Es beginnt mit einem Bild, das jeder sofort versteht: Wärme, Sicherheit, eine schützende Hand. In den Studios von „Trude Kuh“ entfaltet sich diese Szenerie – und wird im nächsten Moment gebrochen. Denn dort, wo Städte unter Beschuss liegen, ist Normalität nur eine ferne Erinnerung. Menschen fliehen, Tiere bleiben zurück, verletzt, verängstigt, ohne Versorgung. Genau dahin fährt der Verein Hilfe für Tier und Mensch, dorthin, wo andere umdrehen. Der erste Vorsitzende Daniel Melchert und Kassenwartin Franziska Franz erzählen von Fahrten an die russische Grenze, von Nächten im Luftalarm und von Tieren, die treu vor den Ruinen ihrer Häuser warten. Es ist ein Gespräch über Mut, Logistik und Mitgefühl, darüber, warum Hilfe nicht an Landesgrenzen enden darf und jedes Leben zählt. Moderiert wurde das Gespräch von Redaktionsleiter Georg Mahn.
Zwischen Lemberg, Charkiw und Donbass: Wie Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten ist
Als in der Ukraine im Februar der Krieg ausbrach, war für Daniel Melchert und Franziska Franz klar: Nicht zusehen, sondern handeln. Ihre Beziehung zur Ukraine reicht zurück bis 2012, als sie erstmals das Land, seine Menschen und Kultur kennenlernten. Aus Freundschaften wuchsen regelmäßige Reisen, und aus der Zäsur des Kriegs die Vereinsgründung 2023. Die beiden fuhren zunächst an die Grenze, in Auffanglager, sprachen mit Geflüchteten – und hörten überraschend oft: Wir wollen zurück in unsere Heimat. Daraus entstand ein klares Konzept: Hilfe direkt vor Ort.
Heute führt ihr Weg über Lemberg und Kiew bis in den Osten – nach Charkiw und in den Donbass. Dort zählen präzise Routenplanung, sichere Abladepunkte und lokale Partner. Wenn Brücken gesprengt sind, wird ein Dorf zuvor zum Umschlagplatz, Zivilbevölkerung und Militär helfen, Hilfsgüter weiter in unbefahrbare Regionen zu tragen. So entsteht ein Versorgungskorridor, der jeden Monat neu organisiert wird. Mindestens einmal im Monat sind die beiden im Kriegsgebiet, und allein im Oktober brachten sie sieben Tonnen Güter über die Grenze; insgesamt sind es mehr als 250 Tonnen: Tierfutter, Medikamente für Tiere und Menschen, Kinderkleidung, Lebensmittel, Gas- und Petroleumöfen, ja sogar Drohnen zur Aufklärung für das Militär in besonderen Situationen. Ein Ofen, erzählt Daniel, habe womöglich einer Familie den Winter gerettet. Denn wo keine Heizung mehr funktioniert, ist Wärme überlebenswichtig.
Tiere und Menschen gemeinsam denken: Warum Hilfe nicht trennt
Der Vereinsname ist Programm: Hilfe für Tier und Mensch. Der Ansatz ist bewusst. Tiere sind das schwächste Glied – und zugleich unübersehbare Zeugen des Krieges. In Grenzregionen, erzählen die beiden, reicht es, den Motor abzustellen und die Türen zu schließen – und Hunde kommen aus allen Richtungen, setzen sich vor zerstörte Häuser, warten stumm. Ein Labrador, monatelang allein auf einem Hinterhof eingeschlossen, wurde evakuiert und in die Klinik gebracht. Doch Tierschutz funktioniert nur mit den Menschen vor Ort. Deshalb bringt der Verein Futter und Medikamente, aber auch Wasser, das bei sommerlichen 50 Grad wichtiger sein kann als Nahrung. Kanister werden vor Ort gekauft und gezielt zu den Tieren gebracht. Dieses Zusammendenken schützt gleich zwei verletzliche Gruppen – und baut Vertrauen auf, ohne das Hilfe nicht wirkt.
Risiko, Resilienz und Routine: Wie man Angst managt und Sicherheit schafft
Kriegsgebiet bedeutet Risiko. Den ersten Luftalarm erlebten beide schon bei ihrer Ankunft in Lemberg: sechs Uhr morgens, Sirenen, die Rezeption klopft, ab in den Keller. Solche Momente schärfen die Sinne und verändern den Blick auf die Welt. Vor Ort gilt: Funktionieren, ruhig bleiben, fokussiert handeln. Panik ist gefährlich, sagt Franziska, denn sie macht unvorsichtig. Deshalb fahren sie möglichst schnell in Gebiete hinein und wieder hinaus, erledigen das Nötigste, kehren ins „Hauptquartier“ in Charkiw zurück.
Sicherheit ist ein eigenes Kapitel. Rot gekennzeichnete Fahrzeuge wurden anfangs als Helfer kenntlich gemacht – heute vergrößern solche Markierungen das Risiko, weil gezielt Jagd auf sie gemacht wird. Der Verein setzt inzwischen auf einen Drohnendetektor, eine Art Lebensversicherung: Er empfängt die Signale russischer FPV-Drohnen, warnt akustisch und zeigt die Pilotenansicht. Sobald das eigene Fahrzeug im Bild erscheint, heißt es, keine Zeit verlieren. Autos lassen sich notfalls ersetzen, Leben nicht. Diese Technik ersetzt Glück durch Vorsorge – und erlaubt Hilfe dort, wo sie gebraucht wird.
Logistische Präzision: Von Schwerin nach Charkiw – eine Lieferkette im Ausnahmezustand
Startpunkt ist Norddeutschland, mit zwei Lagern in Schwerin. Dort werden Transporter und Anhänger beladen, es geht zur polnisch-ukrainischen Grenze, weiter nach Lemberg. Ein Teil der Güter wird bei der Post ausgeladen und in der Ukraine nach Charkiw verschickt. Parallel fährt das Team mit einem zweiten Fahrzeug hinterher, holt die Sendungen ab, lagert sie in einem Partnerhotel mit kleinem Bungalow und Garten ein und belädt täglich die Einsatzautos für gezielte Touren. Das ist keine Webshop-Logistik, sondern eine Kette aus Etappen, Timing und Partnerschaften, die auf Erfahrung baut. Genau davon lebt der Verein: von Kompetenz, Ruhe und Routinen, die immer wieder neu angepasst werden.
In Deutschland erleben die beiden Bewunderung und Gegenwind zugleich. Auf Messen und Tierheimfesten rühren die Einsätze zu Tränen, motivieren Helferinnen und Helfer. Doch es gibt auch Widerstand – bis hin zu sabotierten Fahrzeugen. Daneben spüren sie eine Spendenmüdigkeit, die vielerorts um sich greift. Der Alltag stumpft ab, Bilder werden normal. Trotzdem geht die Arbeit weiter – mit Unterstützung von Organisationen, die Tierfutter bereitstellen, und mit privaten Spenden, die Fahrten überhaupt ermöglichen. Eine Tour kostet schnell über 3000 Euro, doch manchmal kommen nur wenige Dutzend Euro zusammen. Das Team wünscht sich Manpower, Transportkapazität und verlässliche finanzielle Hilfe, um den Einsatz auszuweiten und dauerhaft zu sichern.
Stimmen aus dem Land: Stolz, Müdigkeit und der Wunsch nach Frieden
Vor Ort treffen Daniel und Franziska auf eine Mischung aus Kriegsmüdigkeit und Entschlossenheit. Die Menschen wollen, dass der Krieg endet – aber nicht um den Preis von Gebietszugeständnissen. Donezk, Luhansk, Cherson, Krim: Die Ukraine bleibt die Ukraine, so der Tenor. Eine Begegnung mit einer sehr alten Frau bei Borodjanka bleibt besonders: Dank an die deutsche Bevölkerung, aber kein Dank an die deutsche Politik – zu zögerlich, zu langsam. Der Satz steht für viele, die sich fremdbestimmt fühlen und dennoch zuversichtlich sind. Egal, wen man fragt, erzählt Franziska: Die Ukraine gibt nicht auf. Sie kämpfen für ihr Land, für ein Zuhause, das mehr ist als ein Ort – es ist Identität.
Einladung, Zusammenfassung und Kontakt: So kannst Du mithelfen – im TV-Studio von „Trude Kuh“ und darüber hinaus
Wir von „Trude Kuh“ haben Daniel Melchert und Franziska Franz mit ihrem Verein Hilfe für Tier und Mensch in den „Trude Kuh“ TV-Studios getroffen und über erschütternde Erlebnisse, gelebte Solidarität und eine beeindruckende Logistik gesprochen, die jeden Monat tonnenweise Hilfsgüter bis nach Charkiw und in den Donbass bringt; Du hast gehört, warum Tiere und Menschen gemeinsam gedacht werden müssen, wie Wasser und Medikamente Leben retten, welche Technik Helferinnen und Helfer schützt und weshalb Manpower und Spenden die Grundlage dafür sind, dass diese Arbeit weitergehen kann. Wenn Du einen Verein vorstellen möchtest, wenn Du Hilfe organisierst oder wenn Du als Unternehmen die enorme Reichweite nutzen willst: Wir freuen uns auf Dich. Wir von „Trude Kuh“ erreichen über 14,5 Mio. Kontakte im Monat und bieten Dir deshalb starke Sichtbarkeit, glaubwürdige Geschichten und echte Wirkung – vom Porträt Deines Engagements bis zu passgenauen Kampagnen. Schau gerne auf unserer Webseite vorbei und erfahre mehr über uns unter „Trude Kuh“, besuche unser TV-Studio von „Trude Kuh“, wenn Du Deinen Verein im Interview vorstellen willst, oder informiere Dich direkt über unsere Werbemöglichkeiten für Unternehmen; melde Dich, wenn Du eine gute Sache sichtbar machen möchtest – wir erzählen Deine Geschichte, und wenn auch Du helfen willst, dann geben wir Dir die Bühne dafür.


