Christian Mettin vom Förderverein Transrapid Emsland zu Gast bei „Trude Kuh“

Im Schein der Studiolichter erzählt ein leiser Summton von Geschwindigkeit, die zur Legende wurde: glänzende Züge, die nicht rollen, sondern schweben, als Versprechen einer neuen Zeit. Für viele war der Transrapid dieses Versprechen – Symbol für Fortschritt, für Zukunft, für deutsche Ingenieurskunst. Und dann die Zäsur: Im September 2006 endet eine Testfahrt in Lathen tragisch, das Emsland verstummt, die Versuchsanlage wird stillgelegt. Doch die Erinnerung schwebt weiter, bewahrt von Menschen, die nicht loslassen wollen, sondern erklären, sammeln, restaurieren und der Faszination Transrapid eine Bühne geben. Einer von ihnen ist Christian Mettin, Archivar, Beisitzer und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit im Förderverein Transrapid Emsland. Das Gespräch führt Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“.

Ein Projekt zwischen Pioniergeist und Politik

Wer den Transrapid betrachtet, sieht Hightech, aber auch eine Geschichte aus politischen Entscheidungen, Systemfragen und Kompatibilität. Christian Mettin ordnet ein: Der Transrapid war nie nur eine Technikfrage. Bereits unter Altkanzler Kohl wurde das Transrapidgesetz auf den Weg gebracht, während unter Gerhard Schröder eine Lizenzierung nach China erfolgte – kein Verkauf, sondern ein Förderprojekt, das den Aufbau vor Ort ermöglichte. Für China ist die Magnetschwebebahn bis heute Prestige und Forschungsfeld, wirtschaftlich teurer als klassische Bahn, aber technisch stabil. In Deutschland blockierten Strukturen: Das Eisenbahnnetz gehört dem Bund, der Ausbau des Transrapid hätte hingegen privat gestemmt werden müssen – vom Bau bis zur kompletten Planung. Wäre das Netz dem Bund zugeordnet gewesen, spricht vieles dafür, dass die Geschichte anders verlaufen wäre.

Zwischen Emsland, Shanghai und dem langen Atem der Technik

Die Versuchsanlage im Emsland war Herzstück und Schaufenster, Besucherzentrum, Teststrecke und Hoffnung. Mehr als 1000 Menschen pro Tag staunten, fuhren mit, erlebten Schweben statt ruckeln. Modelle wie der TR 08 – Vorlage für die Strecke in Shanghai – standen für den geplanten Einsatz Hamburg–Berlin, fokussiert auf Personenkapazitäten. Während die deutsche Strecke Anfang 2000 aus Kostengründen beerdigt wurde, begann zur gleichen Zeit in China die Erfolgsgeschichte: Testbetrieb ab 2002, kommerzieller Betrieb ab 2003. Seit über zwei Jahrzehnten läuft die Linie ohne nennenswerte Zwischenfälle, lediglich ein Kabelbrand blieb als Notiz. Die Botschaft, die im Emsland schmerzt: Dort fährt er, hier nicht. Und dennoch: Die Technik atmet weiter. In Deutschland betreut die Transrapid GmbH mit Standort München den Erhalt der Anlage in Shanghai, Wissen bleibt also nicht nur Archivmaterial.

Erhalten, erklären, weiterdenken: Aufgaben des Fördervereins

Der Förderverein Transrapid Emsland hat sich früh formiert, um Geschichte und Technik zugänglich zu machen und Fehlinformationen entgegenzutreten. Denn auch nach dem Unfall 2006 war nicht sofort Schluss: Ein weiterer, serienreifer Prototyp fuhr noch bis 2011. Mettin betont die Notwendigkeit der Aufklärung – bis heute kursieren falsche Fakten. Im Alltag des Vereins geht es um sehr Handfestes: bewahren, restaurieren, dokumentieren. Der TR 07 vor dem Besucherzentrum ist ein sichtbares Zeichen, doch seine Pflege hat Dimensionen: Folien entfernen, abdichten, lackieren – und das alles mit begrenzten Mitteln. Fördergelder sind schwierig, denn der Verein will nicht die Technologie reaktivieren, sondern sie als Bildungsauftrag erhalten. Das Besucherzentrum ist geöffnet, Führungen geben Einblicke, Mitglieder erhalten auf Premium-Touren Zugang zu Bereichen, die sonst verborgen bleiben: weitere Sektionen, der TR 06 in einer Kiesgrube, Teile des Unfallfahrzeugs TR 08, die als Bildungsstandort denkbar sind.

Forschung heute: Induktion und neue Ansätze auf historischer Trasse

Auch ohne regulären Betrieb ist die 31,5 Kilometer lange Trasse kein Relikt. Als Brückenkonstruktion muss sie regelmäßig gewartet werden, Werksfahrzeuge sind unterwegs, Künstleraktionen setzten pointierte Zeichen gegen das Vergessen. In einer zum Gelände gehörenden Halle geht Forschung weiter – mit induktiver Ladung. Was beim Transrapid einst Bordbatterien kabellos versorgte, findet den Weg ins E‑Auto: Laden ohne Kabel, vom Prinzip der elektrischen Zahnbürste bis zur Taxiwarteschlange. In Köln wurde eine Induktionsstation für Taxis installiert, und das Thema entwickelte sich mit den Möglichkeiten besserer Batterien: Vom Laden während der Fahrt hin zu praxisnahen, kabellosen Lösungen im Stand. Parallel entwickeln Unternehmen weiter: Der Betonhersteller Bögl betreibt in Sengenthal bei Nürnberg eine eigene, abgewandelte Versuchsanlage bis etwa 200 km/h – unabhängig, pragmatisch und womöglich zukunftsweisend für ein paralleles Transportsystem, wenn Schienennetze weiter an Grenzen stoßen.

Blick nach vorne: Chancen, Wege, Realismus

Hyperloop? Mettin bleibt skeptisch, vor allem wegen der enormen Zusatzkosten des Vakuumsystems. Perspektiven sieht er dort, wo bestehende Expertise mit realistischer Planung zusammenkommt: kleiner starten, wachsen, parallel denken. Der Emsland-Träger hat gezeigt, wie eine technisch ideale Strecke visionär sein kann – vielleicht zu groß für den ersten Schritt. In der Rückschau wirkt vieles typisch deutsch: erst groß ausholen, dann schrumpfen, am Ende gar nicht bauen. Der Verein plädiert deshalb für Pragmatismus, für Bildungsarbeit und Erinnerung, die zugleich als Fundament dient, wenn neue Mobilität Lösungen sucht. Und ja, Geld wird gebraucht: Lack, Dichtung, Pflege, Ausstellungen, Führungen. Spenden helfen, 150 Mitglieder tragen die Sache, und wer diese Technik liebt, findet in den Hallen und auf den Wegen des Vereins nicht nur Vergangenheit, sondern Zukunft im Werden.

Deine Einladung: Entdecke mehr, bewirb Dein Unternehmen, werde Teil der Geschichte

Wir von „Trude Kuh“ laden Dich ein, die Geschichte des Förderverein Transrapid Emsland kennenzulernen, die wichtigsten Punkte des Gesprächs rund um Politik, Technik, Erhalt und Zukunftsvisionen mitzunehmen und mit uns ins Gespräch zu kommen, wenn Du Deinen Verein im TV-Studio vorstellen möchtest. Wenn Du Lust hast, tiefer einzutauchen, findest Du alle Infos zu „Trude Kuh“ unter „Trude Kuh“; wenn Du mit Deinem Team ins Rampenlicht willst, sieh Dir das TV-Studio von „Trude Kuh“ an und melde Dich bei uns. Wir fassen für Dich kurz zusammen: Der Transrapid war technische Spitzenleistung, politisch umkämpft und in Deutschland am Ende eine Frage der Strukturen; der Förderverein erinnert, erklärt und bewahrt mit Führungen, Ausstellungen und Restaurierungen; Forschung wie induktives Laden zeigt, dass auf dem Gelände weiterhin Zukunft entsteht; und neue Ansätze wie die Anlage in Sengenthal machen Mut für parallele Systeme. Wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen möchtest, freuen wir uns auf Deine Nachricht – wir erreichen über 14,5 Mio. Kontakte pro Monat, bieten starke Reichweite und viele Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Wir von „Trude Kuh“ erzählen Deine Geschichte sympathisch, professionell und mit Herz – wenn auch Du sichtbar werden willst, dann komm ins TV-Studio und nutze unsere Plattform für Deinen Verein oder Dein Unternehmen.