Ein winziges Eichhörnchen, die Augen noch fest geschlossen, liegt allein auf dem kalten Asphalt. Ein junger Fuchs, dessen Mutter von einem Auto erfasst wurde, irrt orientierungslos umher. Ein Rehkitz, das nach dem Einsatz eines Mähroboters schwer verletzt ist. Es sind Bilder, die schmerzen und die heile Welt der Natur, wie wir sie uns gerne vorstellen, in ein anderes Licht rücken. Denn immer häufiger gerät das empfindliche Gleichgewicht durch menschliches Einwirken aus den Fugen. Wo Verkehr, Pestizide und schwindender Lebensraum ihre Opfer fordern, braucht es Menschen, die nicht wegsehen. Menschen, die ihre Nächte opfern, um verwaiste Tierkinder zu füttern, die Wunden versorgen und mit unendlicher Geduld für die schwächsten Geschöpfe da sind. Zwei dieser Heldinnen des Alltags, Julia Linz und Nicole Herz von der Wildtierpflegestelle Verden Aller, waren nun in den TV-Studios von „Trude Kuh“ zu Gast, um über ihre aufopferungsvolle Arbeit, die täglichen Herausforderungen und die emotionalen Grenzerfahrungen zu sprechen. Redaktionsleiter Georg Mahn führte durch ein Gespräch, das tief berührt und zum Nachdenken anregt.
Von der Tierarztpraxis zur Lebensaufgabe
Die Wurzeln des Engagements von Julia Linz reichen weit zurück. Bereits 1999, während ihrer Ausbildung in einer Tierarztpraxis, begann sie, einzelne Tiere mit nach Hause zu nehmen und aufzupäppeln. Was als kleine Geste der Hilfe begann, wuchs über die Jahre zu einer echten Berufung. Der entscheidende Schritt folgte 2012 mit dem Kauf eines Hauses mit großem Grundstück, das die räumlichen Möglichkeiten für eine professionellere Pflege schuf. Aus der privaten Initiative wurde schließlich 2018 ein gemeinnütziger Verein, die Wildtierpflegestelle Verden Aller. Für Julia Linz war es die logische Konsequenz aus der Erkenntnis, die während ihrer Zeit in einem Zoo reifte: Es muss etwas getan werden, um das System zu verbessern und den Tieren eine Stimme zu geben. Unterstützt wird sie dabei von Menschen wie Nicole Herz, einer Biologin, die sich mit Fachwissen und Leidenschaft insbesondere der Pflege von Eichhörnchen widmet. Gemeinsam kümmern sie sich um all jene Tiere, die ohne menschliche Hilfe in der freien Wildbahn leben – von Füchsen und Dachsen über Iltisse bis hin zu Rehkitzen. Dabei hat sich der Verein bewusst spezialisiert, denn die Aufnahme aller Tierarten wäre logistisch und fachlich nicht zu stemmen. Vögel oder Igel werden beispielsweise nicht aufgenommen, hierfür verweisen die Expertinnen an andere spezialisierte Stationen.
Zwischen Anruf-Flut und gut gemeinter, aber falscher Hilfe
Der Alltag in der Pflegestelle ist alles andere als beschaulich. Bis zu 60 Anrufe gehen an manchen Tagen ein. Menschen, die ein vermeintlich hilfsbedürftiges Tier gefunden haben und nun schnelle, unkomplizierte Hilfe erwarten. Dabei stoßen Julia Linz und ihr Team oft auf eine anspruchsvolle Erwartungshaltung. Das Wort „müssen“ hören sie dabei besonders häufig. Viele Anrufer gehen davon aus, dass der Verein verpflichtet sei, sofort auszurücken und jedes Tier abzuholen. Doch die Realität sieht anders aus. Als ehrenamtlich geführter Verein sind die personellen und finanziellen Kapazitäten begrenzt. Die Helfer sind darauf angewiesen, dass die Finder die Tiere zur Station bringen. Eine weitere große Herausforderung ist die gut gemeinte, aber oft fatale Selbsthilfe. Viele Menschen googeln schnell, was zu tun ist, und stoßen dabei auf Falschinformationen. Ein Tier drei Tage lang mit falscher Nahrung zu versorgen, kann dessen Überlebenschancen drastisch senken oder eine Rettung unmöglich machen. Die klare Botschaft der Expertinnen lautet daher: Bevor man irgendetwas tut, sollte man sich professionellen Rat holen. Die Webseite der Wildtierpflegestelle bietet hierfür detaillierte und bebilderte Anleitungen, wie man sich bei welcher Tierart verhalten sollte und wie man erkennt, ob ein Tier wirklich Hilfe benötigt. Ein junges Eichhörnchen, das aktiv auf einen Menschen zuläuft, sucht beispielsweise in seiner Not gezielt Hilfe und hat keine Tollwut, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
Aufklärung als Schlüssel und der Wunsch nach mehr Rückhalt
Neben der direkten Tierrettung ist die Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Säule des Vereins. Besonders in der ruhigeren Winterpause besuchen die Ehrenamtlichen Kindergärten und Schulen, um schon die Kleinsten für die heimische Tierwelt zu sensibilisieren. Der Wissensstand ist oft erschreckend niedrig. Manche Kinder wissen nicht, woher die Milch kommt, oder haben durch Erzählungen eine irrationale Angst vor dem Wolf. Spielerisch wird den Kindern erklärt, wie man den eigenen Garten tierfreundlich gestalten kann und was zu tun ist, wenn man ein Wildtier findet. Gleichzeitig beobachten die Tierschützerinnen mit Sorge einen gefährlichen Trend in den sozialen Medien. Das Posieren mit süßen Wildtieren für Instagram oder TikTok verleitet immer mehr Menschen dazu, Tiere aus falsch verstandener Tierliebe oder Geltungssucht mit nach Hause zu nehmen. Für die Zukunft wünschen sich Julia Linz und Nicole Herz vor allem starke Nerven, um dem emotionalen Druck und den teils aggressiven Forderungen mancher Anrufer standzuhalten. Beschimpfungen und emotionale Erpressung sind leider keine Seltenheit. Ein noch größerer Wunsch ist jedoch ein stärkerer Rückhalt von offizieller Seite – von Ämtern, Landkreisen und der Regierung. Denn oft fühlen sich die ehrenamtlichen Helfer als letztes Glied in der Kette, das alles auffangen muss, während sich andere aus der Verantwortung ziehen. Sie wünschen sich, dass ihre gesellschaftlich so relevante Arbeit die Anerkennung und Unterstützung erhält, die sie verdient, damit sie auch weiterhin ein Stück weit das zurückgeben können, was der Mensch der Natur nimmt.
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Das Gespräch mit Julia Linz und Nicole Herz von der Wildtierpflegestelle Verden Aller hat eindrücklich gezeigt, wie viel Herzblut, Fachwissen und persönliche Opferbereitschaft hinter der Rettung von Wildtieren steckt. Es hat aber auch verdeutlicht, welchen emotionalen und finanziellen Herausforderungen sich ehrenamtliche Vereine stellen müssen. Wir von „Trude Kuh“ finden dieses Engagement bewundernswert und möchten solchen wichtigen Initiativen eine Plattform geben. Wenn auch Du in einem Verein oder einer gemeinnützigen Organisation tätig bist und Eure Geschichte erzählen möchtet, dann melde Dich bei uns. Wir bieten Euch die Möglichkeit, Euren Verein im Interview vorstellen zu können, und zwar direkt in unserem professionellen TV-Studio von „Trude Kuh“. Nutzt unsere Reichweite, um auf Eure Anliegen aufmerksam zu machen und neue Unterstützer zu gewinnen. Unser gesamtes Angebot und alle bisherigen Interviews findest Du auf der Webseite von „Trude Kuh“. Aber nicht nur Vereine sind bei uns an der richtigen Adresse. Mit über 14,5 Millionen Kontakten im Monat sind wir auch für Unternehmen ein starker Partner. Wenn Du nach effektiven Wegen suchst, Deine Marke oder Dein Produkt einer breiten und interessierten Zielgruppe zu präsentieren, dann informiere Dich über unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Wir bieten maßgeschneiderte Konzepte, um Deine Botschaft wirkungsvoll zu platzieren. Werde Teil unserer wachsenden Community und lass uns gemeinsam Gutes tun und Erfolgsgeschichten schreiben.


