was, wenn die eigene Reise durch dieses Universum zu einem Ende kommt? Wenn die Zeit knapp wird und nur noch ein letzter, inniger Wunsch bleibt? Genau hier beginnt die Mission des Vereins Ambulanz Service Nord. Mit ihren „Sternenfahrten“ ermöglichen sie schwer erkrankten Menschen, noch einmal einen ganz persönlichen Sehnsuchtsort zu besuchen. Es ist eine Arbeit, die unter die Haut geht und die zeigt, wie viel Menschlichkeit und Wärme in unserer Gesellschaft steckt, wenn es darauf ankommt. Über diese emotionalen Reisen, die oft nicht zu den großen Wundern der Welt, sondern zurück in die Vertrautheit des eigenen Lebens führen, sprach der Moderator in den Studios von „Trude Kuh Television“ mit dem ersten und zweiten Vorsitzenden des Vereins, Frank Hupe und Thomas Klotzhuber, aus dem Landkreis Nienburg. Der Verein hat seinen Sitz in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya.

Von einem persönlichen Schicksal zu einer Mission für viele

Die Idee der Sternenfahrten ist tief in einer persönlichen Geschichte verwurzelt. Der Verein Ambulanz Service Nord wurde im November 2000 gegründet, und Frank Hupe ist seit 2010 dabei. Er erzählte, wie die Sternfahrten 2014 ins Leben gerufen wurden, nachdem seine Stiefmutter an Krebs erkrankte. Ihr letzter Wunsch war es, vor ihrem Tod einen Abschiedsbrunch auf dem Schiff zu veranstalten, mit dem sie später auf See beigesetzt werden sollte, um die Menschen, die ihr wichtig waren, noch einmal bewusst um sich zu haben. Doch dieser Wunsch konnte ihr damals nicht erfüllt werden, da solche Dienste im Jahr 2014 noch etwas ganz Außergewöhnliches waren. Aus diesem schmerzlichen Scheitern erwuchs eine kraftvolle Entscheidung: Ihr Tod sollte nicht umsonst gewesen sein. So wurden die Sternfahrten geboren, und das erste Fahrzeug erhielt den Spitznamen ihrer Stiefmutter, Lissy. Sie hat dem Verein eine Aufgabe hinterlassen, die heute unzähligen Menschen Trost und ein letztes Glück schenkt. Diese Entstehungsgeschichte zeigt, dass die Arbeit des Vereins nicht aus einer abstrakten Idee, sondern aus gelebter Erfahrung und tiefem Mitgefühl entstanden ist. Die Fahrgäste, oft Palliativpatienten, sind sich ihrer Lebenssituation bewusst und nehmen die Momente mit großer Freude und Bewusstheit wahr.

Die letzte Reise: Mehr als nur ein Transport von A nach B

Wer bei den letzten Wünschen an spektakuläre Reisen zum Eiffelturm oder an exotische Orte denkt, wird überrascht sein. Thomas Klotzhuber, der zweite Vorsitzende, und Frank Hupe berichteten, dass die wahren Sehnsüchte oft viel kleiner, aber unendlich bedeutsamer sind. Es ist der Wunsch, noch einmal im eigenen Garten zu sitzen, mit der Familie am vertrauten Kaffeetisch zu plaudern, die Nachbarschaft zu besuchen oder an den Nordseestrand zurückzukehren, wo man einst glückliche Urlaube verbrachte. Die Patienten sind oft sehr abgeklärt, und die Fahrten bringen ein Stück Normalität und Lebensfreude. Ein besonders ergreifender Moment war die Fahrt einer Dame, die noch einmal mit ihrer Studienfreundin über die Hamburger Köhlbrandbrücke fahren wollte. Nach anfänglicher Ablehnung durch die Behörden wurde durch unbürokratische Hilfe das Unmögliche wahr: Die Brücke wurde für zehn Minuten gesperrt. Die beiden Frauen standen Hand in Hand auf der menschenleeren Brücke, schauten in die Ferne und genossen schweigend den magischen Augenblick. Die Aussage einer der Frauen danach, „da muss man so sterbenskrank werden, um sowas Geiles zu erleben“, unterstreicht die Einzigartigkeit dieser Momente. Solche Momente, in denen man das Funkeln in den Augen eines erwachsenen Menschen sieht wie bei einem Kind zu Weihnachten, sind der wahre Lohn für die ehrenamtlichen Helfer. Sie bringen für ein paar Stunden ein Stück Normalität und Lebensfreude in eine schwere Zeit.

Die Fahrten sind nur durch spezialisierte Fahrzeuge und geschultes Personal möglich, da liegende Transporte in normalen PKWs nicht umsetzbar sind und eine kontinuierliche Betreuung durch qualifizierte Personen wie Rettungssanitäter, Sanitäter oder Krankenhauspersonal gewährleistet sein muss. Die Fahrzeuge sind speziell ausgestattet, beispielsweise mit einem Deckenmonitor mit Frontkamera für Fahrgäste, die Rückwärtsfahren nicht vertragen, sowie getrennten Heiz- und Klimakreisläufen, da Palliativpatienten ein anderes Wärme-Kälte-Empfinden haben. Sie sind dual umgebaut, um sowohl Rollstühle als auch liegende Transporte zu ermöglichen. Der Verein erfährt zudem oft unbürokratische Unterstützung von Behörden und anderen Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr oder der DLRG, was die Menschlichkeit in diesem Land unterstreicht.

Ein Verein, der mehr bewegt: Finanzierung und Nachwuchsförderung

Eine solche Mission ist kostenintensiv. Ein speziell ausgestatteter Krankentransportwagen, der liegende Transporte ermöglicht und über besondere Klimatisierung und eine Frontkamera für die Fahrgäste verfügt, kostet rund eine Viertelmillion Euro (250.000 €). Hinzu kommen hohe laufende Kosten für Versicherung (allein 13.000 € jährlich für die Sternfahrten) und Kraftstoff. Da die Sternenfahrten für die Betroffenen und ihre Familien komplett kostenfrei sind – unabhängig vom finanziellen Status der Fahrgäste, sei es ein Millionär oder ein Bürgergeldempfänger –, ist der Verein auf ein solides finanzielles Fundament angewiesen. Dieses schaffen sie sich zu einem großen Teil selbst. Der Ambulanz Service Nord ist eine anerkannte Ausbildungsstätte für Erste-Hilfe-Kurse und bildet jährlich bis zu 10.000 Menschen aus. Die Überschüsse aus diesen Kursen fließen direkt in das Projekt Sternfahrten und sichern dessen Fortbestand. Der Verein wird von rund 50 Ehrenamtlichen unterstützt und beschäftigt zwei Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und eine Aushilfe sowie 16 Ausbilder.

Die Fälle erreichen den Verein auf unterschiedliche Weise: oft über Palliativstützpunkte und Pflegedienste, manchmal auch durch Mitpatienten oder Angehörige. Betroffene selbst sind oft zurückhaltender, da es ihnen unangenehm ist, so viel Aufwand zu verursachen. Um die emotionalen Belastungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter zu verarbeiten, findet nach jeder Fahrt ein Gespräch statt. Jede Sternfahrt erhält zudem ein Motto, um eine gewisse Distanz zu wahren und die Erinnerung zu erleichtern. Thomas Klotzhuber wünscht sich, dass sich zukünftige Fahrgäste früher melden, bevor die Krankheit zu weit fortgeschritten ist, und dass die unbegründete Scham verschwindet. Frank Hupe hofft, dass Sternfahrten nicht einzigartig bleiben, sondern in jedem Landkreis so selbstverständlich werden wie die Feuerwehr. Ein besonders ergreifender Fall für Thomas war die Fahrt eines 39-jährigen Familienvaters, der noch einmal das erste Auto seines 17-jährigen Sohnes begutachten wollte.

Darüber hinaus engagiert sich der Verein mit dem Projekt „Rettungszwerge“ schon bei den Kleinsten. Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter wird im Rahmen von Schulhalbjahren oder Projektwochen spielerisch die Erste Hilfe nähergebracht, die Scheu vorm Helfen genommen und gleichzeitig das Thema Tod und Abschied behutsam als Teil des Lebens vermittelt. So leistet der Verein nicht nur akute Hilfe, sondern investiert auch in eine mitfühlende und verantwortungsbewusste Gesellschaft von morgen.

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Wir von „Trude Kuh“ sind immer wieder tief berührt von den Geschichten, die Menschen wie Frank Hupe und Thomas Klotzhuber in unserem Studio erzählen. Ihr unermüdlicher Einsatz mit dem Ambulanz Service Nord zeigt, wie viel ein einzelner Verein bewegen kann, um letzte Wünsche zu erfüllen und ein Stück Menschlichkeit zu schenken. Diese inspirierenden Begegnungen sind der Grund, warum wir unsere Plattform nutzen, um solch wertvoller Arbeit eine Bühne zu geben. Wenn auch Du einen Verein oder eine Organisation kennst, deren Geschichte erzählt werden sollte, dann zögere nicht, Dich bei uns zu melden. Wir bieten Dir die Möglichkeit, Deinen Verein im Interview vorstellen zu können, direkt bei uns im professionellen TV-Studio von „Trude Kuh“. Wir glauben fest daran, dass gute Geschichten gehört werden müssen, und unterstützen Dich dabei, Deine Botschaft zu verbreiten. Unsere Plattform „Trude Kuh“ erreicht über 14,5 Millionen Kontakte im Monat und bietet damit eine enorme Reichweite. Dies ist auch eine einmalige Chance für Unternehmen, die eine starke und positive Markenpräsenz aufbauen möchten. Informieren Sie sich über unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen und werden Sie Partner eines Formats, das auf Authentizität, Emotion und gesellschaftlichen Mehrwert setzt. Melden Sie sich bei uns und lassen Sie uns gemeinsam Gutes sichtbar machen.