Jana Lauterbach und Felix Mauersberger von Barber Angels Brotherhood bei „Trude Kuh“

Ein neuer Haarschnitt ist für die meisten Menschen pure Routine, ein Termin, der zwischen Arbeit und Alltag eingeschoben wird. Doch für jemanden, der auf der Straße lebt, kein Zuhause und kein Geld hat, ist ein frischer Schnitt so viel mehr. Es ist ein Stück zurückgewonnene Würde, das Gefühl, wieder gesehen zu werden, ein Moment der Normalität in einer Welt, die oft vom Wegsehen geprägt ist. Genau hier setzt die Barber Angels Brotherhood seit 2016 an: Friseurinnen und Friseure, die ihre Scheren und ihr handwerkliches Können dorthin bringen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Sie schenken Menschen am Rande der Gesellschaft nicht nur ein neues Äußeres, sondern auch ein offenes Ohr, ein Lächeln und ein unbezahlbares Gefühl von Menschlichkeit. Über die Anfänge dieser außergewöhnlichen Gemeinschaft, ihre besondere Struktur und den unermüdlichen Antrieb der Mitglieder sprach Redaktionsleiter Georg Mahn in den TV-Studios von „Trude Kuh“ mit Jana Lauterbach und Felix Mauersberger.

Die Entstehung einer Idee bei einem Glas Wein

Die besten Ideen entstehen oft in den unscheinbarsten Momenten. So auch die der Barber Angels Brotherhood. Jana Lauterbach, die im Verein als „Centurio“ eine leitende Rolle innehat, erzählte, wie alles begann. Der Gründer und Präsident des Vereins, Klaus Niedermayer, saß 2016 mit einem Glas Wein auf seinem Sofa und sah eine Fernsehreportage über obdachlose Menschen. Die Bilder berührten ihn tief und er spürte den Wunsch, von seinem eigenen Glück etwas zurückzugeben. Als Friseurmeister lag die Idee auf der Hand: die Tasche packen, auf die Straße gehen und denjenigen einen neuen Haarschnitt schenken, die es sich nicht leisten können. Was als spontaner Gedanke begann, entwickelte sich schnell zu einer organisierten Bewegung. Felix Mauersberger, der als Fotograf die Einsätze begleitet, erklärte, dass die Abläufe heute sehr strukturiert sind. Es gibt feste Termine, sogenannte Einsätze, für die im Vorfeld Gutscheine an soziale Einrichtungen wie Tafeln oder Notunterkünfte verteilt werden. Mit diesen Gutscheinen können die Menschen dann zu den Aktionen kommen und werden von den ehrenamtlichen Friseuren bedient – nicht nur behandelt, sondern als willkommene Gäste empfangen.

Mehr als nur ein Haarschnitt: Würde und ein offenes Ohr

Die Arbeit der Barber Angels geht weit über das Schneiden von Haaren und Bärten hinaus. Es ist die emotionale Wirkung, die im Mittelpunkt steht. Felix Mauersberger beschrieb eindrücklich die Verwandlung der Gäste. Viele kommen anfangs zögerlich, mit gesenktem Kopf und nach vorne gezogenen Schultern, fast so, als wollten sie unsichtbar sein. Doch nach dem Haarschnitt verändert sich ihre gesamte Körperhaltung. Sie sitzen aufrechter, die Schultern sind zurückgenommen, und sie verlassen den Ort mit erhobenem Haupt. Es entsteht ein Vertrauensverhältnis, das oft zu tiefgründigen Gesprächen führt. Der Friseurstuhl wird zu einem geschützten Raum, in dem die Gäste ihre Geschichten teilen können, ohne verurteilt zu werden. Jana Lauterbach betonte, dass es bei den Einsätzen „menschelt“. Jeder wird als Mensch gesehen, unabhängig von seinem Äußeren oder seiner Lebensgeschichte. Die einheitliche Kleidung der Mitglieder, die schwarzen Lederkutten, baut dabei Hemmschwellen ab. Sie wirken nahbar und nicht wie unnahbare Autoritätspersonen. Die Gäste erhalten das volle Programm: einen exklusiven Haarschnitt, Styling und oft auch kleine Geschenke wie Mützen, Schals oder Goodie-Bags, die von Unterstützern gespendet werden. Für viele ist dieser Moment ein Startschuss in etwas Neues, ein Funke Hoffnung, der ihnen zeigt, dass sie nicht vergessen sind.

Eine wachsende Bewegung mit internationaler Reichweite

Was in Deutschland begann, ist längst zu einer internationalen Bewegung geworden. Der Bedarf an Hilfe ist leider grenzenlos. Die Barber Angels Brotherhood ist mittlerweile in zahlreichen europäischen Ländern wie Norwegen, der Schweiz, den Niederlanden und Spanien aktiv, und sogar in Chile und den USA gibt es erste Einsätze. Diese Expansion ist ein trauriges Zeichen dafür, dass Armut und Obdachlosigkeit globale Probleme sind, aber auch ein hoffnungsvolles Signal, dass Mitmenschlichkeit und ehrenamtliches Engagement keine Grenzen kennen. Der Verein zählt über 500 Mitglieder, die nicht nur aus Friseurinnen und Friseuren bestehen. Sogenannte „Orga Angels“ halten den Schneidenden den Rücken frei, kümmern sich um die Organisation und das Wohl der Gäste. Felix Mauersberger unterstrich die immense Bedeutung der Sichtbarkeit durch Social Media. Seine Fotos zeigen nicht nur die Verwandlung der Menschen, sondern machen auch auf das Thema aufmerksam und inspirieren andere, sich zu engagieren. Ob als Friseur, als ehrenamtlicher Helfer, als Spender von Sachgütern wie Schlafsäcken oder als Gastronom, der eine warme Suppe kocht – jeder kann einen Beitrag leisten. Der größte Wunsch des Vereins, so formulierte es Jana Lauterbach mit einem Lächeln, sei es, eines Tages einen Einsatz zu haben, zu dem niemand mehr kommt. Denn das würde bedeuten, dass das Problem gelöst ist. Bis dahin kämpfen sie weiter, Schnitt für Schnitt, für mehr Würde und Menschlichkeit.

Werde auch Du Teil unserer Community und zeige Dein Engagement

Das Gespräch mit Jana Lauterbach und Felix Mauersberger von der Barber Angels Brotherhood hat uns von „Trude Kuh“ wieder einmal tief beeindruckt und gezeigt, wie viel man mit Engagement und Herzblut bewegen kann. Die Barber Angels schenken nicht nur Haarschnitte, sondern vor allem Würde und das Gefühl, gesehen zu werden. Wenn auch Du einen Verein oder eine Organisation vertrittst, die eine ebenso spannende Geschichte zu erzählen hat, dann melde Dich bei uns! Wir bieten Dir eine Plattform, um Deine Mission einem breiten Publikum vorzustellen. Nutze die Chance und präsentiere Deinen Verein im Interview vorstellen in unserem professionellen TV-Studio von „Trude Kuh“. Wir glauben fest daran, dass gute Geschichten gehört werden müssen, und unterstützen Dich dabei, Deine Botschaft zu verbreiten. Unsere Plattform „Trude Kuh“ erreicht über 14,5 Millionen Kontakte im Monat und bietet damit eine enorme Reichweite, die nicht nur für gemeinnützige Projekte von unschätzbarem Wert ist. Auch für Unternehmen ergeben sich hieraus fantastische Möglichkeiten. Wenn Du als Unternehmerin oder Unternehmer nach einer effektiven Möglichkeit suchst, Deine Marke, Deine Produkte oder Dienstleistungen einem großen und interessierten Publikum zu präsentieren, dann bist Du bei uns genau richtig. Informiere Dich über unsere vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen und profitiere von unserer medialen Stärke. Wir schaffen die perfekte Verbindung zwischen inspirierenden Inhalten und gezielter Unternehmenswerbung. Werde Teil unserer wachsenden Community und lass uns gemeinsam Gutes tun und Erfolgsgeschichten schreiben.