Ursula Espeter und Markus Schnorrenberg von TABALiNGO zu Gast bei „Trude Kuh“

Wenn Lachen, Schweiß und Musik in einem Raum zusammenkommen, entstehen Momente, die mehr sind als Training, Aufführung oder Wettkampf. Genau solche Augenblicke prägen TABALiNGO – einen Ort, an dem Inklusion nicht als Projekt gedacht wird, sondern als gelebter Alltag auf dem Sportplatz, in der Halle und auf der Bühne. Die Grundlage dafür ist so simpel wie tiefgehend: Menschen mit und ohne Behinderung machen gemeinsam Sport und Kultur, ohne Leistungsdruck, aber mit viel Herz und Struktur. In den „Trude Kuh“ TV-Studios erzählt Gründerin Ursula Espeter, wie aus fünf tanzenden Kindern im Jahr 2010 ein vielseitiger Verein wurde, der heute über 600 Teilnehmende zählt. An ihrer Seite: Markus Schnorrenberg, Breitensportler, Organisator, Brückenbauer. Moderiert wurde das Gespräch von Redaktionsleiter Georg Mahn.

Von fünf Kindern zu über 600 Teilnehmenden: Wie eine Idee größer wurde

TABALiNGO ist in Stolberg in der Städteregion Aachen entstanden – und zwar aus einem sehr persönlichen Impuls. Ursula Espeter suchte ein Angebot für ihre jüngste Tochter mit Down-Syndrom und merkte schnell: Für Kinder mit Behinderung gab es schlicht zu wenig Möglichkeiten. Also schuf sie selbst welche. Zunächst mit einer kleinen Tanzgruppe, kurz darauf kam Fußball hinzu. Innerhalb eines halben Jahres wuchs die Gruppe auf 76 Kinder. Der Bedarf war offensichtlich, die Vision wurde größer, und nach einem Jahr folgte ein eigenes Gelände, auf dem sich mittlerweile die ganze Bandbreite von TABALiNGO entfaltet. Die Zahl der Teilnehmenden ist heute beeindruckend – und sie zeigt, wie sehr Menschen mit Behinderung Teilhabe wollen, wenn Räume dafür geschaffen werden. Ebenso wichtig: die stetige Erweiterung des Angebots, damit jede Person die passende Sport- oder Kulturform findet.

Ein Programm, das Vielfalt wirklich meint

Rund 25 Sport- und Kulturangebote stehen bei TABALiNGO im Programm – und sie sind so gedacht, dass sie für unterschiedliche Bedürfnisse passen. Im Sport reicht das Spektrum von Fußball, Basketball und Ballspaß über Yoga, Tai Chi, Stockkampfkunst, Capoeira und Taekwondo bis zu Darts, Ninja Warrior, Bouldern, Bogenschießen, Kreatives Tanzen, Vielseitigkeitstraining, Stepper Fitness, Multifit, Tischkicker, Tischtennis und Tribalon. Tribalon – eine Erfindung der Familie Espeta – vereint Hockey, Basketball und Fußball binnen einer Trainingsstunde und bringt Dynamik in die Sache. Kulturell sorgen Schwarzlichttanztheater, Schwarzlichttheater, Nähgruppe, Schwarzlichtmusical, Rollsportmusical, Lego bauen, Graffiti und Acrylmalerei für Bühnenmomente und Kreativzeiten. Dazu kommen Discoabende, Freitagsangebote, Themensamstage, Ferienprojekte und Ferienreisen. Im Fußball ist TABALiNGO Mitbegründer der FVM-Liga Inklusiv, zudem gibt es eine inklusive Tischkicker-Liga. Ob Ninja-Warrior-Aktionstage oder Boulderwettkämpfe – überall entsteht das, was den Verein antreibt: Teilhabe, die sich nach Können und Lust richtet, nicht nach Einschränkungen.

Inklusion, die Gänsehaut macht: Starlight auf Rollen und ein König auf Rollen

Einer der emotionalen Höhepunkte ist das Rollsportmusical. Ursulas Erzählungen lassen erahnen, warum: Wenn Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer gemeinsam mit sehr versierten Sportlerinnen und Sportlern ohne Behinderung auf Rollen eine Show erarbeiten, dann entsteht ein Ensemble, das ein extremes Leistungsgefälle überwindet und das Publikum berührt. Die Idee, „Starlight Express“ auf Rollschuhen zur Bühne zu bringen, führte direkt zur Integration von Rollstühlen in die Choreografien – mit einer Wirkung, die viele Beteiligte als „den schönsten Tag im Monat“ beschreiben. Derzeit probt TABALiNGO „Ein König auf Rollen“ in Anlehnung an „Der König der Löwen“ mit neun Rollstuhlfahrenden und über 35 Beteiligten. Dieses gelebte Miteinander ist Inklusion im besten Sinne: Jede und jeder wird dort abgeholt, wo sie oder er steht, und als Teil des Ganzen erlebt. Nicht Mitleid, sondern Mitmache. Nicht Grenzen, sondern Möglichkeiten.

Safe Space, Kontinuität und Vertrauen: Warum TABALiNGO wirkt

Vertrauen entsteht durch Wiederholung, Wärme und Verlässlichkeit. Markus Schnorrenberg beschreibt das TABALiNGO-Gelände als Schutzraum, in dem gerade Kinder aus prekären Lebenslagen Sicherheit finden. Kontinuität im Team, feste Ansprechpersonen und eine klare Haltung zu Teilhabe schaffen Bindung. Inklusion funktioniert bei TABALiNGO nicht nur, weil Menschen mit Behinderung Angebote vorfinden; sie funktioniert, weil das Trainingsdesign für alle aufgeht. Teilnehmende ohne Behinderung sind keine „Begleiter“, sondern gleichwertige Akteurinnen und Akteure, die in ihrem Können abgeholt werden. Am Ende müssen alle mit einem guten Gefühl heimgehen – das ist die hohe Kunst, die über 16 Jahre verfeinert wurde. Der Landessportbund bescheinigte TABALiNGO, in vielen Fragen der Inklusionspraxis zwanzig Jahre voraus zu sein. Und die Bilanz spricht ohnehin für sich: generationsübergreifend aktiv, sechs bis über siebzig Jahre alt, vielfach mit Preisen ausgezeichnet, und stets wertschätzend.

Ehrenamt als Herzstück

Über 90 ehrenamtliche Trainerinnen und Betreuer sind das Rückgrat des Vereinsalltags. Ohne sie ließen sich die zahlreichen Angebote schlicht nicht stemmen. Ihre Rolle ist keine Randnotiz, sondern zentral – und TABALiNGO begegnet diesem Engagement mit Respekt und Dankbarkeit. Gleichzeitig bleibt die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher wichtig, denn mit der Weiterentwicklung des Programmportfolios wächst der Bedarf an qualifizierten, zuverlässigen Menschen. Die hohe Kontinuität im Ehrenamt bei TABALiNGO zeigt, dass die Kultur im Verein stimmt: Wer sich einbringt, erlebt Wertschätzung und Wirkung.

Blick nach vorn: Mehr Inklusion, mehr Mut, mehr Miteinander

Achtzehn Jahre nach den ersten fünf Tanzkindern fällt die Bilanz kraftvoll aus – und der Wunsch für die Zukunft ebenso: Ursula Espeter hofft, dass mehr Vereine Aspekte von TABALiNGO übernehmen, und zwar über das reine „Versuchen“ hinaus. Inklusion ist anspruchsvoll, und sie war es besonders in den ersten Jahren. Es braucht Geduld, Strukturen und eine klare Haltung, auch im Kontakt mit Eltern, die ihre eigene Entwicklung mit dem behinderten Kind durchleben. Doch die Mühen lohnen sich. 41 Preise dokumentieren die Wirkung, aber wichtiger ist der gelebte Alltag: Menschen finden ihren Platz, lernen miteinander und wachsen gemeinsam. TABALiNGO zeigt, wie Brücken entstehen, wenn man sie baut – und wie normal Inklusion werden kann, wenn man sie zulässt. Am Ende bleibt ein Satz, der hängen bleibt: Das Glück der Menschen an normaler Teilhabe ist die Motivation für den Einsatz und der Antrieb für alles, was noch kommen wird.

Einladung, Infos und Möglichkeiten für Dich

Wir von „Trude Kuh“ freuen uns, wenn Du Dich von der TABALiNGO-Geschichte inspirieren lässt: Ein Verein aus Stolberg, der seit 2010 zeigt, wie Inklusion durch Sport und Kultur funktioniert, mit über 600 Teilnehmenden, einem breiten Programm von Fußball über Ninja Warrior bis Rollsportmusical, starken Ehrenamtlichen und einer spürbaren Haltung, die Vertrauen schafft. Wenn Du Deinen Verein im TV-Studio vorstellen willst, melde Dich gern – wir von „Trude Kuh“ zeichnen monatlich über 14,5 Mio. Kontakte aus, bieten Reichweite, Sichtbarkeit und echte Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Auf unserer Seite findest Du alle Infos zu uns, zum „Trude Kuh“ Angebot und zum TV-Studio von „Trude Kuh“. Wenn Du mit Deinem Team oder Verein im Interview dabei sein möchtest, geht’s hier entlang: Verein im Interview vorstellen. Und wenn Du als Unternehmen die starke Reichweite nutzen willst, erfährst Du hier, wie Du Kampagnen platzierst und Deine Marke präsent machst: Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Wir von „Trude Kuh“ bringen Geschichten auf die Bühne und Marken in die Köpfe – wenn auch Du Deine Initiative, Deinen Verein oder Dein Business präsentieren willst, dann komm zu uns ins Studio, erzähle Deine Story und nutze die Reichweite für Deine Ziele.